Du stehst auf der provisorischen Pole. Wie erging es dir am Freitag?
Jonathan Rea: Wir hatten heute viele Probleme, also war ich am Ende ziemlich glücklich, dass wir alle Elektronik-Probleme lösen konnten. Wir hatten ein großes Problem mit dem Sensor am Hinterrad und in der ersten Session hatten wir ein Problem mit der Gangschaltung. Am Ende war ich wirklich froh. Das Team hat super Arbeit geleistet und unsere Probleme schnell gelöst. Ich fühlte mich auf dem Bike ziemlich zuversichtlich. Die Strecke hat sich im Vergleich zum letzten Jahr enorm verschlechtert, sie ist sehr uneben. Also musste ich meinen Fahrstil etwas anpassen, aber am Ende war das ok.

Hat der Wind dich beim Fahren gestört?
Jonathan Rea: In der letzten Kurve, denn man fährt über einen Anstieg und dann weht der Wind. Man muss vorsichtlich sein, um das Bike nach der Kurve wieder aufzurichten. Ich habe auch gesehen, dass mein Motorrad auf der Geraden 14km/h langsamer ist als im letzten Jahr, also ist der Wind von vorne wirklich stark. Hoffentlich lässt der Wind ein wenig nach. Ich weiß nicht, was morgen wird, aber ich hoffe auf Sonnenschein.

Was ist in den Rennen für dich drin?
Jonathan Rea: Ich arbeite Schritt für Schritt. Erst müssen wir erst einmal sehen, wie meine Pace im Freien Training ist und dann, wie die Superpole läuft. Ich hoffe natürlich auf das Podium. Wenn das Bike gut funktioniert und unser Reifen am Rennende noch gut ist, will ich gewinnen.

Woran wirst du am Samstag arbeiten?
Jonathan Rea: Morgen arbeiten wir an der Konstanz der Reifen am Rennende. Außerdem mit der Elektronik am Rennende, denn das ist ein Bereich, in dem wir in Donington Probleme hatten. Wenn der Reifen am Rennende abbaut, dann funktionierte die Elektronik nicht mehr gut. Sie war zu aggressiv. Morgen werden wir daran arbeiten, versuchen mit den Reifen einen Long-Run zu fahren und uns dann auf die Superpole vorbereiten.

Ihr habt also noch immer Probleme mit der neuen Elektronik…
Jonathan Rea: Ja, das ist wirklich frustrierend. Wir begannen dieses Jahr mit der neuen Elektronik, die kam beim Testen vor der Saison aber sehr spät und wir hatten nicht viel Zeit. Auf Phillip Island war es furchtbar. Ich konnte das Bike nicht fahren. Dann haben wir aber einige Fortschritte gemacht, hatten aber viel Pech, einige technische Ausfälle. Ich bin mit unseren Problemen einfach etwas frustriert.

Als wie schwer würdest du den Wettkampf in diesem Jahr beschreiben?
Jonathan Rea: Für mich ist es wie immer. Die gleichen Jungs liegen an der Spitze, der einzige neue ist Guintoli, der auf einem viel besseren Paket unterwegs ist als letztes Jahr. Die Top-5 sind aber grundsätzlich gleich. Ich denke, es ist gleich.

Hast du trotz der Elektronik-Probleme noch eine Chance auf den Titel in dieser Saison?
Jonathan Rea: Um ehrlich zu sein, habe ich die Meisterschaft einfach vergessen und versuche, Rennen für Rennen zu fahren, um zu sehen, was wir tun können. Ich versuche mein Bestes zu geben. Wenn es im August oder September besser aussieht, dann werden wir dann weiterdenken.

Es gab viel Kritik über die Honda…
Jonathan Rea: Ich höre das oft von den Leuten. Ich weiß, dass das Bike schwierig ist, aber ich denke nicht, dass wir das Beste schon gesehen haben. Es kann noch besser werden. Ich muss positiv bleiben und dann werden wir sehen. Sicherlich ist es nicht wie die RCV bei den Grand Prix, es ist ein Paket, das noch viel Arbeit erfordert. Rennsiege sind aber möglich. Wenn ich mich auf dem Bike gut fühle, kann ich dieses Jahr unter Garantier noch Rennen gewinnen.

Fährst du dieses Jahr wieder die 8h von Suzuka?
Jonathan Rea: Ich spreche noch mit den Leuten in Japan darüber, es ist noch nicht 100 prozentig sicher. Ich habe noch keinen Vertrag unterschrieben, aber wir beginnen mit den Gesprächen darüber.