Vollgas oder angezogene Handbremse? Vor dieser Entscheidung stehen die DTM-Piloten beim Show-Rennen im Münchner Olympiastadion, so auch Vorjahressieger Edoardo Mortara und Audi-Kollege Mike Rockenfeller. Vor der Veranstaltung betonten beide Fahrer, dass es bei dem Event in erster Linie um Spaß gehe, und darum, das Auto möglichst unbeschadet durch den verwinkelten Parcours zu steuern. Sobald aber der Startschuss fällt, sei es für die Rennfahrer allerdings nicht mehr so einfach, diese Zielsetzung auch in die Tat umzusetzen.
"Ich finde das Programm cool, mit einem Teamrennen am Samstag und einem individuellen Wettkampf für die Fahrer am Sonntag", sagte Mortara. "Das Ziel ist natürlich, zu gewinnen, aber genauso wichtig ist es auch, nicht zu crashen. Ich hoffe, wir können diese beiden Dinge vereinbaren." Rockenfeller sah es ähnlich. "Für mich steht ganz klar der Spaß im Vordergrund", meinte der Phoenix-Pilot. Ein gewisses Maß an Ehrgeiz sei aber auch in München dabei. "Im Auto ist es manchmal schwierig, die Dinge richtig einzuordnen", erklärte der Phoenix-Pilot. "Wenn die Ampel ausgeht, willst du immer gewinnen, dann vergisst du, das es eigentlich Prio eins ist, nichts kaputt zu machen."
Ohne Crash durchzukommen, sei ohnehin leichter gesagt als getan: Beide Fahrer unterstrichen, dass der Kurs im Olympiastadion keinesfalls einfach zu bewältigen sei. "Es ist immer eine große Herausforderung, auf dieser Mickey-Mouse-Strecke zu fahren", meinte Mortara. "Die Geschwindigkeit ist zwar nicht so hoch, aber es gibt viele Wände, die schwierig zu vermeiden sind." Rockenfeller sieht die Hauptschwierigkeit ebenfalls in dem geringen Spielraum, den die Piloten haben. "Die Strecke ist für Go-Karts eigentlich zu klein und wir versuchen, die großen DTM-Autos da durchzuprügeln", erläuterte der 28-Jährige. "Da ist man schnell mal in der Begrenzung."
Das Erfolgsrezept, um die Strecke in München zu meistern, beschrieb Rockenfeller wie folgt. "Die Kunst ist es, schnell zu sein, ohne etwas kaputt zu machen", erklärte er. "Das gilt zwar für alle Strecken, aber für die in München in ganz besonderem Maße." Mortara vertrat die gleiche Meinung wie sein Teamkollege. Er betonte zudem, dass sich aus dem Ergebnis von 2011 keine Rückschlüsse auf den diesjährigen Ausgang ziehen ließen. "Es ist eine komplett neue Situation, mit einer neuen Strecke und neuen Autos", sagte der Italiener. "Es ist schon wichtig, aggressiv zu fahren. Auf der anderen Seite braucht man ein gutes Tempo und einen guten Rhythmus. Man muss einfach einen guten Mix finden."
Eine spezielle Vorbereitung auf das Rennen in München habe es allerdings nicht gegeben, stellten beide Fahrer auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com klar. "Es ist klar, dass wir uns ausgiebiger vorbereiten, wenn es um Punkte geht", sagte Mortara. Rockenfeller hieb in die gleiche Kerbe. "Das ist schwierig, da es keine Möglichkeiten gibt, das besondere Layout der Strecke in München zu testen", sagte er. "Ich fände es auch nicht angebracht, mich extrem darauf vorzubereiten, um das Letzte rauszuholen." Die Konkurrenz sollte ihn trotzdem auf der Rechnung haben. "Ich werde mir den Kurs aber schon ernsthaft anschauen und mein Bestes geben, wie im letzten Jahr, als ich Dritter geworden bin."
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