Drittes Rennen der WEC-Saison 2025 - dritter Sieg für Ferrari. Die Italiener bestimmen das Geschehen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft auch in Spa-Francorchamps. Von der Triple-Pole zum Doppelsieg! Beim 6-Stunden-Rennen auf dem belgischen Traditionskurs setzte sich der #51 Ferrari 499P (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado) nach einem spannenden Schluss-Finish durch.

Schlussfahrer Alessandro Pier Guidi, Antonio Giovinazzi und James Calado feierten nach Imola ihren zweiten Sieg in Folge und führen die WEC-Gesamtwertung an. Nach 150 Runden überquerte Pier Guidi die Ziellinie mit 4,229 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Nicklas Nielsen im #50 Schwester-Ferrari (Fuoco, Molina, Nielsen).

WEC-Krimi: Hätte Mick Schumacher Ferrari schlagen können? (12:22 Min.)

WEC in Spa: Schluss-Krimi um Mick Schumacher

Während der von Platz drei gestartete #51 Ferrari dank seiner starken Pace den Spritverbrauch gut managen konnte und nach dem letzten Boxenstopp 20 Minuten vor Rennende unantastbar war, entwickelte sich der Kampf um Platz zwei zu einem echten Krimi zwischen Nielsen und Mick Schumacher. Der Ferrari-Pilot rettete sich am Ende mit 0,919 Sekunden Vorsprung und 0 Prozent verbleibender, virtueller Rest-Energie gegen Schumacher durch.

Schumacher und seine Alpine-Teamkollegen Jules Gounon sowie Fred Makowiecki feierten ihren zweiten Podestplatz in Folge - und erlebten im Alpine A424 mit der Startnummer #36 eine wahnsinnige Achterbahn der Gefühle. Zwischen möglichem Sieg und bitterer Niederlage war so ziemlich alles drin!

Alpine lange mit Siegchancen in Spa

Alpine-Neuzugang Makowiecki hatte das Rennen vom sechsten Startplatz aufgenommen, sich aber innerhalb nur weniger Runden bis auf den zweiten Platz verbessert. Nach dem Wechsel auf Gounon zur Rennmitte gelang es dem Franzosen in der 65. Runde sogar, Ferrari-Pilot Molina die Führung abzuluchsen.

Die #36 Crew konnte sich lange Zeit berechtigte Hoffnungen auf den Sieg ausrechnen - der Alpine war nach dem Ferrari das schnellste Auto in Spa-Francorchamps. Doch dann erlitt Schlussfahrer Schumacher ein Unglück: Nach mehreren spektakulären Duellen mit Ferrari und BMW, zog sich der 26-Jährige einen schleichenden Plattfuß zu. 1:20 Stunden vor dem Rennende blieb Schumacher nichts anderes übrig, als einen zusätzlichen Boxenstopp einzulegen.

Überraschung: Schumacher plötzlich wieder vorne

Die dadurch verlorene Zeit warf Schumacher zunächst aus den Top-3 zurück bis ins hintere Mittelfeld. Der frühere Formel-1-Fahrer fuhr in der Schlussstunde außerhalb der Sequenz und führte deshalb zwischenzeitlich. Kaum jemand hatte nach dem Reifenschaden-Stopp noch an ein gutes Ergebnis geglaubt, aber: Ein Großteil des Hypercar-Feldes musste am Ende einen weiteren Boxenstopp einlegen, um die Distanz zu schaffen.

Schumacher rückte dadurch einen Platz nach dem anderen auf und befand sich schließlich an dritter Stelle hinter den beiden Ferrari. Sieger Pier Guidi war uneinholbar, aber für dessen Ferrari-Markenkollegen Nielsen hätte es beinahe gereicht. Diesmal setzte die Strategie-Abteilung der Italiener die Renn-Taktik allerdings nahezu perfekt um. Für Schumacher war es nach Fuji 2024 und Imola 2025 der dritte Podestplatz in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.

Spa-Ergebnis: Riesenabstand zu den Top-3

Die beiden Werks-Ferrari und der #36 Alpine fuhren zum Schluss in ihrer eigenen Liga, wie auch die Zeitenabstände zeigen: Zwischen Schumacher auf P4 und dem Viertplatzierten #8 Toyota (Buemi, Hartley, Hirakawa) lagen gigantische 27 Sekunden. Toyota betrieb mit den Plätzen vier und sieben Schadensbegrenzung auf höchstem Niveau nach einem Qualifying-Debakel und einer eindeutig nachteiligen BoP-Einstufung.

Zwischen den beiden Toyota GR010 Hybrid sortierten sich die beiden von Jota betreuten Cadillac V-Series.R auf den Positionen fünf (#12 mit Stevens, Lynn, Nato) und sechs (#38 mit Button, Bourdais, Bamber) ein. Der zweite Alpine um den Österreicher Ferdinand Habsburg, der #6 Weltmeister-Porsche mit WEC-Debütant Pascal Wehrlein und der #15 BMW (Marciello, Magnussen) folgten auf den Plätzen acht, neun und zehn.

Das Rennen wurde durch drei Safety-Car-Phasen unterbrochen: nach einem Abflug des #31 BMW M4 GT3 Evo (Runde 35) sowie zwei weiteren Unfällen der beiden McLaren 720 S GT3 von United Autosports (Runde 76 und 94). Am Wochenende sorgten 98.800 Zuschauer bei durchweg sonnigen Bedingungen für eine großartige Stimmung.