Für Audi-Pilot Mike Rockenfeller lief das Rennen auf dem Nürburgring eigentlich in die richtige Richtung. Auf Platz zwei liegend konnte er den Gesamtführenden Bruno Spengler lange Zeit hinter sich halten und steuerte geradewegs auf das Podium zu. Zwei Runden vor dem Ende sorgte ein Verbremser jedoch für die Entscheidung - genau wie im Qualifying.

"Erstmal Gratulation an Mattias. Er hatte heute einen guten Speed, den ich leider nicht mitgehen konnte", lobte Rockenfeller zunächst seinen Markenkollegen und Rennsieger Mattias Ekström. "Ich hatte etwas mit dem Auto zu kämpfen, besonders am Ende meiner Stints." Um besser mit den abbauenden Reifen klar zu kommen, verstellte der 27-Jährige die Bremsbalance seines Audi A4 DTM, was ihn möglicherweise den zweiten Platz kostete. "Vielleicht habe ich etwas zu viel verstellt oder ich habe etwas zu spät gebremst, genau wie gestern im Qualifying", versucht der Audi-Pilot einen möglichen Grund zu finden.

Dritter ist nicht schlecht

Genau wie im Qualifying am Vortag, verbremste sich Rockenfeller zwei Runden vor Rennende in der Anfahrt zur ersten Kurve. "Das hat mich eine Position gekostet", erklärte ein enttäuschter Rockenfeller. "Dritter zu sein ist nicht schlecht, auch wenn ich den zweiten Platz gerne wollte und dieser auch möglich gewesen wäre." Besonderes Lob hatte der Zandvoort-Sieger für seine Mannschaft vom Team Abt übrig. "Die Strategie war gut und auch das Auto war die meiste Zeit des Rennens nicht schlecht. Der zweite Platz war möglich, aber so ist Motorsport..."

"Bruno hat auf einen Fehler von mir gewartet, den ich dann ja auch gemacht habe", gab Rockenfeller zerknirscht zu. Er sagte aber auch ausdrücklich, dass es kein Fehler infolge des Drucks Spenglers war, sondern ein einfaches Blockieren der Räder. "Vor dem Rennen wäre man mit einem Podium zufrieden, aber wenn man die meiste Zeit des Rennens auf der zweiten Position fährt und dann zurückfällt, dann ist das doch hart", so Rockenfeller.

Sommerpause in der DTM

Zu Beginn des Rennens war dabei noch alles in Ordnung. "Der Start war gut und ich konnte eine Position gutmachen", beschrieb der Deutsche die Situation aus seiner Sicht. "Anschließend konnte ich sogar Druck auf Mattias [Ekström] ausüben, was am Anfang aber nicht die Hauptsache war." Rockenfeller wollte vor allem Spengler hinter sich halten und den Anschluss zum Führenden Ekström nicht verlieren, was ihm auch gelang.

"Das war ein großer Tag für Audi und wir hätten einen Doppelsieg einfahren können", so Rockenfeller. "Nun sind es Platz eins und drei, ich glaube das ist immernoch gut." Nach den ernüchternden Rennen in Spielberg und am Norisring, hofft der 27-Jährige nun auf Besserung. "Ich denke, dass wir zurück sind", lautete seine Kampfansage.

Genau wie in der Formel 1 steht nun auch in der DTM eine kurze Sommerpause an. Bestimmte Pläne, wie Rockenfeller seine freie Zeit nutzt, hat er jedoch nicht. "Ich versuche ein bisschen Sport zu machen und dann gut erholt zum nächsten Rennen nach Brands Hatch zu kommen.