Liam Lawson sicherte sich im Qualifying in Singapur einen weiteren Pluspunkt für seine Bewerbung für das AlphaTauri-Cockpit 2024. Der Neuseeländer warf in letzter Sekunde Max Verstappen aus den Top-10 und zog erstmals in die dritte Qualifyingsession ein. Deutlich weniger zu feiern hatte Teamkollege Yuki Tsunoda, der Japaner musste seine beiden Runden im Q2 abbrechen.
Lawson schlägt Verstappen, Tsunoda scheitert an Verstappen
Red Bull konnte nach den Schwierigkeiten im Training auch im Qualifying keinen neuen Kurs einschlagen. Während Verstappen bereits am Freitagabend Alarm schlug, kauften seine Kontrahenten die Probleme nicht hundertprozentig ab. Doch im Qualifying bewahrheitete sich die desaströse Performance. Wenige Minuten vor dem Q2-Ende kam es bereits zum bösen Erwachen.
Der zweimalige Weltmeister konnte sich in seiner letzten schnellen Runde mit biegen und brechen in die Top-10 retten. Jedoch war der Last-Minute-Einzug wenige Sekunden später Geschichte. Ausgerechnet Ricciardo-Ersatzmann Lawson machte dem Niederländer einen Strich durch die Rechnung, indem er sich aus der Knockout-Zone in die Top-10 beförderte. Dabei absolvierte er zum ersten Mal ein Qualifying unter dem Nachthimmel auf dem Marina Bay Street Circuit.
Seitdem Lawson beim Niederlande GP ins kalte Wasser geworfen wurde, konnte der Formel-1-Neuling noch nie in die dritte Qualifyingsession einziehen: bis jetzt. "Es ist schön, dass ich es ins Q3 geschafft habe", freut sich der Neuseeländer im ServusTV-Interview. Doch vollkommen zufrieden war er nicht: "Ich hätte besser sein können, aber die Position ist immer noch ganz anständig."
Großes Lob gebührt er jedoch dem Boliden. "Ich denke, der Charakter der Strecke passt zum Auto. Ich bin zum ersten Mal hier, da geht es darum, die Pace nach und nach aufzubauen", so Lawson gegenüber Sky Deutschland. Teamkollege Yuki Tsunoda hatte in Q2 deutlich mehr Pech. "Q1 war gut. Das Auto hat gut funktioniert", so der Japaner. Kurz bevor Lance Stroll verunfallte, konnte Tsunoda noch die Bestzeit der Session setzen.
In Q2 wendete sich jedoch das Blatt. "Ich bin in Kurve 14 reingefahren und meine Reifen haben blockiert. Das war mein Fehler", so Tsunoda über seine letzte Runde in der zweiten Session. Daraufhin musste der Japaner die Runde abbrechen. Zuvor hatte ihn Verstappen bei seiner schnellen Runde behindert, was letztendlich dazu führte, dass der AlphaTauri-Pilot keine schnelle Runde aufs Tableau brachte. Die Schuld sieht der Japaner aber bei sich selbst.
"Es ist wirklich frustrierend, die Pace vom Auto schien sehr gut zu sein", ärgerte sich der 23-Jährige über den 15. Startplatz. Die Performance des AT04 ließ trotz der Umstände aufhorchen. Mit der Pace rechnete das Team aus Faenza im Leitplankendschungel nämlich nicht. "Wir wussten, dass wir ein gutes Paket haben, aber ich habe mich da [P10] nicht erwartet", freut sich Lawson über das Update-Paket.
Lawson mit Startplatz nicht zufrieden
Nach einem Schreckmoment im dritten Freien Training, bei dem Lawson nur hauchdünn - durch einen Dreher - einem Einschlag in die Streckenbegrenzung aus dem Weg ging, legte er im Qualifying eine nahezu fehlerlose Leistung an den Tag. "Es ist schade, dass wir nicht alles in Q3 rausholen konnten", so der Neuseeländer. Dabei schwebt dem Ersatz-Piloten nur ein Gedanke im Hinterkopf: Jedes Rennwochenende zählt im Kampf um das 2024er-AlphaTauri-Cockpit.
"Ich wollte schon immer in die Formel 1 kommen und jetzt, wo ich hier bin, muss ich mich auch zeigen. In den letzten drei Wochen hat sich natürlich nur alles darum gedreht. Deswegen sage ich, dass es enttäuschend ist, in Q3 nicht mehr rausholen zu können", so Lawson. Mit dem zehnten Startplatz setzte er allerdings ein Zeichen an seine Mitbewerber. Selbst Teamkollege Yuki Tsunoda startete 2023 erst zweimal aus den Top-10, das letzte Mal erreichte er in Monaco die dritte Qualifyingsession. Alle Stimmen zum Formel-1-Rennen heute in Singapur gibt es im Live-Ticker.
diese Formel 1 Nachricht