Porsches Rückkehr auf die Langstrecke mit der neuen Topklasse in Le Mans, in der WEC und in der IMSA ab 2023 wurde bereits im Februar veröffentlicht. Doch die VW-Marke wird die Einsätze nicht allein führen. Team Penske ist bei dem Porsche-Programm als Einsatzteam mit am Start.

Penske kehrt mit Porsche auf die Langstrecke zurück

In dieser Woche wurde in einer Presseaussendung von Porsche die neue Kooperation mit dem us-amerikanischen Rennstall verkündet. Das Team, welches offiziell unter dem Namen Porsche Penske Motorsport an den Start gehen wird, beginnt mit diesem gemeinsamen Langstrecken-Engagement im Jahr 2023.

Neben den Starts in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, und somit auch bei den 24-Stundne von Le Mans, nimmt die Allianz auch die nordamerikanische Sportwagenmeisterschaft, besser bekannt als IMSA, in Angriff. Damit startet Porsche Penske nicht nur beim Rennen an der Sarthe, sondern greift auch bei den Klassikern in Daytona und Sebring an.

Mehrjähriger Vertrag unterzeichnet

Über die Länge der Zusammenarbeit hält man sich noch bedeckt. Die Rede ist davon, dass die vertragliche Bindung "über mehrere Jahre" läuft. Die Unterschriften unter den Kontrakt setzten die beiden Porsche-Vertreter Oliver Blume und Michael Steiner sowie Roger Penske höchstpersönlich.

"Erstmals in der Geschichte von Porsche Motorsport wird unser Unternehmen durch ein globales Einsatzteam in den beiden weltweit größten Langstreckenserien vertreten sein", freute sich Oliver Blume.

Obwohl die Renneinsätze über Penske durchgeführt werden, wird das Programm als Werkseinsatz zwischen dem legendären US-Team und der Motorsport-Abteilung in Weissach abgewickelt. Das Zentrum für das IMSA-Programm bildet der Hauptsitz von Penske in Mooresville im US-Bundesstaat North Carolina.

Die Penske-Wagen könnten aber nicht die einzigen Porsches sein, welche in der Startaufstellung Platz nehmen. Auch Privatmannschaften können ab 2023 mit dem Porsche-Prototyp an den Start gehen. "Wir werden die Daumen nicht nur für unsere Werksautos drücken, sondern auch für unsere Kunden-Teams", meinte Porsche-Vorstand Michael Steiner.

Team Penske: Le-Mans-Sieg fehlt noch

Der Rennstall von Roger-Penske ist eine Institution im nordamerikanischen Motorsport. Das 1966 gegründete Team war und ist in zahlreichen Motorsport-Disziplinen erfolgreich. Insgesamt 18-mal gewann Penske beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis, dazu kommen neben vielen weiteren Erfolgen noch 16 Indycar-Meisterschaften und zwei Titelgewinne in der NASCAR-Cup-Serie. Beim Österreich-Grand-Prix 1976 war Penske das bislang letzte amerikanische Team, das ein Formel-1-Rennen für sich entscheiden konnte.

Seine Wurzeln hat Penske aber 1966 bei den Sportwagen und brachte seitdem regelmäßig Endurance-Programme an den Start. Trotz eines erfolgreichen DPi-Programmes mit Acura zwischen 2018 und 2020, das mit zwei IMSA-Titeln gekrönt wurde, wartet der Rennstall aber seit 2008 auf einen Sieg bei einem der großen Langstrecken-Rennen. Damals siegte Penske Racing in Sebring - ebenfalls mit einem Porsche.

Indycar-Boss Roger Penske verwies in seinem Statement zu dieser Partnerschaft auf die vergangenen Sieg mit Porsche. "Die gemeinsame Historie und die großen Erfolge, die wir zusammen feiern durften, sind unvergleichlich. Ich kann es kaum erwarten, mit dem Aufbau des globalen Rennteams zu beginnen, das in Zukunft um Siege und Titel fahren wird."

Porsche Motorsport-Chef Fritz Enzinger lobte die Erfolge von Penske, bemerkte aber: " In der langen Liste der Siege fehlt allerdings bisher der Name Le Mans. Ich hoffe, dass wir diesen Erfolg ab 2023 hinzufügen können. Es wäre dann für Porsche der 20. Gesamtsieg an der Sarthe", nannte er das große Ziel der Partnerschaft.

Porsche war zum letzten Mal 2017 in der WEC-Topklasse unterwegs. Im selben Jahr sicherte man sich auch den LMP1-Titel und den bisher letzten Sieg bei den 24-Stunden von Le Mans.