Nach Berlin startet WeShare sein Angebot nun auch in Hamburg. Ab Donnerstag, 25. Februar, wird der Carsharing-Dienst der Volkswagen AG in der Hansestadt zunächst 400 vollelektrische ID.3 zur Verfügung stellen. Ab April sollen 800 Fahrzeuge genutzt werden können. Das Geschäftsgebiet umfasst wie in der Bundeshauptstadt rund 100 Quadratkilometer. Dort startete der Dienst im Juli 2019. Dort stehen 1.500 e-Golf und ID.3 zur Verfügung.

Neukunden, die sich vorab für den Dienst in Hamburg registrieren, erhalten ein Startguthaben und können den Premiumdienst WeShare+ im ersten Monat kostenlos nutzen.

WeShare bietet Free Floating Carsharing an. Das bedeutet, dass Nutzer die Fahrzeuge nicht an festgelegten Stationen abholen und abstellen müssen. Das Abstellen ist nach der Fahrt auf allen öffentlichen Parkflächen innerhalb des Geschäftsgebiets möglich.

"Durch die Corona-Pandemie können wir leider erst mit rund einem Jahr Verspätung in Hamburg an den Start gehen. Umso mehr freuen wir uns, dass es nun endlich los geht", sagt Philipp Reth, CEO von WeShare. "Hamburg war nicht nur die deutsche Pioniermetropole für Free Floating Carsharing. Viele neue innovative Mobilitätskonzepte wurden aufgrund des innovationsfreundlichen politischen und gesellschaftlichen Umfelds zuerst hier auf die Straße gebracht und prägen seitdem erfolgreich die Hamburger Mobilitätslandschaft."

Der Carsharing-Anbieter hat sich dazu entschieden, in Hamburg ausschließlich das Modell ID.3 einzusetzen. Das Fahrzeug sei ideal für die innerstädtische Nutzung geeignet, da es eine hohe Reichweise, einen großen Innenraum und kompakte Außenmaße miteinander verbinde. Die Batteriereichweite beträgt laut Volkswagen 425 Kilometer. Beim ADAC Ecotest schaffte das Modell ID.3 Pro Performance 1st Max 335 Kilometer mit einer Batterieladung.

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg sagt: "Ich freue mich, dass mit WeShare der erste vollelektrische Carsharing Anbieter in Hamburg an den Start gehen wird. Damit setzt sich die Antriebswende auch bei Carsharing mit Wucht fort. Für uns als Stadt ist es wichtig, dies als Beitrag für die Mobilitätswende nutzbar zu machen."

ID.3 startete 2020 gut

Der ID.3 hat sich im vergangenen Jahr nach seiner Markteinführung schnell etabliert. Das Unternehmen Jato, das Daten aus der Automobilindustrie erfasst, wies den ID.3 als das am häufigsten verkaufte Elektroauto im vergangenen Oktober in Europa aus. 2020 wurden europaweit mehr als 56.000 Exemplare verkauft. Damit überholte der ID.3 den e-Golf, der gut 33.000 Mal ausgeliefert wurde.

Ralf Brandstätter, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen Pkw, kündigt an: "Nach der Hauptstadt elektrisieren wir nun auch die Hansestadt und bringen unser Erfolgsmodell ID.3 in großer Zahl an die Elbe. So lässt sich in Hamburg spontan und unkompliziert der Spaß an der Elektromobilität erleben, ohne gleich ein Auto zu besitzen."

WeShare hatte im Januar des vergangenen Jahres bekanntgegeben, 2020 international expandieren zu wollen. Den Anfang sollten Prag und Hamburg im Frühjahr machen. Im Jahresverlauf hätten Paris, Madrid, Budapest, München und Mailand hinzukommen sollen. Wegen der Corona-Pandemie setzte das Unternehmen diese Pläne nicht um.

Mehr Nutzer für Carsharing

"Wir hatten im März 2020, in den ersten Wochen nach dem Lockdown, Einbrüche bei den Anmietungen um rund 50 Prozent. In dieser Zeit gab es so gut wie keinen normalen Mobilitätsbedarf", sagt WeShare-CEO Reth. "Aber Krisen bieten immer auch Chancen - wenn man sie nur ergreift. Wir haben damals schnell reagiert, das Geschäftsgebiet temporär erweitert, den Stopover-Preis, also den Preis während des Parkens, auf fünf Cent verringert und beispielsweise Gutscheine an das Personal der Charité, der DRK-Kliniken und des Berliner Unfallkrankenhauses verteilt."

Der deutsche Carsharing-Markt hat sich laut dem Bundesverband CarSharing 2020 dennoch positiv entwickelt. Er teilte in der vergangenen Woche mit, dass die Nutzerzahl um 25,5 Prozent gestiegen sei. Dabei stachen besonders Anbieter von Free-Floating-Modellen heraus. Sie verzeichneten einen Nutzerzuwachs von 36,1 Prozent