Nach einer dominanten Vorstellung beim WEC-Heimspiel im japanischen Fuji gewinnt der Toyota mit der Nummer #8, pilotiert von Brendon Hartley, Sebastien Buemi und Ryo Hirakawa, mit einem Vorsprung von einer Minute und acht Sekunden vor dem Toyota-Schwesterauto (Mike Conway, Jose Maria Lopez und Kamui Kobayashi). Mit den dadurch erzielten Punkten sind Hartley, Buemi und Hirakawa nun gleichauf mit dem Alt-LMP1 von Alpine bei 121 Zählern. Das Alpine-Trio um Nicolas Lapierre, Andre Negrao und Matthieu Vaxiviere erzielte mit einem großen Rückstand von zwei Runden den dritten Platz. Damit wird Hypercar-Weltmeister, wer im Finale bei den 8 Stunden von Bahrain Mitte November zuerst im Ziel ankommt.

Die erste Rennstunde führte noch der #7-Toyota an, der mit Kobayashi von Pole -Position gestartet war. Sein Teamkollege mit der #8 konnte jedoch immer in Schlagdistanz bleiben, was das Team dazu veranlasste, einen Platztausch anzuordnen. Daraufhin war der #8-Toyota in der Lage eine große Lücke aufzufahren, die zu Rennhalbzeit bereits 35 Sekunden betrug. Die Alpine hatte zwar ein sauberes Rennen, konnte jedoch das Tempo der Toyotas nicht mithalten und beendete das Rennen zwei Runden hinter den Lokalmatadoren.

Peugeot, die mit ihrem flügellosen Hypercar zum zweiten Mal am Start standen, beendeten das Rennen mit beiden Fahrzeugen, jedoch nicht ohne Probleme. Die #94 (Duval/Menezes/Rossiter) ereilte nach zweieinhalb Stunden ein Ölleck, das eine Zwangspause von 13 Runden in der Boxengasse verursachte. Mit ähnlichen Problemen (bislang ohne offizielle Bestätigung seitens Peugeot) hatte auch die #93 (Di Resta/ Jensen/ Vergne) zu kämpfen, allerdings waren die Mechaniker dort in der Lage, den Fehler einen Umlauf schneller zu beheben, wodurch die #93 das Rennen auf dem vierten Rang beenden konnte. Glickenhaus war in Fuji mit keinem Hypercar am Start.

Ferrari-Dominanz in GTE-PRO

Die GTE-PRO war ebenfalls von einem Hersteller dominiert: Ferrari erzielte einen Doppelsieg mit der #51 (Calado/Pier Guidi) auf der obersten Stufe des Podiums, gefolgt von der #52 (Fuoco/Molina). Porsche konnte das Tempo der Ferraris nicht mitgehen und musste sich so mit den Plätzen drei (#92, Estre/Christensen) und vier (#91, Bruni/ Lietz) über 30 Sekunden hinter dem Klassensieger aus Italien begnügen. In der ersten Stunde des Rennens konnte Estre noch mit den Ferraris kämpfen, doch dann deutete sich an, dass der Porsche einen höheren Reifenverschleiß hatte, weshalb die Ferrari davon ziehen konnten.

"Lag es heute an uns? Lag es an der Balance-of-Performance? Das müssen wir uns ganz genau anschauen und dann diskutieren. Auch bei unseren Kunden in der GTE-Am-Klasse stellte sich der Wettbewerb ähnlich dar", sagt Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. "Es war kein guter Tag für uns. Wir haben einige Aufgaben vor uns und sind trotz der heutigen Geschehnisse zuversichtlich, dass wir in Bahrain zurückschlagen und die WM gewinnen können."

Der #91-Porsche und die Corvette hatten schon früh nichts mit dem Kampf um den Sieg zu tun: Wegen mehrmaliger Track-Limit-Vergehen erhielten die Zuffenhausener eine Durchfahrtsstrafe. "Wir waren nicht fehlerfrei. Aber abseits davon müssen wir klar sagen, dass die heutige Performance niemals gereicht hätte, um Ferrari zu schlagen", bilanziert Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. "Es ist enttäuschend, aber das müssen wir nun abschütteln und analysieren. Vielleicht muss man sich das Thema Balance-of-Performance noch einmal anschauen. Unser Ziel bleibt das gleiche: Wir wollen in Bahrain die Weltmeisterschaft gewinnen."

Auch die Corvette erhielt eine Durchfahrtsstrafe aufgrund von Track-Limit-Verstößen. Zusätzlich verlor die US-Mannschaft um Nick Tandy und Tommy Milner Zeit, nachdem ihnen in der Boxengasse der Sprit ausgegangen war und die Boxencrew das Auto zurück an den Boxenplatz der Amerikaner schieben musste.

WRT gewinnt Kampf gegen JOTA

In der LMP2-Klasse entschieden Robin Frijns, Sean Gelael und Dries Vanthoor das Rennen in Japan für sich. Dabei ersetzte Vanthoor Rene Rast, der in der DTM in Spa an diesem Wochenende im Einsatz ist und am Sonntagvormittag beinahe zeitgleich seine 22. Pole-Position in der deutschen Traditionsserie erzielte.

Hinter WRT, das ab 2024 in der WEC und bei den 24 Stunden von Le Mans die LMDh-Einsätze von BMW durchführen wird, landete der #38 JOTA (Stevens/Da Costa/ Gonzalez), der die Führungsposition kurz vor Ende durch einen späten Tankstopp noch abgeben musste. Auch JOTA wird zukünftig mit LMDh-Boliden arbeiten, die sie als Kunde von Porsche beziehen und in der WEC einsetzen werden. Das Podium vervollständigte der zweite JOTA mit der #28, pilotiert von Oliver Rasmussen, Ed Jones und Jonathan Aberdein.

TF-Sport siegt in GTE-AM

In der GTE-AM siegte der TF-Sport Aston Martin #33 (Sorensen/Keating/ Chaves), der in Monza noch durch einen heftigen Unfall in die Schlagzeilen geriet. Komplettiert wird das Podium vom reinen Damen-Trio Iron Dames mit Rahel (Frey, Michelle / Gatting und Sarah/ Bovy) vor dem japanischen Team D'station Racing Team (Hoshino/ Fujii/ Fagg).