Wieder einmal stand Tom Kristensen bei den 24 Stunden von Le Mans ganz oben auf dem Podium. Sein neunter Sieg könnte aber auch sein letzter sein, ginge es nach entsprechenden Gerüchten. Bereits vor dem Langstreckenklassiker wurde hinter vorgehaltener Hand spekuliert, dass der Däne, der am kommenden Sonntag seinen 46. Geburtstag feiern wird, sich am Ende der Saison aus dem aktiven Rennsport zurückziehen könnte. "Ich habe vielleicht an einem Punkt etwas zu laut mit meinem Vater darüber gesprochen", gibt er zu, nicht ganz unschuldig an den Gerüchten zu sein. Doch er ist sich sicher: Es geht noch mindestens ein Jahr weiter!

"Ich freue mich definitiv auf die neuen Herausforderungen im nächsten Jahr: Das neue Reglement sieht gut aus, dazu gibt es die Challenge durch Porsche, die nächstes Jahr kommen", zeigt er keine Anzeichen für einen Rücktritt. Immerhin winkt ein möglicher zehnter Le-Mans-Sieg, aber bei starker Konkurrenz: "Auf keinen Fall sollte man Toyota und die anderen [teils privaten] Hersteller unterschätzen." Die Sportwagen sieht er allgemein in einer sehr starken Position für die Zukunft: "Die Technologie hat so eine große Relevanz für die Serienfahrzeuge, mit denen man von der Rennstrecke wegfährt; dies fügt zu dieser Art von Racing eine ganz neue Perspektive hinzu."

Zuvor gilt es aber, die gegenwärtigen Herausforderungen zu meistern: "Wir sind mitten in der Saison, ich bin stolzes Mitglied des Audi Sport Team Joest und ebenso stolz auf meine Teamkollegen und das, was wir unter diesen schwierigen Bedingungen in diesem Rennen [Le Mans] geleistet haben", so der dreifache Familienvater. "Und wir sind noch nicht einmal zur Hälfte durch die diesjährige WEC-Saison!"