BMW erlebte im italienischen Monza eine spannende Superpole-Qualifikation. In einer nervenaufreibenden Session schafften beide Werksfahrer mit ihren BMW S 1000 RR den Sprung in die entscheidende Superpole 3. Lokalmatador Marco Melandri geht als Fünfter aus der zweiten Startreihe in die morgigen Rennen zur vierten Runde der Superbike-WM. Sein Teamkollege Chaz Davies qualifizierte sich für Platz neun in der dritten Startreihe.

Während Davies mit einem problemlosen ersten Teil der Session direkt in die Superpole 2 durchmarschierte, musste auf Melandris Seite der Garage hart gearbeitet werden. Ein Elektronikproblem hinderte den Italiener daran, gleich auf Zeitenjagd zu gehen. Seine Crew machte einen hervorragend Job, behob das Problem innerhalb kürzester Zeit und schickte Melandri fünf Minuten vor dem Ende der Session auf die Strecke. Seine Rundenzeit reichte, um in den zweiten Teil der Superpole zu gelangen. In diesem Abschnitt entschieden sich beide Fahrer erneut für Rennreifen. Melandri ging einmal hinaus und war Achtschnellster, Davies bestritt zwei Outings und wurde Siebter. Da sich die besten neun Fahrer für den dritten Teil qualifizieren, erreichten beide diesen entscheidenden letzten Abschnitt. Hier ließen nun beide Qualifikationsreifen aufziehen. Melandri fuhr zwei Outings und wurde Fünfter. Davies' erste Rundenzeit wurde gestrichen, weil er in der Schikane geradeaus gefahren war. Er blieb auf der Strecke und absolvierte auf dem nun gebrauchten Qualifikationsreifen weitere Runden. Er belegte Rang neun.

Marco Melandri:
"Ich bin mit dem Ausgang der heutigen Superpole recht glücklich. Wir wissen, dass wir in der Qualifikation etwas langsamer sind, daher ist ein Startplatz in der zweiten Reihe ein gutes Ergebnis. Mit meiner RR bin ich sehr zufrieden, vor allem mit der Front. Wir müssen nur am Heck noch etwas feilen. Wir konnten heute an der Rennvorbereitung arbeiten, und ich bin zufrieden, denn ich habe eine gute Rennpace. Zudem ist das Bike in der Rennabstimmung stabiler, auch beim Bremsen. Ich hoffe, dass wir morgen gutes Wetter haben. Wenn es trocken ist, dann mag ich die Strecke. Vor allem die Parabolica - das ist eine sensationelle Kurve. Ich bin sehr optimistisch."

Chaz Davies:
"Heute Morgen war ich mit dem Bike nicht so richtig glücklich. Wir haben dann für den Nachmittag ein paar Änderungen vorgenommen, und ich war viel zufriedener. Ich war mit Rennreifen 1,3 Sekunden schneller als am Morgen, das ist eine enorme Verbesserung. Am Kurveneingang hatte ich aber noch Schwierigkeiten mit der Balance des Bikes, und mit der zusätzlichen Haftung der Qualifikationsreifen wurde das Motorrad zu unruhig. Deshalb bin in ich der Superpole 3 in der Schikane von der Strecke abgekommen: Mit dem Qualifikationsreifen hat das Bike am Kurveneingang nicht so reagiert, wie ich erwartet hatte. Die Jungs arbeiten daran, das zu beheben, und ich bin zuversichtlich, dass sie eine Lösung finden werden. Morgen ist es wichtig, einen guten Start hinzulegen. Was die Rennpace angeht, sind wir recht konkurrenzfähig."

Serafino Foti (Sportdirektor):
"Es war ein recht positiver Tag, obwohl wir ein paar Schwierigkeiten hatten. Marco ist heute Morgen eine sehr gute Session gefahren, auch wenn sich die Rundenzeiten und Positionen im Gesamtklassement nicht geändert haben, weil die Strecke langsamer war. In der Superpole am Nachmittag hat Marco trotz der Schwierigkeiten Ruhe bewahrt und sich für den zweiten Teil qualifiziert, als er wenige Minuten vor Ablauf der Zeit hinausgehen konnte. Am Ende der Superpole sicherte er sich Startplatz fünf. Er hat ein sehr gutes Gefühl für das Bike, und ich bin zuversichtlich, dass er ein starkes Rennen fahren wird. Für Chaz hat das Wochenende erst heute begonnen. Da er gestern gestürzt ist, hat er mehr oder weniger einen Tag verloren. Nach dem Unfall war er ein bisschen nervös, und in der Superpole hat er einen Fehler gemacht. Aber er fährt gut, sein Gefühl für das Bike wird immer besser, und er wird morgen eine starke Leistung zeigen. Wir rechnen damit, dass fünf oder sechs Fahrer um den Sieg kämpfen werden. Von daher werden die Rennen eine Herausforderung.