25 zu 0: So steht es aktuell beim internen Schnitzer-Duell zwischen Bruno Spengler und Dirk Werner. Dabei hatte der DTM-Rookie mit Platz drei im Qualifying beim Auftakt in Hockenheim einen überraschend starken Einstand in der Tourenwagenserie gefeiert. Die Punkte holte allerdings der erfahrene Spengler mit seinem Sieg in der Lausitz. Am kommenden Wochenende geht es bereits weiter, mit Brands Hatch steht der dritte Lauf an. Neuland für Werner, während Spengler bereits fünfmal im DTM-Boliden auf dem Kurs unterwegs war.

Für das Schnitzer-Team wird wichtig sein, dass Spengler seine Erfahrung an den Teamkollegen weiter gibt - trotz aller Konkurrenz. "Bruno ist nicht von BMW engagiert worden, um mein Fahrlehrer zu sein", stellte Werner im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com zwar klar. "Aber ich versuche schon, mit ihm zu sprechen. Er kann mir viele wertvolle Tipps geben. Er kennt alle Strecken gut und ist eine gute Messlatte für mich. Wenn ich so schnell bin wie Bruno, dann sehe ich mich gut aufgestellt."

Werner konnte während der Vorbereitung sowohl in Hockenheim als auch auf dem EuroSpeedway Erfahrung mit dem M3 sammeln, doch nun geht es in unbekannte Gefilde. "Man kann erkennen, dass Bruno einen Vorsprung hat", so Werner. "Wohl vor allem auf Strecken, auf denen ich noch nicht mit dem DTM-Boliden unterwegs war. Da ist er am Anfang schneller, weil er genau weiß, wie man da fahren muss." Der Erfahrungsvorteil könnte vor allem in Brands Hatch relevant sein, gilt es doch, den Kurs mit seinem Indy-Layout ganze 98 Mal zu umrunden.

Spengler versucht, seinem neuen Team einen Dienst zu erweisen, damit die Rückgewöhnung der Schnitzer-Truppe an die DTM fließender verläuft. Von den Fähigkeiten seines Teamkollegen war er indes überzeugt. "Ich habe ihm den einen oder anderen Tipp gegeben", so der ehemalige Mercedes-Star. "Aber Dirk ist ein sehr guter Fahrer, er besitzt viel Erfahrung aus anderen Rennserien. Er ist schon viele verschiedene Autos gefahren und war immer gut. Ich denke, er wird auch in der DTM schnell bei der Musik sein."

Sowohl Teamchef Charly Lamm als auch Spengler selbst vermeiden es, von einer Leader-Rolle innerhalb des Teams zu sprechen, obwohl die Rollen allein aufgrund der DTM-Kenntnis klar verteilt sein sollten. "Von der Erfahrung her bin ich der Leader, aber ich habe mir nie die Frage gestellt, ob ich der Leader im Team bin oder nicht", so Spengler. "Ich konzentriere mich auf meine Arbeit und versuche, das Team mit möglichst vielen Informationen zu unterstützen und in die richtige Richtung zu bringen."

Dass Werner eine gewisse Zeit benötigt, sich vom GT-Sport in den USA komplett auf die DTM einzuschießen, weiß er. Dabei profitiert er auch von seinem Renningenieur Martin Marx, der jahrelange DTM-Erfahrung vom Mercedes-Team Persson mitbringt. "Nicht alle Fahrer bei BMW haben unbedingt Renningenieure mit DTM-Erfahrung", verrät Werner. "Für mich ist das mit Sicherheit kein Nachteil und ich versuche, von seinem Erfahrungsschatz zu profitieren." Auch Spengler arbeitet beim neuen Arbeitgeber mit einem alten Bekannten zusammen: Valentino Conti, ehemaliger Mitarbeiter bei Persson.