Lokalmatador Marco Melandri belegte mit seiner BMW S1000RR in beiden der Rennen im Autodromo Enzo e Dino Ferrari den vierten Rang. Sein Teamkollege Chaz Davies wurde Sechster und Fünfter. Nach sechs Rennwochenenden der FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2013 liegt Melandri in der Fahrerwertung mit 182 Punkten auf dem vierten Platz. Direkt dahinter folgt Davies mit 154 Punkten auf Rang fünf. In der Herstellerwertung belegt BMW aktuell mit 237 Punkten den dritten Platz.

"Auf dieser Strecke hat unser Motorrad Schwierigkeiten. Ich denke nicht, dass wir heute eine Chance auf den Sieg hatten, von daher ist dieses Ergebnis das Beste, was wir erreichen konnten. Das erste Rennen war sehr hart. Normalerweise lege ich das Bike in schnellen Richtungswechseln auf die andere Seite um, indem ich kurz Gas gebe. Damit hatte ich heute Schwierigkeiten, und mehr war einfach nicht drin. Während wir in den vorherigen Rennen mit neuen Reifen teilweise Probleme hatten, hatten wir nun hier in Imola stattdessen mit den gebrauchten Reifen zu kämpfen. Das Rennen war sehr anstrengen, und danach war ich wirklich müde", schilderte Melandri.

Im zweiten Lauf habe der Italiener versucht, das Problem mit ein paar Änderungen an der Vorderradaufhängung zu beheben. "Aber es wurde nicht besser. Das Bike war weiterhin nervös, und je mehr ich versucht habe, zu attackieren, umso unruhiger ist es geworden. In der Schlussphase des Rennens hat Chaz mich überholt, und es war sehr schwierig, den vierten Platz zurückzuerobern. Wenn er nicht einen Fehler gemacht hätte, dann wäre er sehr wahrscheinlich vor mir ins Ziel gekommen. Das Positive ist, dass ich mit den heutigen Ergebnissen meinen Rückstand auf die Aprilia-Fahrer verringert habe."

Davies erklärte: "Das erste Rennen war schwierig. Ich konnte nicht so aus den Kurven herausbeschleunigen, wie ich wollte. Überall anders schien das Bike gut zu funktionieren, aber am Kurvenausgang habe ich es nicht richtig unter Kontrolle bekommen. Mal bin ich gerutscht, bevor der Grip gegriffen hat. Das hat das Motorrad nervös gemacht. Mal war die Beschleunigung einfach nicht gut genug. Ich habe jedes Mal eine Motorradlänge verloren, und musste auf den Geraden richtig Gas geben, um das wieder wettzumachen - bis zur nächsten Kurve. Am Ende war das Bike einfacher zu fahren als zur Rennmitte, die Haftung war konstanter. Es schien, als ob das Bike besser wurde, je länger das Rennen gedauert hat."

Dieses Wissen habe er genutzt, um das Motorrad noch etwas besser zu machen. "Das ist uns gelungen, und ich konnte zumindest mit Marco im vorderen Feld mitkämpfen und hatte auch am Ende die Jungs auf den Podiumsplätzen noch in Sichtweite. Der Zweikampf mit Marco am Schluss hat Spaß gemacht. In der vorletzten Runde habe ich ihn überholt und dann eine Weile hinter mir gehalten. Doch als es bergauf ging, hatte er richtig viel Schwung und ging oben in der Piratella wieder an mir vorbei. In der letzten Kurve machte er dann etwas die Tür auf, und ich versuchte, innen durchzuschlüpfen. Dabei ist mir jedoch leider das Heck weggerutscht. Das war zwar schade, Spaß gemacht hat es aber trotzdem. Ich ärgere mich nur, dass ich beim Herausbeschleunigen aus langsamen Kurven immer noch zu viel Zeit verloren habe. Aus irgendeinem Grund habe ich früher an Grip verloren und konnte nicht so Gas geben, wie ich wollte. Das hat mich auf den Geraden Zeit gekostet, deshalb müssen wir morgen daran arbeiten. Wir werden uns bei Test auf dieses Thema konzentrieren, und ich bin zuversichtlich, dass wir etwas finden werden."