Endlich geht es wieder los: die DTM steht in den Startlöchern für die neue Saison. Ab Samstag hat das Rätselraten über das Kräfteverhältnis der drei Hersteller endlich ein Ende. Die meisten Experten sehen derzeit Mercedes und Audi vor Rückkehrer BMW, geht es jedoch nach Bruno Spengler, haben Dreiviertel des Feldes eine Chance auf den ersten Sieg der neuen Saison. "Etwa 15 Fahrer haben die Chance, ein Rennen zu gewinnen", so Spengler im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Ich glaube, dass die neuen DTM-Fahrer von Beginn an siegfähig sein werden. Sie konnten im Winter testen und ich sehe keinen Grund, warum sie nicht schon beim ersten Rennen vorne mit dabei sein sollten."

Während die meisten ihr Geld in Hockenheim auf die etablierten Gary Paffett, Mattias Ekström, Timo Scheider und Co. setzen, ist Spengler der Meinung, dass der Erfahrungsvorteil keine extrem große Rolle mehr spielt. "Die jungen Fahrer von Audi und Mercedes kennen die Strecken von der Formel 3, der Formel Renault und so weiter - die Jungs sind nicht von vorgestern", meint der BMW-Star. Spengler schätzt die beiden Mitbewerber nach den gemeinsamen Testfahrten im Winter als stark ein, doch bislang habe keiner der Hersteller seine Karten auf den Tisch gelegt.

Neben Martin Tomczyk werden dem Franko-Kanadier die besten Siegchancen bei BMW eingeräumt, verfügt Spengler doch über haufenweise Erfahrung und sehr guten Speed. Er nimmt den Kampf mit dem amtierenden Champion gern an. "Wir haben momentan andere Sorgen, als der schnellste Fahrer bei BMW zu sein", erklärt er. "Wir wollen allgemein der Schnellste sein und Rennen gewinnen. Wenn du gewinnst, bist du sowieso der Schnellste in deinem Team. Wenn du der schnellste Pilot in deinem Team bist, aber um die Plätze 15, 16, 17 oder 18 mitfährst, dann bringt das nichts."

Spengler selbst will für den Saisonstart noch kein persönliches Ziel ausgeben - auch angesichts der unterschiedlichen Herangehensweisen der drei Hersteller. "Es gibt Bereiche, in den denen wir als Newcomer vielleicht ein paar Schwierigkeiten haben könnten", meint er. "Es ist kein spezieller Bereich, eher Allgemeines, wie Boxenstopps, Rennstrategie, wo uns einfach die Erfahrung fehlt. Wir haben zwar Leute mit Formel-1- und WTCC-Erfahrung, aber die DTM ist anders. Die anderen haben zehn Jahre Erfahrung in dieser Serie, die wissen genau, wie es läuft - allerdings haben die sich auch manchmal mit der Strategie und den Boxenstopps vertan. Vielleicht können wir ja für eine Überraschung sorgen."