Die vielen Neuerungen der DTM-Saison 2012 haben es auch Mike Rockenfeller angetan. Vor dem Auftakt in Hockenheim ist er begeistert. "Es gibt die klaren Unterschiede, wie etwa die Silhouette - von vier Türen auf einen A5 Coupé mit zwei. Quasi jedes Teil ist eine Neuentwicklung, außer viele Komponenten am Motor und den Bremsen", meinte der Deutsche voller Vorfreude. "Aber auch das Chassis ist neu - das ist gut für die Sicherheit, wenn auch nicht in erster Linie für die Performance relevant." Für die Zuschauer werde wohl die Fahrzeugform der markanteste Unterschied. "Also das Bullige, dass das Auto breiter und flacher wird", schwärmte Rockenfeller, der anfügte: "Für die Fahrer wird es in erster Linie die Schaltung sein - aber auch die Reifen und das dadurch andere Fahrverhalten."

Noch einmal hochgeschraubt, habe man wie erwähnt den Maßstab in Sachen Sicherheit. "In einem DTM-Auto ist man schon sehr, sehr sicher aufgehoben - und nun hat sich das noch einmal verstärkt." Das neue Chassis sei beeindruckend dick und äußerst stabil. "Vorher war es ja eigentlich nur eine Sitzkiste aus Kohlefaser - jetzt geht das über die komplette Breite des Fahrzeuges", lachte der Audi-Pilot. Sportlich gelte es nun, Vollgas zu geben. "Wir müssen sehen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen. Aber das Ziel ist schon, um die Meisterschaft zu kämpfen", verriet der ambitionierte Rockenfeller. Ausreden gäbe es keine mehr, denn zumindest auf dem Blatt Papier seien alle Voraussetzungen jetzt gegeben.

Ein tolles Team

Die Erwartungen an Mike Rockenfeller sind bei Audi 2012 hoch, Foto: Audi
Die Erwartungen an Mike Rockenfeller sind bei Audi 2012 hoch, Foto: Audi

"Ich bin bei einem tollen Team, dem Meisterteam vom letzten Jahr. Wir hatten einen guten Winter und eine gute Entwicklung", sagte der Deutsche und hoffte auf möglichst viele Siege, um anschließend den Titelkampf in Angriff nehmen zu können. Dass er das gemeinsam mit dem Team Phoenix mache, sei umso besser. "Auch die anderen beiden Teams sind sehr, sehr gut und ich habe mich auch bei Abt im letzten Jahr wohl gefühlt", lobte Rockenfeller. "Aber jetzt wieder bei Phoenix zu sein ist toll. Ich komme ja auch aus der Nähe, der Nürburgring ist nur eine halbe Stunde von mir entfernt und dann ist man natürlich auch so ein bisschen gleicher Schlag Mensch, wie viele der Mechaniker aus der gleichen Region", erklärte er.

Das Team sei nun sehr zusammengeschweißt. "Viele Jahre war es natürlich auch nicht einfach, wenn man im Jahreswagen mit Punkten oder seltenen Podestplatzierungen zufrieden sein musste. Letztes Jahr dann auf einmal den Druck im Titelkampf zu haben und sich trotzdem durchzusetzen, das hat dem Team schon noch einmal einen Schub gegeben, denn das sind alles Racer", meinte der Deutsche. Umso höher seien nun aber auch die Ansprüche, vorne dabei zu sein. "Alle Teams sind mit guten Fahrern besetzt. Es geht bei null los und der Kampf wird sehr hart", glaubte der Audi-Pilot.

Daher müsse man sich schnell an alle neuen Gegebenheiten anpassen. "Das Auto ist so anders, denn die Aerodynamik ist anders, gerade mit dem Unterboden und dem Diffusor." Daher sei es elementar, bald das richtige Basis-Set-Up zu finden. "Das muss überall passen - außer vielleicht am Norisring, wo es sehr speziell ist. Aber dem Auto ist es ja egal, wo es um eine Kurve fährt - egal ob in Holland, Deutschland, Italien oder wo auch immer", sagte Rockenfeller. Er fügte an: "Wenn man eine gute Basis hat, dann passt es. Aber man kann eben wenig auf die Erfahrung aus der Vergangenheit greifen. Besonders die andere Fahrzeughöhe macht es schwierig - nur der Topspeed ist ähnlich, dadurch wenigstens die Übersetzung klar."