Nach dem Corona-Jahr siedelte die IAA von Frankfurt am Main ins südliche München und wurde zur Mobilitätsmesse umgemodelt. Damit können auch erstmals Mobilitätsanbieter jenseits von klassischen Automobilen, wie beispielsweise Fahrradhersteller, ihre Neuheiten präsentieren. Die Messe bietet aber auch für Start-up-Unternehmen Chancen, neue Konzepte der Öffentlichkeit näher zu bringen und auf potenzielle Investoren zu treffen.

IAA Mobility 2023
Foto: VDA/IAA MOBILITY

Dieses Jahr ging die IAA Mobility vom 5. bis 10. September über die Bühne. Aufgrund nun aller gefallenen Corona-Einschränkungen, konnte die Ausstellung breitflächiger ausgerollt werden. Insgesamt waren rund 750 Aussteller aus 38 Ländern vertreten. Der Anteil ausländischer Aussteller stieg im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent und erreichte somit fast die Hälfte aller vertretenen Marken. Ein Großteil davon kam aus Asien. Viele bekannte Hersteller fehlten aber dieses Jahr und kamen nicht nach München. Unter den Ferngebliebenen zählt unter anderem der Stellantis-Konzern mit den Marken Peugeot, Citroën, Fiat, Jeep, Chrysler und Maserati. Opel (ebenfalls Stellantis) war hingegen vertreten. Außerdem fehlten zum Beispiel Volvo sowie große Hersteller wie Toyota, Kia oder General Motors. Dafür präsentierte sich der Elektro-Riese BYD aus China – aber auch Tesla aus dem Silicon Valley war nach Bayern angereist.

Tesla, Model 3
Tesla Model 3, Foto: Tesla

Nach dem vorab schon bekannt wurde, dass einige Hersteller nicht kommen werden, erschwerten auch Protestaktionen von Klimabewegungen den Start. Nichtsdestotrotz besuchten über 500.000 Auto- und Mobilitätsfans sowie 3.700 akkreditierte Journalisten die Ausstellungsflächen, die neben dem Messegelände, auch wieder die Münchner Innenstadt beinhaltete. Im Vergleich zum Vorjahr sind das in etwa 100.000 Besucher mehr. Für VDA-Präsidentin Hildegard Müller sowie die beiden Chefs der Münchner Messe, Stefan Rummel und Reinhard Pfeifer, war die IAA Mobility 2023 demnach ein voller Erfolg.

Etliche Weltpremieren

Mini, Cooper
Mini Cooper, Foto: Mini

Gleich zwei neue Modelle präsentierte Mini. Neben dem erstmals vollelektrischen Cooper, konnte man auch das größere – jetzt ebenfalls vollelektrische – SUV Countryman begutachten. Eine Studie gab es vom Konzern-Bruder BMW. Mit dem Konzeptfahrzeug Vision Neue Klasse gibt man einen Ausblick auf den zukünftigen 3er der Marke. Zeitgleich stellte Mercedes das Concept CLA Class vor: Eine kompakte Coupé-Limousine mit E-Antrieb, welche künftig das Einstiegsmodell des Herstellers bilden soll. Aber auch drei weitere Modelle sind auf dieser Elektrobasis geplant: Ein Kombi namens Shooting Brake sowie zwei kompakte SUV-Modelle.

Volkswagen, VW, Passat
VW Passat, Foto: Volkswagen

Nebendran präsentierte Volkswagen seinen neuen Passat. Das Fahrzeug, das nur mehr als Kombi erhältlich sein wird, legt dabei deutlich in Länge zu und besitzt ein völlig neues Interieur. Des Weiteren gab es ein Konzept von VW zu einem vollelektrischen ID.GTI. Ebenso konnte man sich den neuen vollelektrischen Ford Explorer näher ansehen. Opel stellte unter anderem die Studie Experimental sowie den überarbeiteten Corsa Electric aus. Die Franzosen enthüllten auf der IAA Mobility 2023 ihren neuen Renault Scenic, welcher sich vom Kompakt-Van zum SUV verwandelte und obendrein vollständig elektrifiziert wurde.

Renault Scenic Electric, Foto: LAT Images
Renault Scenic Electric, Foto: LAT Images

Bei den Marken aus Übersee konnte man beispielsweise das neue Tesla Model 3 aus den USA, den Smart #3 sowie den Roadster MG Cyberster (beide Marken nun chinesisch) begutachten. Den größten Stand unter den Asiaten hatte der chinesische Autobauer BYD. Dieser kam gleich mit sechs Neuheiten nach München und will vor allem Volkswagen Paroli bieten. Im Mittelpunkt stand das SUV Seal U als Konkurrent zum ID.4.

BYD, Seal U
BYD Seal U, Foto: BYD

Neben den Automobilherstellern zeigten auch verschiedene Zulieferer wie ZF, Mahle oder Brose ihre neuen Produkte.

2024 wird die IAA eine Pause einlegen. Ob es 2025 in München weitergehen wird, ist noch unklar. Laut VDA-Präsidentin Hildegard Müller sei man aber dazu in guten Gesprächen.