Martin Tomczyk wurde nicht müde, immer wieder zu betonen, wie zufrieden er nach dem Qualifying in Hockenheim war, vier BMWs in den Top-10 zu sehen. Vor allem, da der Hersteller nach einem langen und vor allem arbeitsintensiven Winter, in dem mehr ins Ungewisse entwickelt wurde, keine wirklichen Anhaltspunkte in Bezug auf die Leistung hatte. "Theorie und Kalkulationen sind gut, aber wenn es um Hundertstel und Tausendstel geht, dann muss man auf das erste Rennen warten", bestätigte der Meister von 2011 erneut.

Insgesamt hätten zwischen 130 und 160 Mitarbeiter den ganzen Winter fieberhaft gearbeitet und ihre Freizeit investiert. Das galt auch für Tomczyk selbst. "Die letzten dreieinhalb Monate habe ich vielleicht drei Nächte in meinem eigenen Bett geschlafen und ansonsten war ich nur für BMW unterwegs", verriet der Deutsche. "Daher ist es schön, dass wir uns bereits am ersten Rennwochenende so präsentieren konnten."

Dass BMW auf dem richtigen Weg war, erkannte Tomczyk schon früh, doch Prognosen abzugeben wäre einfach der falsche Weg gewesen. Im Moment stört es den ehemaligen Audi-Piloten auch nicht, dass noch nicht alles reibungsfrei funktionierte, da das Auto erst kurz vor dem Saisonauftakt komplett fertiggestellt wurde. Stattdessen ist die Freude über das gute Abschneiden umso größer. "Ein Motivationsschub, den man kaum beschreiben kann."

Erfahrung zahlt sich aus

Seinen Fahrstil musste Tomczyk aber unabhängig vom neuen Gefährt anpassen, da sich die Reifen, der mechanische Grip und die Aerodynamik veränderten. Dennoch konnten er und sein Teamkollege Bruno Spengler dem Team bei den letzten Testfahrten in Hockenheim wichtige Hilfestellungen geben. "Bruno und ich haben die Referenzen aus unserer jahrelangen DTM-Erfahrung", erläuterte der 30-Jährige. Daher bemerkte er schnell, dass es am ersten Testtag im Badischen noch Schwierigkeiten gab, die aber früh erkannt und so verbessert werden konnten.

Martin Tomczyk ist mit dem neuen Reglement sehr zufrieden, Foto: BMW AG
Martin Tomczyk ist mit dem neuen Reglement sehr zufrieden, Foto: BMW AG

Dass nun aber mit drei Herstellern, die alle gleichzeitig in unterschiedliche Richtungen ihre Boliden entwickelten, und deren Konzepte vor allem in Bezug auf die Aerodynamik sehr unterschiedlich ausgefallen sind, dennoch ein so eng gestecktes Feld entstanden ist, ist für Tomczyk ein sehr gutes Zeichen. "Es spricht für die DTM und die Menschen, die das Reglement entwickelt haben." Denn der Wunsch auf Chancengleichheit hätte sich erfüllt.