Wie fühlst du dich auf der portugiesischen Strecke nach dem ersten Tag?
Max Neukirchner: Ich war schon lange nicht mehr hier in Portimao. Die Strecke hat sich extrem ins Negative geändert. Als wir das erste Mal hier gefahren sind, war die Rennstrecke wirklich super, aber jetzt hat sie unheimlich viele Welle. Ich mag den Kurs zwar sehr, weil er einfach kein normaler Kurs ist und es nur auf und ab geht, das gefällt mir. Zur Zeit habe ich aber riesige Probleme. Wir haben am Mittwoch noch mit dem Testteam von Ducati in Mugello getestet und da war ich sehr zuversichtlich, weil wir ein sehr gutes Setup gefunden haben und zum ersten Mal keine Elektronik-Probleme hatten. Hier hatten wir zwar keine Probleme mit der Elektronik, aber einen leicht defekten Auspuff, was uns viel Zeit gekostet hat. Mit dem Fahrwerk sind wir leider in die komplett falsche Richtung gegangen. Wir hatten hier ein sehr kopflastiges Fahrwerk, was überhaupt nicht funktionierte. Ich hatte am Hinterreifen absolut keinen Grip. Zum Glück haben wir die Fehler aber erkannt. Wir werden das für morgen umstellen und hoffen, dass wir sehr nah an die Ducati-Werksfahrer herankommen. Wir sehen immer wieder, dass die Werks-Panigale einen Nachteil hat und in der Superbike-WM nicht ganz vorne landen kann. Ich finde aber, dass Ducati viel probiert. Das Motorrad ist eben komplett neu und man wird sicherlich noch ein bis zwei Jahre brauchen, um Motor und Fahrwerk so zu verbessern, dass sie ganz oben stehen kann.

Was genau ist der Unterschied zwischen deiner Ducati und der von Carlos Checa?
Max Neukirchner: Die Elektronik ist von Traktionskontrolle über Gasannahme komplett verschieden, das ist ein Hauptunterschied. An dem Motorrad kann man auch ganz schnell etwas verstellen. Außerdem hat Checa eine 90.000 Euro Gabel, was auch ein großer Unterschied ist. Sie haben ein 90.000 Euro Paket von Öhlins genommen, während wir eine 8.500 Euro Gabel haben, die uns gehört. Das ist schon ein großer Unterschied.

Ist das ein großer Nachteil?
Max Neukirchner: Ich habe seine Gabel leider noch nicht ausprobiert. Es könnte sein, dass ich genauso schnell bin wie Checa, wenn ich sie einbaue. Es hängt aber immer davon ab, wie das Ganze eingestellt ist. Man kann eine super Gabel haben, wenn dann aber der Mann nicht da ist, der sie einstellen kann, dann kann man auch mit einer Stock-Gabel losfahren und ist schneller.

Was hast du dir für den Rest des Wochenendes vorgenommen?
Max Neukirchner: Ich will in die Superpole kommen. Ich habe mir vorgenommen, einen Fahrer des Werksteams zu schlagen oder nur knapp dahinter zu landen. Ich kann leider nicht sagen, dass ich unter die erste Acht kommen will. Wenn man das zur Zeit mit diesem Motorrad versucht, landet man nur auf der Nase. Also hilft das nicht viel. Unser Ziel ist es, immer in der Nähe vom Werksteam zu sein, denn sie haben das beste Material. Wenn wir das schaffen, dann können wir durchaus glücklich sein.