Die Fahrer & Teams

Back in Action heißt es für einen Großteil der Formel 1 in dieser Woche auf dem Circuit de Catalunya vor den Toren Barcelonas. Alle Teams außer Toyota beginnen nur wenige Wochen nach dem spannenden WM-Finale in Brasilien ihre Vorbereitungen auf die neue Saison 2009. Die sind umso wichtiger, da einige einschneidende Änderungen anstehen (s. Die Autos weiter unten im Text).

Einige der Topstars lassen sich, wie in jedem Jahr, erst beim letzten Test in Jerez oder zu Beginn des neuen Kalenderjahres blicken. So wird Weltmeister Lewis Hamilton zunächst einmal ausgiebig ausspannen und die Testarbeit Testfahrer Pedro de la Rosa überlassen. Auch Fernando Alonso ist für die ersten Testfahrten noch nicht vorgesehen. Kimi Räikkönen soll dafür in diesem Winter Fleißarbeit betreiben und viele Kilometer abspulen, um den Problemen dieses Jahres auf die Spur zu kommen und gleichzeitig eine perfekte Vorbereitung für 2009 zu erledigen.

Zwei Tester der besonderen Art sind bei Red Bull und Ferrari im Einsatz. Die Scuderia ließ an diesem Wochenende MotoGP-Champion Valentino Rossi in Mugello als Belohnung für den neuerlichen Titelgewinn ans Steuer eines roten Boliden. Der Italiener hat bereits einige Tests für Ferrari bestritten, als er noch über einen Serienwechsel nachdachte. Diesmal war es rein zum Spaß. Auch Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb kehrt bei Red Bull in ein F1-Auto zurück. Er durfte schon einmal einen Test für Renault bestreiten, diesmal fährt er aber zum ersten Mal zusammen mit den anderen F1-Fahrern.

Neben den berühmten Gasttestern gibt es auch einige Neulinge zu bestaunen. So ist bei Toro Rosso die Jagd auf die beiden Cockpits eröffnet. Neben Sebastien Bourdais sind Sebastien Buemi und Takuma Sato potenzielle Kandidaten. Entsprechend dürfen beide erneut für STR testen. Bei Honda probieren sich Lucas di Grassi und Bruno Senna, wobei di Grassi bereits seine ersten F1-Kilometer für Renault hinter sich hat. Senna bestreitet hingegen in Barcelona sein F1-Debüt. Während sich di Grassi und Senna um das zweite Cockpit an je anderthalb Testtagen duellieren, werden Alex Wurz und Jenson Button die Haupttestlast tragen. Rubens Barrichello betont derweil, er könne warten...

Die Autos

Gleich drei große Neuheiten gibt es in diesem Winter zu bestaunen. Allen voran die Rückkehr der profillosen Slick-Reifen, die schon im Laufe des Jahres bei einigen Testfahrten zum Einsatz kamen. Ab sofort sind sie wieder die Standardbereifung der Königsklasse.

Ebenfalls abgespeckt wird bei den Flügeln: wie die Rillen verschwinden die unansehnlichen Flaps, Windabweiser, Hirschgeweihe und Hörner. Die Aerodynamik wird drastisch abgespeckt. Die ersten neuen Heckflügel gab es bereits beim Jerez-Test zu bestaunen, in der letzten Woche zog Williams auch mit dem ersten Versuch des neuen Frontflügels nach.

Jonathan Kennard hatte die Ehre, das gute Stück auf dem Kemble Airfield einem Shakedown zu unterziehen. Der Flügel lag wie vorgeschrieben tiefer unten und war um einiges breiter. Zudem wird es den Fahrern erlaubt sein, vom Cockpit aus kleine Änderungen an seiner Einstellung vorzunehmen. Der Heckflügel wird dahingegen schmaler sein und höher nach oben ragen.

Das Änderungstrio komplettiert das Energierückgewinnungssystem KERS. Noch sind die meisten Teams damit beschäftigt, das Auto daran anzupassen und erste Versuchsfahrten mit der neuen Technologie zu unternehmen. So schickt Ferrari den F2008K auf die Bahn. Dieser kann sowohl mit einem funktionstüchtigen KERS als auch einer Attrappe bestückt werden, um so die Gewichtsverteilung im Auto zu testen.

Obwohl einige Teams eine Verschiebung von KERS auf 2010 anstreben, ist es derzeit schon 2009 erlaubt, allerdings nicht verpflichtend. Das System erlaubt es den Teams, die Bremsenergie zu speichern und bei Bedarf auf Knopfdruck des Fahrers als zusätzliche PS an den Motor freizugeben.

Der Testplan

TerminStrecke
17.-19. November Barcelona
09.-11. Dezember Jerez
10.-12. Dezember Bahrain
15.-17. Dezember Jerez
15.-17. Dezember Portimao

* Testtermine können kurzfristig geändert, abgesagt und anberaumt werden. Der provisorische Testkalender hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.