Lamborghini hat mit Mirko Bortolotti und Andrea Caldarelli die ersten Fahrer für seinen LMDh-Einstieg zur Saison 2024 bekanntgegeben. Die beiden Werksfahrer des italienischen Autobauers werden nicht nur die Rennen in der WEC sowie in der IMSA bestreiten, sondern auch in die Entwicklung des Le Mans Daytona hybrid-Prototypen eingebunden. Das gab Lamborghini an diesem Donnerstag offiziell bekannt.

Das kommt wenig überraschend, schließlich zählen Bortolotti und Caldarelli seit Jahren zum Inventar bei Lamborghini und arbeiteten schon in der Vergangenheit an der Entwicklung des GT3-Huracan mit. Bortolotti, der sich in der DTM mit seinem Stamm-Team GRT zuletzt die inoffizielle Halbzeit-Meisterschaft sicherte, unternahm dieses Jahr mit seinem Start bei den 24 Stunden von Le Mans im LMP2 von WRT bereits erste Fingerübungen. Caldarelli startete unterdessen im Rahmenprogramm, dem 'Road to Le Mans', auf einem GT3-Lamborghini.

Motorsportchef Sanna mit Caldarelli und Bortolotti, Foto: Lamborghini
Motorsportchef Sanna mit Caldarelli und Bortolotti, Foto: Lamborghini

Gerüchte um Lamborghini-Einsatzteam

Welches Team oder Teams ab 2024 die Renneinsätze für Lamborghini in der Langstrecken-Weltmeisterschaft mit Le Mans als dem Saisonhighlight sowie in der US-amerikanischen IMSA-Serie inklusive Daytona durchführen werden, ist offiziell noch nicht bekannt.

Immer wieder gab es Gerüchte über eine mögliche Zusammenarbeit mit - siehe oben - dem belgischen Top-Team WRT, das eigentlich die Rennen für Audi bestreiten sollte, bevor das Ingolstädter LMDh-Projekt auf Eis gelegt worden ist. "Zu diesen Gerüchten äußere ich mich nicht", sagte Lamborghini-Motorsportchef Giorgio Sanna zu Motorsport-Magazin.com. "Wir geben weitere Details zum Ende der Saison bekannt."

Was machte Kubica bei Lamborghini?

Befeuert wurden die WRT-Spekulationen nicht zuletzt durch polnische Medienberichte, nach denen Robert Kubica dem Lamborghini-Hauptquartier in Sant'Agata Bolognese vor einer Weile einen Besuch abstattete. Der frühere Formel-1-Fahrer war zuletzt auf der Langstrecke mit WRT verbandelt.

"Das war nur ein Besuch, weil wir eine gute Beziehung zueinander haben", blockte Sanna und fügte mit einem Augenzwinkern an: "Ich kann aber verraten, dass Robert Kubica stolzer Besitzer eines Lamborghini Huracan ist." Außerdem ist der Pole gut befreundet mit Lambo-Werksfahrer Marco Mapelli, was die Gerüchte zumindest etwas abschwächt.

Lambo-Spezialisten auf der Langstrecke

Ob Lamborghini noch weitere Werksfahrer wie Franck Perera oder Albert Costa für das LMDh-Programm einplant, blieb zunächst ebenso offen. Mit Bortolotti und Caldarelli sind die Italiener aber zumindest für das IMSA-Highlight, die 24 Stunden von Daytona, schon einmal bestens gerüstet: Bortolotti gewann den Florida-Klassiker mit GRT in den Jahren 2018 und 2019, Caldarelli gewann 2020 mit Paul Miller Racing in der GTD-Klasse der GT3-Fahrzeuge.

"Wir sind besonders stolz darauf, Mirko und Andrea als erste Piloten für das LMDh-Programm anzukündigen", sagt Lamborghini-Motorsportchef Giorgio Sanna. "Beide haben wesentlich zum Erreichen historischer Ergebnisse für Lamborghini im GT-Bereich beigetragen, und ihre Aufnahme in das LMDh-Projekt belohnt auch die Kontinuität ihres Engagements für die Squadra Corse Familie."

Der Lamborghini-Superstar: Mirko Bortolotti, Foto: Lamborghini
Der Lamborghini-Superstar: Mirko Bortolotti, Foto: Lamborghini

Bortolotti: "Ehre und eine Verantwortung zugleich"

Bortolotti, den Experten zu den besten GT3-Spezialisten der Welt zählen, steht vor seinem nächsten Kapitel mit der Lamborghini Squadra Corse. Seit 2014 startete der 32-Jährige in unterschiedlichen Rennserien für den Hersteller, nur 2020 verabschiedete er sich für eine Saison zu Audi customer racing.

"Ich freue mich sehr, meinen Weg mit Lamborghini fortzusetzen und ein aufregendes neues Kapitel zu beginnen", sagt Bortolotti. "Ich bin der Squadra Corse sowohl für die Ermöglichung des LMDh-Projekts als auch für ihr bedingungsloses Vertrauen in mich seit 2014 dankbar. Die Marke auf der wichtigsten Bühne des Langstreckenrennsports zu vertreten und bei den großen Langstreckenklassikern um den Gesamtsieg zu kämpfen, ist eine Ehre und eine Verantwortung zugleich."