Der Brite Leon Haslam holte sich auf Phillip Island seine allererste Superbike WM-Pole. In allen drei Superpole-Durchgängen war der Suzuki-Pilot das Maß der Dinge, sodass er sich für das morgige Rennen die beste Ausgangssituation schaffen konnte. Neben ihm in der ersten Reihe werden Michel Fabrizio (Ducati), Cal Crutchlow (Yamaha) und Carlos Checa (Ducati) stehen. Der Deutsche Max Neukirchner schied bereits in Superpole 1 aus und startet morgen von 17.

Für die Saison 2010 wurde das Format der Superpole etwas geändert. Weiterhin sind zum ersten Durchgang zwar die besten 20 der Qualifikationstrainings zugelassen, doch bleiben nun in dieser Sitzung 14 Minuten Zeit, um sich in die nächste Runde zu bringen. Durchgang zwei dauert jetzt zwölf und der dritte und letzte Durchgang zehn Minuten.

Max Neukirchner schied im ersten Durchgang aus., Foto: Honda
Max Neukirchner schied im ersten Durchgang aus., Foto: Honda

Superpole 1

Gleich zu Beginn der Session hatte sich Leon Haslam die schnellste Rundenzeit gesichert und lange Zeit kam keiner bis auf eine halbe Sekunde an ihn heran. Damit konnte der Brite nach zwei Runden bequem die Box aufsuchen und der Dinge harren, die da kamen.

Kawasaki-Pilot Chris Vermeulen hatte schon am Morgen im zweiten Qualifying verblüfft, als er sich auf den achten Rang nach vorn geschoben hatte. In der Superpole zeigte er erneut, dass mit ihm, trotz der noch als konkurrenzunfähigen Kawasaki, zu rechnen ist. Gegen Halbzeit des ersten Durchgangs prügelte er die ZX10R in 1:32,326 Minuten um den Kurs und war damit sicher in Superpole 2.

Der Tscheche Smrz zeigte auch, dass es bei ihm und seinem neuen Team läuft. Er fuhr die zweitschnellste Zeit und war weiter.

Pech hatte Max Neukirchner, der sich mit Rang 17 nicht für die nächste Runde qualifizieren konnte. Der Österreicher Roland Resch konnte an der Superpole nicht teilnehmen und auch sein Teamkollege Andrew Pitt schied aus. Shane Byrne schaffte den Sprung in SP2 ebenfalls nicht.

Ausgeschieden in Superpole 1:

17. Neukirchner M GER Honda CBR1000RR 1'32.782 +1.234
18. Byrne S GBR Ducati 1098R 1'32.823 +1.275
19. Pitt A AUS BMW S1000 RR 1'33.207 +1.659
20. Resch R AUT BMW S1000 RR -

Titelaspirant Haga startet morgen von Rang 10., Foto: Ducati
Titelaspirant Haga startet morgen von Rang 10., Foto: Ducati

Superpole 2

Haslam legte gleich wieder nach. Der Alstare-Suzuki-Pilot drehte eine 1:31,515-Minuten-Runde und suchte die Box wieder auf. Ihm sollte diese Zeit reichen, um in den dritten und letzten Durchgang zu rutschen.

Kurios war, was Max Biaggi tat. Der Italiener war auf einer Runde gegen Halbzeit der zweiten Session in allen drei Sektoren schnellster und suchte die Box auf. Generell lag er mit seiner Aprilia in den ersten drei Sektoren meist auf Bestzeit-Kurs, doch verlor er im letzten Abschnitt der Piste von Phillip Island immer wieder immens viel Zeit.

Drei Minuten vor Schluss holte sich Yamaha-Werksfahrer Cal Crutchlow einen frischen Qualifyer-Reifen ab, um sich noch in den dritten Durchgang zu schieben. Teamkollege James Toseland hatte da schon einen guten Run und schraubte seine persönliche Bestzeit zwei Mal nach unten geschraubt und sich auf Rang vier nach vorn geschrieben. Crutchlow konnte kontern und fuhr die zweitschnellste Zeit - zwei Hundertstel langsamer als Haslam.

Als die letzte Minute angebrochen war, musste Camier ins Kies. Dem Aprilia-Rookie klappte das Vorderrad ein und die Superpole war für ihn gelaufen.

Die Superpole 2 wurde zum Favoritensterben. Mit Haga, Biaggi und Vermeulen schieden drei schnelle Piloten aus.

Ausgeschieden in Superpole 2:

9. Lanzi L ITA Ducati 1098R 1'32.205 +0.690
10. Haga N JPN Ducati 1098R 1'32.229 +0.714
11. Biaggi M ITA Aprilia RSV4 1000 F. 1'32.293 +0.778
12. Sykes T GBR Kawasaki ZX 10R 1'32.398 +0.883
13. Corser T AUS BMW S1000 RR 1'32.430 +0.915
14. Vermeulen C AUS Kawasaki ZX 10R 1'32.561 +1.046
15. Xaus R ESP BMW S1000 RR 1'32.842 +1.327
16. Camier L GBR Aprilia RSV4 1000 F. 1'32.895 +1.380

Superpole 3

In den zehn Minuten der Superpole 3 sollten die ersten zwei Startreihen besetzt werden. Crutchlow wollte es gleich zu Beginn wissen und rollte mit einem Qualifyer aus der Box.

Honda-Ass Rea hielt sich mit Startplatz 7 die Türen offen., Foto: Honda
Honda-Ass Rea hielt sich mit Startplatz 7 die Türen offen., Foto: Honda

Die Suzuki-Piloten Haslam und Sylvain Guintoli machten gemeinsame Sache und hängten sich hintereinander. Der Brite zog dabei seinen französischen Teamkollegen im Windschatten hinter sich her. Der konnte auch zumindest eine halbe Runde lang problemlos mithalten, fiel dann leicht zurück und war sieben Zehntel langsamer, als Haslam.

Sechs Minuten vor Schluss ging James Toseland auf die Piste. Fast im gleichen Atemzug lag Michel Fabrizio nach dem dritten Sektor auf Pole-Kurs und steuerte die Box an. Der Italiener holte sich erst jetzt seinen Qualifyer-Reifen ab.

In der Zwischenzeit lag Guintoli in allen drei Sekotren in Front und steuerte ebenfalls die Box an. Ein Phänomen, welches heute verdächtig oft vor kam.

Derweil machte sich Fabrizio daran, sich zu verbessern. Er nutzte seinen Qualifyer optimal und war ganze 0,016 Sekunden langsamer, als Haslam an der Spitze. Crutchlow schob sich wenig später auf Rang drei nach vorn. Startplatz vier ging an Carlos Checa vor Guintoli, Smrz, Rea und Toseland.

Ergebnis Superpole 3

1. Haslam L GBR Suzuki GSX-R1000 1'31.229
2. Fabrizio M ITA Ducati 1098R 1'31.245 0.016
3. Crutchlow C GBR Yamaha YZF R1 1'31.642 0.413
4. Checa C ESP Ducati 1098R 1'31.671 0.442
5. Guintoli S FRA Suzuki GSX-R1000 1'31.696 0.467
6. Smrz J CZE Ducati 1098R 1'31.757 0.528
7. Rea J GBR Honda CBR1000RR 1'31.912 0.683
8. Toseland J GBR Yamaha YZF R1 1'32.019 0.790