Sandro Cortese hat es im Finale der Supersport-WM in Katar am 27. Oktober selbst in der Hand, sich zum Champion 2018 zu krönen. Er holte bei der WSS-Premiere im argentinischen San Juan Villicum den zweiten Platz hinter WM-Rivale Jules Cluzel und kommt somit mit einem Vorsprung von sechs Zählern auf den Franzosen nach Katar.

Cortese fuhr in Argentinien ein geduldiges Rennen. Von Platz drei gestartet fiel er zunächst auf den fünften Rang zurück, konnte sich aber schon im ersten Umlauf an Kyle Smith vorbei wieder auf P4 fahren. Sein großer Gegner im Kampf um den WM-Titel, Jules Cluzel, kämpfte sich schon in der ersten Runde von Startplatz vier in Führung.

An der Spitze formierte sich in der Folge ein Trio mit Cluzel, Lucas Mahias und Corentin Perolari. Die drei Franzosen konnten sich etwas von Cortese absetzen, nach einigen Runden hatte der die Lücke aber wieder geschlossen. Im siebten Umlauf gang Cortese ohne große Probleme auf der langen Gegengeraden an Perolari vorbei auf Rang drei.

Nun zogen Cluzel, Mahias und Perolari davon. Fünf Runden vor Ende erhöhte Cluzel die Schlagzahl, fuhr die schnellste Rennrunde und riss eine Lücke zu Mahias auf. Cortese erkannte den Ernst der Lage und ging an Mahias vorbei auf Rang zwei. In den letzten Umläufen des Rennen verkleinerte Cortese den Rückstand von einer Sekunde auf zwischenzeitlich nur wenige Tausendstel, konnte aber schlussendlich keinen Angriff mehr auf Cluzel wagen.

Nur Jules Cluzel kann den WM-Titel für Cortese noch verhindern, Foto: WorldSBK
Nur Jules Cluzel kann den WM-Titel für Cortese noch verhindern, Foto: WorldSBK

Cluzel nimmt Cortese somit in der Weltmeisterschaft fünf Punkte ab und verkleinert sein Defizit von elf auf sechs Zähler. Somit würde Cortese in Katar selbst bei einem Sieg Cluzels Rang zwei zum Titelgewinn reichen.

"Es war ein hartes Rennen", meinte Cortese nach dem vorletzten Lauf der Saison. "In der zweiten Kurve gab es einen Unfall und ich habe etwas Zeit verloren. Beim Aufholen in den ersten Runden hatte ich große Probleme, Grip zu finden. Von Runde zu Runde ist es dann aber besser geworden. Ich habe alles gegeben, um Cluzel noch einzuholen, aber am Ende haben mir wohl zwei Runden gefehlt. Das Wichtigste ist aber, dass wir nur fünf Punkte verloren haben und somit weiterhin an der Spitze liegen. Das zählt. Jetzt freue ich mich auf Katar!"