In der Hoffnung, die kommende Langstrecken-Weltmeisterschaft 2019/20 etwas spannender zu gestalten, soll eine Equivalence of Technology (EoT) zum Einsatz kommen. Das gaben die Veranstalter anlässlich des an diesem Dienstag beginnenden Prolog in Barcelona (23./24. Juli) bekannt.

Ziel ist es, die Werks-Toyotas etwas einzubremsen und den Privatiers in der scheidenden LMP1-Klasse eine bessere Chance zu geben. Ab dem Saisonauftakt in Silverstone am 1. September 2019 müssen die Toyota TS 050 Hybrid jeweils 14 Kilogramm Gewicht im Vergleich zum 6-Stunden-Rennen von Spa im vergangenen Jahr zuladen. Das bedeutet einen Zuwachs von 40 Kilo auf das Mindestgewicht.

Außerdem soll die Tankgröße sowohl der Toyotas als auch der LMP1-Rennwagen ohne Hybrid angepasst werden, um eine Angleichung der Rundenanzahlen zu erlangen. Diese Änderung gilt auch für das wichtigste Rennen der Saison, die 24 Stunden von Le Mans. Vor allem hier profitierte Toyota, das 2019 zum zweiten Mal in Folge einen Doppelsieg erzielte, von seinem Antrieb.

Ebenfalls neu: Bei jedem Boxenstopp müssen die Toyotas eine Sekunde länger nachtanken als die Nicht-Hybride. Damit wollen die Verantwortlichen den Vorteil der Japaner eindämpfen, rein-elektrisch aus der Boxengasse zu fahren.

Auch ein neuer Erfolgsballast soll für einen ausgeglicheneren Wettbewerb sorgen, bevor die LMP1 künftig von den Hypercars (Toyota und Aston Martin haben bislang als einzige Hersteller zugesagt) abgelöst werden. Vor jedem Rennen werden Werksautos und private Teams je nach Meisterschaftsstand eingestuft.

Laut einer Pressemitteilung der WEC haben alle Teilnehmer diesen Neuerungen zugestimmt. Für das 24-Stunden-Rennen kommt unterdessen erneut eine eigene EoT zum Tragen, die sich aber nach den gleichen Prinzipien wie in den weiteren Saisonrennen richten soll.

Zu Beginn dieser Woche hatte Toyota seinen überarbeiteten TS050 Hybrid für die LMP1-Abschiedssaison der Öffentlichkeit vorgestellt. Die seit 2016 eingesetzte Basis erhielt weitere Überarbeitungen der Aerodynamik und Fine-Tuning der Technik, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen.

Nicht mehr dabei ist Fernando Alonso nach zwei Jahren mit dem Autobauer aus Japan und zwei Siegen beim 24h-Klassiker in Frankreich. Der Spanier sucht nach einer neuen Herausforderung und wird durch den früheren Le-Mans-Sieger und Formel-1-Fahrer Brendon Hartley ersetzt. Der Neuseeländer teilt sich das Cockpit mit Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima.

Keine Veränderungen gibt es im Schwester-Toyota mit der Startnummer #7: Mike Conway, Kamui Kobayashi and Jose María López, die in diesem Jahr den Sieg in Le Mans im letzten Moment verpassten, treten erneut gemeinsam an.

"In der vergangenen Saison hatten wir natürlich das stärkste Paket, was sich in den Rennergebnissen niederschlug", sagte Toyotas Technikdirektor Pascal Vasselon. "Wenn man sich jedoch die Entwicklungsrate unserer Wettbewerber von Le Mans 2018 bis Le Mans 2019 ansieht, erkennt man einen großen Schritt in ihrer Leistung. Aus Respekt vor ihren Fähigkeiten, die Autos zu verbessern und mehr Leistung aus ihrem Paket herauszuholen, konnten wir nicht stillstehen."

WEC 2019/20: LMP1-Feld im Überblick

Nr.Team / AutoFahrer 1Fahrer 2Fahrer 3
1Rebellion / Oreca-Gibson---------
3Rebellion / Oreca-Gibson---------
5Team LNT / Ginetta-AER---------
6Team LNT / Ginetta-AER---------
7ToyotaConwayKobayashiLopez
8ToyotaBuemiNakajimaHartley
11SMP Racing / BR1-AER---------
17SMP Racing / BR1-AER---------