"Das Schalten ist kein Problem - für keinen Fahrer", stellte Mike Rockenfeller vor dem Saisonstart der DTM klar. Seit diesem Jahr wird mit einer Wippe am Lenkrad geschaltet, wie man sie aus der Formel 1 kennt. "Das ist eine Erleichterung. Ich kenne es ja auch schon aus dem Sportwagen, dem R8, wo wir das auch haben. Jeder der es schon einmal im Serienauto fahren durfte, weiß: Es geht halt rechts hoch, links runter. Und man hat keine Kupplung mehr, außer beim Anfahren." Zwar sei das System auch am Limit, es gebe aber durchaus den ein oder anderen großen Vorteil."

"Vielleicht kann man nun auch einmal in den Kurven einen Schaltvorgang tätigen, beispielsweise bei nassen Bedingungen, weil man jetzt beide Hände am Lenkrad lassen kann. Das war früher viel schwieriger", beschrieb der Audi-Pilot die Vorteile der technischen Neuerung. Neu ist 2012 auch die Zählweise und Punktevergabe in der DTM. Wenngleich Rockenfeller dieser Thematik weniger Gewicht beimessen wollte. "Mein Ingenieur hat die letzte Saison einmal mit dem neuen Punktesystem durchgerechnet. Am Ende hätte sich fast nichts geändert, ich glaube eine Position zwischen vier und fünf oder so, wäre andersherum gewesen." Von da her müsse man nun nach wie vor genau abwägen, was im Rennen Sinn mache.

Über den Spargel zum Erfolg?

Mit kulinarischen Spezialitäten kennen sich die Audi-Piloten bekanntlich aus - auch mit Spargel?, Foto: Audi
Mit kulinarischen Spezialitäten kennen sich die Audi-Piloten bekanntlich aus - auch mit Spargel?, Foto: Audi

"Ich glaube nicht, dass die Fahrer jetzt viel mehr riskieren, nur um die Extrapunkte für Platz eins einzusacken - also glaube ich nicht, dass es einen Riesenunterschied macht, find es aber ganz gut, dass es nun gleich zur Formel 1 ist", verriet der Phoenix-Fahrer. Audi-Kollege Mattias Ekstörm sprach sich ebenso positiv für die Neuerungen im Reglement aus. "Gerade für die Fahrer, die früher immer so um die Plätze zwischen P5 und 15 gekämpft haben - da finde ich es schon gut, dass es jetzt mehr Punkte gibt und noch ein paar Fahrer mehr in die Punkte fahren können", meinte der Schwede auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com

"Das bewertet den Tag, den man hatte, schon ein bisschen besser - wenn man auch noch als Zehnter einen Punkt mitnimmt und nicht nur die ersten Acht etwas bekommen", führte er aus. Zwar habe die Umstellung wie von Rockenfeller bereits vorgerechnet bestimmt keine so großen Auswirkungen. "Aber irgendwie ist es schöner so, denn es gab ja auch schon Jahre, wo ein Fahrer keinen einzigen Punkt bekommen hat, obwohl er mehrmals in den Top-10 war", erklärte der Audi-Pilot. Für ihn sei die bessere Entlohnung ein zusätzlicher Ansporn, voller Motivation und Vorfreude zum Saisonauftakt zu kommen.

Bereits am Mittwochabend war Ekström mit dem eigenen Wohnmobil nach Hockenheim gereist. Am Donnerstag stand dort im Umland zur entspannten Vorbereitung Spargel stechen mit den Teamkollegen auf dem Programm. Mike Rockenfeller hatte sich vorab ebenso auf dieses Erlebnis gefreut. "Das ist ganz interessant, dann lernt man das auch einmal. Ich komme ja aus der Landwirtschaft, aber Spargel haben wir hier in der Region nie angebaut", lachte der Deutsche. Ekström ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wenn Audi dieses Wochenende erfolgreich ist, müssen wir in Zukunft jeden Donnerstagmorgen vor dem Rennen Spargel stechen!"