Ford steht vor einem historischen Ereignis: Wenn nur einer der beiden Werksfahrer bei der Zypern Rallye den Sprung in die Punkteränge schafft und damit logischerweise ins Ziel kommt, dann hat die Marke mit dem blauen Oval in den vergangenen 50 Rallyes jeweils gepunktet.

Seit dem offiziellen Start der Rallye-WM im Jahr 1973 hat es 410 Rallyes gegeben und bisher hat es abgesehen von Ford keinen Hersteller gegeben, der in mehr als 35 Rallyes Punkte geholt hat.

Damit lastet ein gewisser Druck auf Toni Gardemeister und Roman Kresta, denn beide haben die Möglichkeit den Rekord auf 50 Rallyes zu erhöhen. Und Ford möchte sich mit Sicherheit nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Schließlich stellt dies ein Performance- und Zuverlässigkeitsbeweis dar, der bestens vermarktet werden könnte.

"Konstanz ist ein wichtiger Faktor für eine gute Meisterschaftsposition, aber wir müssen sicherstellen, dass wir auch auf das Podest fahren, um viele Punkte zu holen", machte Gardemeister klar. "In Zypern ist es schwierig einen guten Rhythmus zu finden, weil die Geschwindigkeiten so gering sind und man stets schneller fahren möchte. Wenn man zu hart angreift, gerät man abseits der Ideallinie und riskiert auf den spitzen Steinen einen Reifenschaden. Die Reifen nutzen auf den Straßen stark ab und man muss aus den Kurven so oft herausbeschleunigen, dass stets die Gefahr von durchdrehenden Reifen besteht. Es ist ungemein wichtig auf die Reifen zu schauen und zuzusehen, dass sie am Ende einer Etappen-Gruppe noch arbeiten."

Teamkollege Roman Kresta, der auf Sardinien mit dem sechsten Platz sein bestes Resultat eroberte, fuhr nur im Jahr 2002 in Zypern. "Ich habe aus dem Jahr noch Innenaufnahmen auf Video und einige Etappen sind die gleichen", sagte der Tscheche. "Ich werde mir das Video vorher anschauen, um zu sehen, was mich erwartet. Die Straßen sind sehr hart zu den Reifen, aber Michelin hat auf den härtesten sardinischen Etappen bewiesen, dass sie auch den richtigen Reifen für Zypern haben. Es ist auch eine harte Rallye für die Fahrer, weil die Cockpittemperaturen sehr hoch sind und durch die geringen Geschwindigkeiten wenig Luft ins Cockpit kommt. Der Focus funktioniert auf solchen Rallyes sehr gut. Er ist in langsamen Passagen einfach zu fahren und man benötigt keinen aggressiven Fahrstil, so dass es unnötig ist, Risiken einzugehen."

Neben Gardemeister und Kresta bereitet das M-Sport Team zwei Focus RS für Anthony Warmbold und Henning Solberg vor. Dritter Privatier im Bunde ist der Ungar Balazs Benik, der einen 2002er Focus vom tschechischen Team JM Engineering steuern wird.