Im ersten Lauf der Superbike Weltmeisterschaft in Portimao konnte der Italiener Max Biaggi auf Aprilia den Sieg einfahren. Schon von Beginn des Rennens an sah er sich nur dem Druck des Briten Leon Haslam ausgesetzt. Doch der ehemalige vierfache 250ccm-Weltmeister Biaggi nutzte seine Erfahrung und verwies die Suzuki auf Rang zwei. Jonathan Rea wurde auf der Ten Kate Honda Dritter.
Verwirrungen am Start
Beim Start kam es gleich zu einer brenzligen Situation. Luca Scassas Ducati streikte, als die roten Lichter ausgingen. Auf Startplatz 16 stand der Italiener zwar im hinteren Teil der Startaufstellung, doch schien es ein kleines Missverständnis mit Kawasaki-Privatier Roger-Lee Hayden zu geben. Scassa rollte gleich in Richtung rechter Streckenrand, Hayden hatte aber zum Rechtsüberholen angesetzt. Doch der US-Amerikaner schaltete rechtzeitig und alles ging gut.
Aprilia-Star Biaggi bog unterdessen als Erster in die erste Kurve ein. Und der Italiener sollte sich schon bald mit Haslam vom Rest des Feldes absetzen. Die beiden machten den Sieg unter sich aus, wobei sich Biaggi teilweise das Leben selbst schwer machte. Er ging zum Beispiel in Runde sechs in Führung liegend in einer Kurve weit raus und musste wieder Rang zwei einnehmen.
Langweilig wurde der Kampf zwischen Haslam und Biaggi das gesamte Rennen über nicht. Denn statt dass sich einer der Beiden auf das Linienstudium des Gegners beschränkte, wurde heftig rein gehalten und attackiert. Im zweiten Renndrittel ließ Biaggi dann aber Haslam die Führungsarbeit machen. Als der Brite fünf Runden vor Schluss aber einen kleinen Fehler einbaute, schlüpfte Biaggi durch und fuhr ihm davon. In der letzten Runde war Haslam zwar wieder dran, aber eine echte Chance hatte er nicht mehr. Biaggi holte sich den Sieg.
Hektische Gruppe um Rang drei
Eine starke Anfangsphase lieferte Troy Corser ab. Der BMW-Pilot lag in den ersten Runden auf Rang drei und wehrte sich Tapfer gegen jeden Überhol-Versuch der Konkurrenz. Doch allzu lange konnte sich der Australier eben nicht wehren. Der Kampf dauerte ungefähr bis zur Halbzeit und dann war er bis auf Rang zehn durchgereicht worden.
Aus dem Zweikampf an der Spitze wäre fast noch ein Dreikampf geworden. In der vierten Runde hatte sich Yamaha-Pilot Cal Crutchlow aus der Verfolgergruppe gelöst und machte sich auf die Jagd nach Biaggi und Haslam. Der Brite kam tatsächlich auch näher, wollte dann aber etwas zu viel. In der zweiten Kurve der Piste an der Algarve musste er das asphaltierte "Kiesbett" nutzen und weit gehen. Dabei verlor er wieder rund zwei Sekunden auf die Spitze. Crutchlow begnügte sich danach mit dem Versuch, Platz drei ins Ziel zu fahren.
Sturzreiche Schlussphase
Drei Runden vor Schluss begann noch einmal ein kleiner Sturzreigen. Den Anfang machte dabei Reitwagen BMW-Pilot Andrew Pitt. In der ersten Kurve nach Start-Ziel verlor er das Vorderrad und rutschte weg. Dabei räumte er fast noch Kawasaki-Pilot Tom Sykes mit ab. Der musste aufklappen und extrem bremsen, um den Australier nicht zu überrollen. Sykes fuhr weiter, Pitts private BMW war Schrott. Wenig später lag Crutchlow auf der Nase. Auch ihm rutschte das Vorderrad weg und er überließ somit Rang drei seinem britischen Landsmann Jonathan Rea. Crutchlow fuhr weiter und wurde noch 14.
Eine starke Schlussphase hatte Aprilia-Pilot Leon Camier. Er kämpfte sich mit Top-Zeiten noch bis auf Rang fünf hinter Carlos Checa nach vorn. Shane Byrne wurde vor James Toseland, Noriyuki Haga, Troy Corser und Ruben Xaus Sechster.
Nur zwei Runden weit kam der Deutsche Max Neukirchner. Seine CBR 1000 RR gab den Geist auf und der Sachse rollte mit einem technischen Defekt aus. Ähnlich erging es dem Tschechen Jakub Smrz, dessen Ducati sechs Runden vor Schluss die Arbeit einstellte.
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