Als Kimi Räikkönen vor dem Start der Jordanien Rallye bei einem PR-Termin in einem Gladiatoren-Kostüm posieren musste, war der Finne wenig begeistert. "Muss ich das wirklich anziehen?", fragte er. Schließlich sollte doch bis hinab zum Toten Meer bekannt sein, dass der Ex-F1-Weltmeister am liebsten Gorillakostüme trägt, und das auch nur bei Bootsrennen. "So etwas habe ich vorher noch nie anprobiert, aber ich bin ja hier wegen der neuen Erfahrungen..."

Trotzdem zog er am Ende des Gladiatoren-Tages ein positives Fazit: "Das war ein interessanter Tag und ich meine damit nicht nur das Kostüm." Auch die erste Etappe der Rallye Jordanien hatte es in sich. "So langsam wird es. Am Ende des Tages hatte ich ein sehr gutes Gefühl und das lag nur daran, dass ich mehr Zeit am Steuer hatte." Bei den ersten beiden Rallyes dieses Jahres hatte er zu diesem Zeitpunkt schon die ersten Feindkontakte hinter sich - so auch diesmal.

Ein halber Dreher

"Ich traf einen Felsen und hatte einen halben Dreher", verriet der Finne. "Ich habe einiges probiert und geändert, aber am wichtigsten ist, dass ich keine große Fehler gemacht habe", betonte Räikkönen. "Noch ist es ein langer Weg, aber es macht einen großen Unterschied, wenn man mehr Vertrauen hat und die Strecke etwas kennt."

Einfach war der erste Tag deswegen aber nicht. Räikkönen kämpfte mit dem Grip, kam aber nach einer Setupänderung am Mittag besser in Schwung. "Das hat gezeigt, wie wichtig Erfahrung auf dieser Strecke ist. Am Nachmittag ging es besser und wir haben unsere Zeiten verbessert."

Diese Erkenntnisse möchte er in die nächsten beiden Tage mitnehmen. Diese beginnen auch ohne Gladiatoren-Kostüme. "Vielleicht ist das ein Vorteil daran, Co-Pilot zu sein", scherzte Räikkönens Beifahrer Kaj Lindstrom. "Ich musste nichts außer meinem Rennanzug tragen. Also war es für mich vielleicht mehr ein perfekter Tag als für Kimi."