Sebastien Ogier hat einen Straßenunfall vor dem Auftakt der Rallye Polen ohne schwere Verletzungen überstanden. Auch sein Toyota-Copilot Vincent Landais sowie die zwei Insassen eines Privat-Pkw seien laut Angaben von Toyota nach Scans von schweren Verletzungen verschont geblieben.

Während Landais nach der Kollision am Dienstag während einer Erkundungsfahrt aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte, blieb Ogier über Nacht unter medizinischer Beobachtung stationär. Dadurch verpasst der achtmalige WRC-Weltmeister seinen geplanten Start bei der Rallye Polen, der seine fünfte Teilnahme in der Saison 2024 bedeutet hätte. Genaue Details zu seinem Gesundheitszustand sind nicht bekannt.

Sebastien Ogier meldet sich nach Verkehrsunfall

Am Mittwochmittag meldete sich Ogier, eingepackt in eine Halskrause und mit gehobenem Daumen, in den sozialen Medien erstmals zu Wort: "Wie ihr vielleicht wisst, hatten Vincent und ich gestern während der Streckenbesichtigung bei der Rallye Polen einen Verkehrsunfall. Ich musste die Nacht im Krankenhaus verbringen, aber ich fühle mich schon viel besser."

"Ich bin froh, dass die medizinischen Untersuchungen keine schweren Verletzungen bei Vincent und den Insassen des anderen Autos gezeigt haben. Wir können an dieser Rallye nicht teilnehmen, was sehr schade ist, aber das Wichtigste ist, dass alle Beteiligten wohlauf sind."

"Danke an alle für die vielen Nachrichten, die ich erhalten habe. Ich bin jetzt auf dem Weg nach Hause, um mich auszuruhen und sicherzustellen, dass ich bald wieder voll einsatzfähig bin."

Toyota: Ogier bei Unfall nicht zu schnell

Der Franzose und Ehemann von TV-Moderatorin Andrea Kaiser will dieses Jahr nur ausgewählte Events bestreiten und war bislang erfolgreich unterwegs: Ogier und Landais gewannen im Toyota Yaris die Rallyes in Kroatien sowie Portugal und erzielten zweite Plätze in Monte-Carlo sowie Sardinien. Der 40-Jährige belegt trotz zwei verpasster WRC-Rennen den vierten Platz in der WM-Tabelle.

Laut Arbeitgeber Toyota seien Ogier und Landais vor der Kollision mit einem Privat-Pkw anhand der ausgelesenen GPS-Daten nicht zu schnell unterwegs gewesen. Bei einer Recce fahren die Rallye-Piloten üblicherweise in Straßenautos, im Falle von Ogier und Landais ein Toyota Yaris.

Bilder der Unfallstelle zeigen einen erheblichen Schaden am linken, vorderen Kotflügel des japanischen Kompaktwagens. Das andere in den Verkehrsunfall verwickelte Auto - ein Ford Kombi - wurde ebenfalls an der Front beschädigt. Die Personen sind 69 und 67 Jahre alt. Der Unfallhergang ist weiterhin unbekannt. Der Vorfall ereignete sich während der Erkundungsfahrt auf der Goldap Special Stage, auf der die Stages 10 und 14 der in den WRC-Rennkalender zurückgekehrten Rallye ausgetragen werden.

Weltmeister Kalle Rovanperä ersetzt Ogier bei Rallye Polen

Toyota hat bei der FIA um einen Fahrerwechsel für den dritten WRC-Yaris gebeten und inzwischen grünes Licht erhalten. Der zweifache Rallye-Weltmeister Kalle Rovanperä springt bei der Polen-Rallye für Ogier ein.

Der amtierende Champion aus Finnland verzichtet wie Ogier auf die komplette Saison und geht nur vereinzelt bei Rallyes an den Start. Polen wird der vierte Start für Rovanperä, der zuvor die Safari-Rallye in Kenia gewonnen hat. Der 23-Jährige will sich in anderen Motorsport-Disziplinen üben und fuhr bereits einen Gaststart im Porsche Carrera Cup Benelux.