Schon im Vorfeld sorgte die neue Kurzanbindung für Gesprächsstoff unter den Fahrern. Viele rechneten im Rennen mit Problemen und so war es dann auch. Gleich in der ersten Runde passierte eine Megakollision in der neuen "Kurzanbindung". Zahlreiche Fahrzeuge kollidierten und rutschten ins Kiesbett - involviert waren Ralf Schumacher, David Coulthard, Miguel Molina, Katherine Legge und Markus Winkelhock.

"Die erste Runde war chaotisch. Durch die neue Kurve ist die Strecke enger geworden und dadurch sind auch die Unfälle passiert", sagte Mattias Ekström, der die Kollision "umfahren" konnte. Für Legge war das Rennen gelaufen. "Das war ein kurzes Rennen, aber was soll ich sagen? Alles ist so schnell passiert, ich konnte nicht reagieren. Ich war innen, um Schwierigkeiten zu verhindern, aber drei, vier Autos trafen mich", erzählte die Audi-Pilotin. Bruno Spengler manövrierte sein Auto ohne Kollision durch das Gewühl, war nach Ansicht von Molina aber der Auslöser für den Zwischenfall.

Kritik ab Spengler

"Ich hatte einen guten Start, in Kurve drei spürte ich plötzlich einen Schlag. Spengler war zu spät auf der Bremse, was schwierig zu verstehen ist, denn er kämpft um die Meisterschaft. Sein Fehler kostete acht Autos das Rennen", kritisierte Molina. Spengler hingegen dementierte jeglichen Zusammenstoß. "Ich hatte keinen Kontakt, ich bin nur zu weit rausgekommen", sagte der Mercedes-Pilot. Für Markenkollege Jamie Green waren die meisten Piloten zu optimistisch, was den Bremspunkt anging.

"Ich wusste, dass es hart wird und bremste daher früher als die Anderen. Die meisten waren zu optimistisch. Ich habe die richtige Wahl mit meinem Bremspunkt getroffen", meinte Green. Maro Engel konnte das Rennen zwar beenden, allerdings war sein Auto in der "Massenkollision" schwer beschädigt worden. "Ich habe mich versucht aus allem herauszuhalten, aber Ralf hat sich vor mir gedreht. Es gab kein Ausweichen mehr, danach war mein Auto im Eimer", klagte Engel gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Der Deutsche sah als Neunter die Ziellinie, verpasste knapp die Punkte. "Das gesamte Rennen mit einem kaputten Auto zu fahren, war keine Freude. Ich war drei Sekunden langsamer als der Rest. Der einzige Grund, warum ich weiterfuhr, war die Hoffnung, dass noch mehr Leute ausfallen. Einer hätte noch gefehlt, aber das ist nicht passiert", sagte Engel.