Mit sieben Titeln führt Sébastien Loeb nun endgültig die Geschichtsbücher der WRC an. Bereits 2008 ließ er mit seinem fünften Titel Juha Kankkunen und Tommi Mäkinen in der ewigen Weltmeistertabelle hinter sich, während er mit 60 Siegen nun exakt doppelt so viele wie der in dieser Kategorie zweitplatzierte Marcus Grönholm auf dem Konto hat.

Wieder einmal ließ Loeb seinen Konkurrenten keine Chance., Foto: Sutton
Wieder einmal ließ Loeb seinen Konkurrenten keine Chance., Foto: Sutton

Loeb, der als abgeklärt, zielstrebig und sehr schnell gilt, begann seine Rallye-Karriere im Jahr 1998, als er in der Citroen Saxo Trophy zwei Siege feierte. Im folgenden Jahr kürte er sich bereits zum Meister, bevor er unter der Führung des früheren Rallye-Piloten Guy Fréquelin 2000 die französische Meisterschaft und 2001 die FIA Super 1600 mit Citroen gewann. Gleichzeitig bestritt er bereits seine ersten WRC-Einsätze.

Nur ein Jahr später stand Loeb dann auch in der WRC ganz oben: Der Citroen-Pilot siegte bei der Deutschland Rallye und entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem immer kompletteren Fahrer, der nicht nur auf Asphalt, sondern auch auf Schotter und im Schnee schnell war. Im Jahr 2003 kämpfte Loeb gegen Petter Solberg um den Titel und während er diesen noch knapp verfehlte, wurde er 2004 mit sechs Siegen erstmals Weltmeister. Diese Quote verbesserte er 2005, als er sagenhafte zehn Läufe für sich entschied und das Geschehen fast nach Belieben dominierte.

Wegen des vorläufigen Rückzugs Citroens aus der Rallye-WM startete Loeb 2006 für das Privatteam Kronos. Sieben Siege und vier zweite Plätze untermauerten dabei erneut seine Vormachtstellung. Obwohl er verletzungsbedingt bei den letzten vier Rallyes nicht antreten konnte, reichte es erneut zum Titel.

2011 erfolgt der Wechsel in den neuen DS3., Foto: Citroen
2011 erfolgt der Wechsel in den neuen DS3., Foto: Citroen

2007 kehrte Loeb mit dem Citroen-Werksteam ins Geschehen zurück und gewann im neuen C4 mit acht Siegen erneut den Titel. 2008 konnte er mit elf Siegen bereits seinen fünften Titel in Folge verbuchen, bevor er 2009 nach grandiosem Saisonstart und schwacher Saisonmitte im Schlussspurt eisern die Nerven behielt und mit einem Punkt Vorsprung auch seinen sechsten Titel errang.

In diesem Jahr fiel sein Vorsprung nun wieder etwas größer aus, wobei sich auch bereits andeutete, dass mit Sébastien Ogier sein härtester Rivale künftig möglicherweise sogar aus dem eigenen Team kommen könnte. Gleichzeitig wird es auch für Loeb im nächsten Jahr darum gehen, die Herausforderungen der völlig neuen S-2000 basierten Fahrzeuge zu meistern. Dass 2011 vorrausichtlich sein letztes Jahr in der WRC sein wird, dürfte den Druck dabei kaum verringern. So wird Loeb die WRC-Bühne sicher ungeschlagen verlassen wollen. Doch bevor es soweit ist, darf er sich zurecht über einen weiteren überlegen herausgefahrenen Titel freuen. Dass er ihn dieses Jahr dazu noch in seinem Heimatort erzielte, dürfte die Feiern dabei wohl kaum schmälern!