Porsche führt das 6-Stunden-Rennen der WEC in Fuji zur Halbzeit an. Andre Lotterer im #51 Porsche 963 (Lotterer, Estre, Laurens Vanthoor) hat die kurzzeitig eingebüßte Spitze gegen Nicklas Nielsens #50 Ferrari 499P (Fuoco, Molina, Nielsen) zurückerobert. Nach 120 Runden trennten die beiden führenden Wagen rund 9 Sekunden, wenngleich der Porsche wegen einer anderen Strategie einen Boxenstopp weniger auf dem Konto hat. Die #6 hatte während einer Virtual-Safety-Car-Phase (Runde 50) auf einen Sprit-Stopp verzichtet.

Nach seinem dritten Boxenstopp blieb der amtierende Le-Mans-Sieger Nielsen zunächst knapp vor dem heranstürmenden Lotterer, der sich mit besseren Reifen jedoch durchsetzen konnte. Der von Platz fünf gestartete #6 Porsche profitierte von einem schnellen Boxenstopp zu Beginn und übernahm die Führung vom Pole-Setter-Cadillac #2 (Bamber, Lynn). „Dank des Boxenstopps konnten wir zwei Autos überholen“, sagte der dreifache Le-Mans-Sieger Lotterer. Das Porsche-Trio Lotterer/Estre/Vanthoor führt die WM-Tabelle vor dem letzten Rennen der Saison 2024 an.

Ferrari-Ass Nielsen sorgte im von P7 gestarteten Ferrari für reichlich Action, als er nach der zweiten Safety-Car-Phase des Rennens (Teile auf der Strecke) mit frischen Reifen innerhalb von zwei Runden zunächst Sebastien Buemis und dann und dann Mike Conways Toyota beim Heimspiel der Japaner kassierte.

Cadillac-Schaden nach Duell mit BMW

Raffaele Marciello behauptete die dritte Startposition im #15 BMW M Hybrid V8 (Wittmann, Marciello, Dries Vanthoor) nach den ersten drei Stunden. Der Italo-Schweizer duellierte sich in Runde 98 mit Earl Bambers Cadillac und hatte Glück, unbeschadet als Sieger hervorzugehen. Anders beim #2 Cadillac, den Alex Lynn am Samstag zu seiner ersten Pole Position geführt hatte: Teamkollege Bamber schlitzte sich den rechten Vorderreifen an Marciellos BMW auf und musste einen ungeplanten Boxenstopp einlegen.

Nicht nach Plan lief es für den zweiten LMDh-BMW mit der Startnummer #20 (Rast, Frijns, Sheldon van der Linde): Rene Rast sammelte nach dem Start ein herumliegendes Teil eines anderen Autos auf und wurde an die Box gezwungen. „Ich habe versucht, mich aus all dem Trubel herauszuhalten und fuhr weit in Turn 1. Aber ich habe ein Teil aufgesammelt, das die Flics an der Front beschädigt hat. Wir mussten an die Box und haben zwei Runden verloren.“

Michael Christensen belegte im #5 Porsche (Campbell, Christensen, Makowiecki) zwischenzeitlich den vierten Platz, nachdem Startfahrer Frederic Makowiecki in Folge einer Startkollision für Reparaturarbeiten boxen musste. Austin-Sieger Robert Kubica war der Verursacher dieses Vierfach-Crashes, in den auch der #35 Alpine und der #51 Ferrari involviert waren, und kassierte eine 30-Sekunden-Boxenstopp-Strafe.

Strafe für Mick Schumacher nach starkem Stint

Dahinter folgen die beiden Toyota GR010 Hybrid und die beiden Porsche 963 des Kundenteams Jota, das ab 2025 die Werkseinsätze von Cadillac in der WEC übernehmen wird. Nicht wie erhofft lief es für Mick Schumacher im #36 Alpine A424 (Schumacher, Lapierre, Vaxiviere): Der Rennfahrersohn kassierte in Runde 86 eine Durchfahrtstrafe wegen eines Gelb-Vergehens, weil er nicht ausreichend verlangsamt hatte. Auch Peugeot-Pilot Jean-Eric Vergne erwischte es in dieser Situation.

Bitter für Schumacher, der im Alpine den Start übernommen hatte, vom frühen Vierfach-Crash rund um Kubica profitierte und von P15 bis auf die elfte Position nach vorne stürmte. Der Ex-Formel-1-Fahrer übergab das Auto an neunter Stelle liegend nach 42 Runden an Teamkollege Matthieu Vaxiviere, der in seinem Stint die Durchfahrtstrafe antreten musste und aus den Top-10 herausfiel.

Besser lief es für den zweiten Alpine, obwohl Startfahrer Ferdinand Habsburg in den Kubica-Vorfall involviert wurde. Der schnelle Franzose Charles Milesi lag an siebter Position vor dem #38 Jota-Porsche um Jenson Button und dem #99 Proton-Kundenporsche. Der Cadillac fiel durch den Reifenschaden bis auf den zehnten Platz zurück.