Toyota hat sich die Pole Position für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2020 gesichert. Zum dritten Mal in Folge setzte sich der Autobauer aus Japan im Qualifying durch, so auch im neuen Hyperpole-Format, das in diesem Jahr erstmals zum Einsatz kommt.

Im 30-minütigen Zeitfahren am Freitagmittag erzielte Kamui Kobayashi mit speziellen, weichen Michelin-Reifenmischungen die schnellste Rundenzeit auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures.

Kobayashi, der sich den #7 Toyota TS050 mit Jose Maria Lopez und Mike Conway teilt, benötigte 3:15.267 Minuten für seine beste Runde. Damit hatte der frühere Formel-1-Fahrer 0,555 Sekunden Vorsprung auf den überraschend Zeitplatzierten #1 Rebellion, der die erste Startreihe bei der 88. Auflage des Klassikers (Samstag ab 14:30 Uhr live bei Eurosport) komplettiert.

Gustavo Menezes saß am Steuer des R13 und fuhr lediglich drei Runden im Qualifying. Seine persönliche Bestzeit (3:15.822) stellte er bereits im zweiten Umlauf auf. Der zweite Werks-Toyota mit der Startnummer #8 kam nicht über den dritten Startplatz hinaus. Kazuki Nakajima drehte insgesamt neun Runden, hatte aber einen Rückstand von 1,382 Sekunden auf das Schwesterauto.

Die zweite Startreihe vor leeren Tribünen - wegen der Corona-Krise dürfen erstmals keine Zuschauer zum 24-Rennen reisen - teilen sich der #3 Rebellion sowie der ByKolles-LMP1. Der Truppe, bei der Bruno Spengler sein Debüt gibt, fehlten mehr als sieben Sekunden auf Kobayashis Pole-Zeit.

In der LMP2-Klasse setzte sich #22 United Autosports mit dem früheren Formel-1- und DTM-Fahrer Paul Di Resta am Steuer durch. G-Drive mit Jean-Eric Vergne erzielte den zweiten Platz in der Klasse vor Nyck de Vries, der mit seinem Racing Team Nederland-Boliden auf seiner zweiten Runde von der Strecke abgekommen und durchs Kiesbett gerauscht war.

Das Porsche GT Team feierte die Pole Position in der GTE-Pro-Kategorie. Gianmaria Bruni führte den #91 911 RSR mit einer 3:50.874 auf den ersten Platz vor dem #51 AF Corse Ferrari sowie dem Aston Martin mit der Startnummer #95. In der GTE-Am-Klasse triumphierte der Luzich-Ferrari mit Come Ledogar am Steuer.

Mit dem neuen Hyperpole-Format wollen die Organisatoren für größere Spannung sorgen. In der Vergangenheit ergab sich die Startreihenfolge aus Rundenzeiten aus unterschiedlichen Qualifying-Sitzungen. Diesmal konnten sich die 59 Teams in nur einem Qualifying am Donnerstagnachmittag für den Einzug in die Hyperpole qualifizieren. Die sechs schnellsten Autos jeder der vier Kategorien (5 LMP1, LMP2, GTE-Pro, GTE-Am) zogen automatisch in das 30-minütige Zeitfahren an diesem Freitag ein.