Der sechste von acht Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC findet am Sonntag auf dem Shanghai International Circuit statt. Ein weiteres Mal bereitet das Porsche Team die Porsche 919 Hybrid auf eine unbekannte Strecke vor. Simulationsprogramme unterstützen das Team bei der grundsätzlichen Anpassung der Hybridstrategie und Abstimmung des Porsche 919 Hybrid für die verschiedenen Streckenprofile. Für die finalen Abstimmungsarbeiten vor dem Sechsstundenrennen sind die Testfahrten in den drei Freien Trainings in Shanghai jedoch unersetzbar.

Stimmen vor dem Rennen:

Fritz Enzinger, Leiter LMP1: "Jede Strecke ist eine neue Herausforderung für unser junges Team mit dem Porsche 919 Hybrid. In Fuji haben wir das sehr gut gemeistert, die Lernkurve von den ersten Runden bis zum Rennen war extrem steil. Wir hoffen, dass uns das auf dem völlig andersartigen Kurs in Shanghai auch gelingt. Wir sind froh, das Rennen auf diesem überaus attraktiven Markt für Porsche im WM-Kalender zu haben und wollen uns dort bestmöglich gegen die starke Konkurrenz behaupten."

Fahrer Startnummer 14

Romain Dumas (36, Frankreich): "Ich war noch nie in Shanghai und werde natürlich versuchen, im Vorfeld möglichst viel über die Strecke zu lernen. Vor allem wünsche ich mir, dass wir wieder ein so gutes Rennwochenende erleben wie beim zurückliegenden Lauf in Japan. Dort hatten wir keinerlei technischen Probleme, haben sehr viel gelernt, es war klasse Motorsport, und am Ende haben wir gute Punkte für Porsche geholt."

Neel Jani (30, Schweiz): "Ich habe viele gute Erinnerungen an die Strecke in Shanghai. Ich bin dort im Training schon Formel 1 gefahren, in der A1GP und mit dem Rebellion habe ich gewonnen. Der Kurs war immer reifenmordend, und ich kann mir vorstellen, dass das auch diesmal wieder der Schlüssel sein wird. Wir haben ja auch in Fuji gesehen, wie entscheidend der Umgang mit den Reifen sein kann. Die berühmte Schneckenkurve nach dem Start ist schön, allerdings darf das Auto dort nicht untersteuern. Die Abstimmungsarbeit wird sicher intensiv."

Marc Lieb (34, Ludwigsburg): "Der Kurs ist eine typische moderne Formel-1-Rennstrecke mit großen Auslaufzonen. Für die lange Gerade braucht man natürlich einen hohen Topspeed, und in Shanghai muss das Auto auch gut auf der Bremse sein. Es gibt wenige schnelle Kurven, aber solche mit langgezogenen Kurvenradien. Zum Beispiel die Kurve eins, die immer enger wird, oder auch eine Kurve auf der Gegengeraden, die sich zunächst immer weiter öffnet, am Ende aber zumacht. Es ist schwierig, das Auto für diese Kurven abzustimmen und auszubalancieren, und vor allem der linke Vorderreifen wird extrem beansprucht."

Fahrer Startnummer 20

Timo Bernhard (33, Bruchmühlbach-Miesau): "In Shanghai werde ich eine weitere neue Strecke kennenlernen. Zur Vorbereitung studiere ich Videoaufnahmen und trainiere im Simulator in Weissach. Mehr als zehn Runden braucht keiner von uns Fahrern, um auf einer neuen Strecke richtig auf Tempo zu kommen. Für den 919 ist in diesem Jahr jede Rennstrecke neu, und entsprechend viel Zeit müssen wir zu Beginn des Wochenendes in die Abstimmungsarbeit investieren. Angesichts der Leistungsdichte in der LMP1 ist das kostbare Zeit, die wir jedes Mal aufholen müssen. Das schafft unser junges Team wirklich gut, aber 2015 werden wir es leichter haben."

Brendon Hartley (24, Neuseeland): "Ich bin noch nie in Shanghai gefahren, aber Mark sprach sehr positiv über die Strecke. Fuji kannte ich auch nicht, ehe wir dort ankamen und habe mich durch den Simulator recht gut vorbereitet gefühlt. Das wird auch diesmal nützlich sein. Wir hatten ein gutes Rennen in Japan, und ich spüre, dass wir alle zusammen in die richtige Richtung arbeiten. Ich freue mich auf das nächste Rennen und unsere nächsten Schritte."

Mark Webber (38, Australien): "Aus meiner Formel-1-Zeit kenne ich die Strecke in Shanghai sehr gut, und ich finde sie großartig. Die Runde beginnt mit einer schnellen Kurve, die einen engen Scheitelpunkt hat. Danach geht es bergab zu Kurve zwei, wo man das Auto für die Anfahrt des mittleren Sektors richtig positionieren muss. Meine Lieblingspassage sind die Kurven fünf und sechs – ein sehr schneller Abschnitt mit einem guten Fluss. Auf den beiden langen Geraden kann man als Fahrer etwas durchschnaufen, gleichzeitig kann der 919 zeigen, was er in Sachen Höchstgeschwindigkeit kann. In der Anbremszone für die Haarnadelkurve am Ende der Runde sind Tribünen, und das sind super Plätze, um Überholmanöver zu sehen."