1997 wagte Mercedes einen radikalen Schritt. Während das kleinste Modell der Stuttgarter damals noch der sportliche Roadster SLK (R 170) war, krempelte die Marke mit dem Stern die Kompaktklasse komplett um – mit der ersten A-Klasse! Ein mutiges Konzept, das für Aufsehen sorgte.

Die erste Generation (Baureihe 168, 1997–2004) war mit ihren 3,78 Metern Länge, 1,72 Metern Breite und 1,60 Metern Höhe ein echter Exot im Mercedes-Portfolio. Hochbeinig, mit Minivan-Silhouette und innovativem Sandwichboden-Konzept war sie alles – nur kein gewöhnlicher Kompakter. Die zweite Generation behielt diesen Stil bei, doch erst mit dem W176 von 2012 kam die A-Klasse bei Mercedes-Fans richtig an. Der dynamische Look, scharfe Linien und eine AMG-Variante mit echtem Biss – das „Mutti-Auto“ war plötzlich heiß begehrt.

Mercedes, A-Klasse, 1997
Das Original von 1997, Foto: Mercedes-Benz

Spätestens mit der aktuellen Generation (W177, seit 2018) hat sich die Mercedes A-Klasse endgültig emanzipiert. Das Topmodell AMG A 45 S 4Matic+ katapultiert mit 421 PS in nur 3,9 Sekunden auf 100 km/h – ein echter Hot Hatch mit Motorsport-DNA! Junge Fahrer, Tuning-Fans und Performance-Liebhaber feierten den kleinen Kraftprotz. Doch jetzt kommt der Schock: Mercedes zieht den Stecker.

Aus nach 2026: Mercedes streicht die A-Klasse!

Die Bombe platzte im März: Mit der Vorstellung des neuen Mercedes CLA gab man indirekt bekannt, dass dieser künftig das Einstiegsmodell der Marke wird. Damit ist klar – die A-Klasse bekommt keinen Nachfolger! CTO Markus Schäfer bestätigte zudem eine massive Reduktion der Kompaktwagenpalette von sieben auf vier Modelle. Auch die B-Klasse fällt dem Rotstift zum Opfer.

Mercedes, A-Klasse
Auch von der Rückseite hübsch, Foto: Mercedes-Benz

Der Grund? Kosteneinsparungen und ein stärkerer Fokus auf margenstarke Luxusmodelle. Doch während diese Entscheidung global vielleicht Sinn ergibt, wirkt sie aus europäischer Sicht fragwürdig – schließlich war die Mercedes A-Klasse hier immer ein Bestseller.

Mercedes wird teurer – Konkurrenz wittert ihre Chance

Mit dem Ende der Mercedes A-Klasse wird der Einstieg in die Welt des Sterns spürbar teurer. Der aktuelle A 180 startet bei 34.252 Euro, während der neue Mercedes CLA vermutlich erst bei 40.000 Euro beginnt. Junge Käufer, die sich in den letzten Jahren für Mercedes begeistern konnten, könnten stattdessen zu Audi (A3) oder BMW (1er) abwandern. Ein riskanter Schritt!

Mercedes, CLA
Der neue CLA mit neuem Mercedes-Markengesicht, Foto: Mercedes-Benz

Kompakter Offroader als neuer Publikumsliebling?

Doch es gibt Hoffnung für Fans kleinerer Benz-Modelle: Neben dem CLA plant Mercedes eine „Baby-G-Klasse“, die sich optisch an der legendären G-Klasse orientiert, aber als kompakter SUV neue Käufer locken soll. Zusammen mit dem neuen GLA und dem leicht gewachsenen GLB will Mercedes das Kompaktsegment also nicht völlig aufgeben – nur eben mit SUV-Fokus.

Ob diese Strategie aufgeht? Die Zeit wird es zeigen. Eins steht fest: Die Mercedes A-Klasse wird in der Auto-Welt eine Lücke hinterlassen.