Wilde Startphase und Ferrari-Dreifachführung beim 6-Stunden-Rennen der WEC in Austin, Texas. Nach der ersten Stunde und 27 Runden führte Robert Kubica, der im privaten #83 AF Corse Ferrari (Kubica, Shwartzman, Ye) von der zweiten Position gestartet war. Pole-Setter Antonio Giovinazzi im #51 Ferrari 499P (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado) führte die Startphase an, bis Ex-Formel-1-Fahrer Kubica in Runde 19 nach gut einer halben Stunde vorbeizog.

Hinter den beiden Ferrari tobte nach der Rennfreigabe um 13:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr deutscher Zeit) das wahre Leben: Le-Mans-Sieger Miguel Molina profitierte im #50 Ferrari (Fuoco, Molina, Nielsen) von Kämpfen seiner Vordermänner und verbesserte sich vom fünften bis auf den dritten Platz. Ferrari hat sich beim sechsten Rennen der Saison 2024 offenbar vorgenommen, es den Kollegen aus der Formel 1 gleichzutun: Wenige Stunden vor dem WEC-Start gewann Charles Leclerc überraschend das Heimrennen der Italiener in Monza.

Molina im Glück, Ferdinand Habsburg im Pech: Der Österreicher in seinem #36 Alpine A424 (Habsburg, Milesi, Chatin) kassierte früh eine Durchfahrtstrafe wegen einer Kollision mit Earl Bambers #2 Cadillac V-Series.R. Der Caddy-Pilot fiel von seiner dritten Startposition bis auf P7 zurück, während der von P4 gestartete Habsburg nach dem Zwangs-Boxenstopp ans Ende des Feldes durchgereicht wurde. Am Samstag hatte sich Alpine noch über das beste Qualifying-Ergebnis im WEC-Debütjahr gefreut... Im #36 Alpine rund um Mick Schumacher übernahm Teamkollege Matthieu Vaxiviere den Start, fiel aber sofort von P13 auf Rang 16 zurück.

Staurohr-Abdeckung vergessen: Drama um #5 Porsche

Ein Drama erlebte unterdessen der von Platz sechs gestartete Fred Makowiecki im #5 Porsche 963 (Campbell, Christensen, Makowiecki). Der Franzose musste schon nach der Startrunde an die Box kommen, weil die Porsche-Crew kurioserweise vergessen hatte, die grüne Abdeckung am Staurohr auf dem Dach des Prototypen zu entfernen. Ein seltener operativer der Mannschaft aus Zuffenhausen, die die WM-Wertung in der Langstrecken-WM anführt.

Von all dem Trubel profitierten die beiden BMW M Hybrid V8 des Münchner Autobauers: Die Startfahrer Marco Wittmann in der #15 (Dries Vanthoor, Marciello, Wittmann) und Rene Rast im #20 Schwesterauto (Sheldon van der Linde, Rast, Frijns) hielten sich geschickt aus jeglichem Drama heraus und fuhren auf den Plätzen vier und fünf. Wittmann war von P8 gestartet, DTM-Teamkollege Rast von P7.

An sechster Stelle lag der #7 Toyota GR010 Hybrid (Conway, Kobayashi, De Vries) mit Mike Conway am Steuer. Der Brite setzte sich in der Anfangsphase bei einem spektakulären Dreikampf gegen den Cadillac und Nico Müllers #93 Peugeot 9X8 durch. Der Schweizer musste sich nach einem Bombenstart - von P11 zwischenzeitlich auf P6 - seinen beiden Kontrahenten geschlagen geben. Stoffel Vandoorne im Schwester-Peugeot zog sich nach einer Startkollision mit Will Stevens' Jota-Porsche einen Reifenschaden zu und musste die Box ansteuern.

Lamborghini der heimliche Gewinner der Startphase

Die Plätze acht, neun und zehn nach der ersten von sechs Stunden belegten der #12 Jota-Porsche mit Will Stevens, Nico Müller im Peugeot und der einzige LMDh-Lamborghini im Feld. Edoardo Mortara legte im italienischen Prototypen los wie die Feuerwehr und stürmte vom 18. und letzten Startplatz innerhalb weniger Runden bis in die Top-10. Die WM-Spitzenreiter Andre Lotterer, Kevin Estre und Laurens Vanthoor im #6 Porsche kamen von Startplatz 14 nur eine Position nach vorne.

In der LMGT3-Kategorie führte Pole-Setter Ian James im #27 Aston Martin Vantage GT3 von Heart of Racing vor dem Lamborghini-Damen-Trio Sarah Bovy, Rahel Frey und Michelle Gatting. Der #92 Manthey-Porsche mit Startfahrer Alexander Malykhin verlor eine Position und fiel auf Platz fünf zurück. Das Schwesterauto lag an zwölfter Stelle. Der #46 BMW M4 GT3 um Superstar Valentino Rossi belegte mit Ahmad Al-Harthy am Steuer den achten Rang, das Schwesterauto die zehnte Position.