Ferrari dominiert im GT-Bereich weiterhin. Auch beim Qualifying zum WEC-Auftakt in Silverstone waren die beiden neuen 488 GTE unschlagbar. Doch einer der beiden Wagen wurden vom Defektteufel heimgesucht. Damit stand Ferrari nicht alleine da. Auch Ford und Aston Martin hatten ihre Probleme. Wie sich die GT-Hersteller geschlagen haben, untersucht Motorsport-Magazin.com für euch.

Ferrari nach dem Silverstone-Qualifying: Defekt verhindert Doppel-Pole

Wie erwartet entschied Ferrari das Qualifying der GT-Autos zum WEC-Auftakt 2016 in Silverstone für sich. Doch nicht alles lief für die Ferraristi nach Plan: Die #51 führte zwar nach dem ersten Run das GT-Feld vor dem Schwesterauto mit der #71 an, doch technische Probleme verhinderten eine Zeitenjagd des zweiten Fahrers auf dem Ferrari #51, Gianmaria Bruni. Der 488 GTE musste zurück in die Box beordert werden und von dort tatenlos zusehen.

Ergebnis: Bruni/Calado müssen das WEC-Rennen in Silverstone von ganz hinten starten. So war es an das zweite Ferrari-Duo in der GTE-Pro-Wertung, Rigon/Bird, die Kohlen für die Italiener aus dem Feuer zu holen. Und sie enttäuschten nicht. Mit einem Schnitt von 2:12.440 distanzierten sie die ersten Verfolger, den werksunterstützten Porsche 911 RSR #77 von Dempsey Proton Racing, auf der nassen Strecke um satte 1,3 Sekunden.

Mit Platz zwei holte Porsche das Maximum heraus, Foto: Porsche
Mit Platz zwei holte Porsche das Maximum heraus, Foto: Porsche

Porsche nach dem Silverstone-Qualifying: Die zweite Kraft

In der GTE-Am-Wertung reichte es für Porsche zur Doppel-Pole durch die #88 und die #78, und auch in der GTE-Pro-Klasse konnte man sich in eine gute Ausgangslage bringen. Weltmeister Richard Lietz erzielte gemeinsam mit seinem Teamkollegen Michael Christensen auf dem 911 RSR #77 von Dempsey Proton Racing die zweitschnellste Zeit. Damit ist Porsche nach dem Qualifying, ähnlich wie in der LMP1-Klasse, zweite Kraft im GT-Feld. Im Rennen sollen Ford und Aston Martin in Schach gehalten werden.

Ford nach dem Silverstone-Qualifying: Trotz Probleme etabliert

Ford konnte beim WEC-Debüt des brandneuen GT in Silverstone sofort die Plätze drei und vier erringen. Auf der nassen Strecke etablierte man sich damit als dritte Kraft hinter Ferrari und Porsche. Doch auch beim noch blutjungen Team Ford Chip Ganassi Racing lief noch nicht alles reibungslos. Das Auto #66 setzte Olivier Pla gegen Ende der Session ins Kiesbett von Stowe. Trotzdem konnte er Platz drei sicherstellen. "Ich war schon etwas nervös vor dem Qualifying", offenbarte Pla. "Das war das erste Mal, dass ich mit dem GT im Regen unterwegs war. Ich hatte also null Erfahrung."

Dafür machte er seine Sache ganz gut, wie auch das Duo, das das Qualifying im Schwesterauto mit der #67 bestritt, Priaulx/Tincknell. Auch sie hatten Probleme, diese waren allerdings technischer Art. "Wenn man bedenkt, dass wir nur den dritten und vierten Gang zur Verfügung hatten, dann ist das ein gutes Ergebnis", erklärt Tincknell. Unter diesen Umständen noch auf den vierten Platz in der Klasse zu fahren, ist in der Tat eine großartige Leistung. "Unser Ergebnis gibt uns viel Mut", schöpft Tincknell Hoffnung für das Rennen.

Bei Ford gab es noch Kinderkrankheiten, Foto: Ford
Bei Ford gab es noch Kinderkrankheiten, Foto: Ford

Aston Martin nach dem Silverstone-Qualifying: Noch in der Findungsphase

Bei Aston Martin hat sich im Vorfeld einiges geändert. Dunlop zeichnet sich als Reifenausrüster verantwortlich, Total beliefert die Briten mit Kraftstoff. Klar, dass beim ersten Rennen in der neuen Konstellation noch nicht alles fehlerlos funktioniert. Richie Stanaway und Fernando Rees fuhren auf dem Aston Martin Vantage V8 #97 auf Platz fünf in der GTE-Pro-Wertung, einen Rang dahinter qualifizierten sich Marco Sörensen und Nicki Thiim im Aston Martin #95.

"Wir sind immer noch in der Lernphase", spielt Stanaway den Rückstand und die Position nach dem Qualifying herunter. "Meistens waren wir auf dem Full Wet unterwegs, erst gegen Ende der Session konnten wir den Intermediate aufziehen." Daher war dann auch kein Blumentopf für die Aston Martins zu gewinnen. "Uns hat heute ein bisschen Performance gefehlt. Aber wir wissen genau, wo wir liegen. Wir befinden uns auf einer steilen Lernkurve", pflichtet Thiim seinem Markenkollegen Stanaway bei.