Es war das letzte Rennen der Saison, Weltmeister Max Biaggi hatte sich mit einem Sieg aus dem Jahr verabschiedet und dennoch schien es auf dem Podest danach heiß herzugehen. Cal Crutchlow wollte mit dem Champagner sprühen, doch Biaggi drängte ihn weg, rempelte ihn danach noch ein paar Mal unfreundlich mit dem Ellenbogen und Crutchlow schien die Welt nicht mehr zu verstehen. "Aus meiner Sicht war ich glücklich mit dem Rennen. Wir hatten einen tollen Kampf und Max ist ruhig geblieben. Ich will Max seine Leistung gar nicht absprechen - er hat verdient und fair gewonnen. Ich habe in den letzten Runden mein Bestes versucht, aber er fuhr ein fantastisches Rennen. Ich gratulierte ihm danach und wir schüttelten die Hände, aber auf dem Podest war es etwas anders", meinte der Brite gegenüber Crash.net.

Dabei ging es nach Crutchlows Empfinden normal los. Biaggi freute sich über seinen Pokal und schien zu feiern, daher wollte der Yamaha-Pilot ihm nach dem Ende der Hymne auch eine Champagner-Dusche verpassen. "Ich habe nie direkt auf ihn oder sein Gesicht gezielt - ich denke, er hat das falsch verstanden. Ich dachte, er mache einen Witz, als er herumsprang, also sprühte ich weiter und dann sagte er: 'Sprühe nicht auf mich.' Ich sagte: 'Warum nicht, du hast gerade das Rennen gewonnen', und er meinte, 'Ich bin krank.' Ich entschuldige mich bei Max - ich wusste nicht, dass er krank war und hatte diese Reaktion sicher nicht erwartet."

Warum nicht feiern?

Daher meinte Crutchlow zu Biaggi, dass es das letzte Rennen des Jahres war und der Italiener den Titel geholt habe, da sollte man doch etwas Champagner versprühen, doch Biaggi drängte ihn nur weg. "Ich denke, da haben wir beide nur in der Hitze des Augenblicks agiert. Ich war glücklich, die Rennen auf eins und zwei beendet zu haben und ich dachte, er würde sich freuen, das letzte Rennen des Jahres und den Titel geholt zu haben - ich wollte, dass wir alle die Zeremonie genießen wie wir das sollten. Ich wollte das feiern. Wir hatten alle eine harte Saison - die Teams haben das ganze Jahr hart gearbeitet und die Fahrer ebenfalls, warum also nicht mit Champagner feiern?", fragte Crutchlow.

Deswegen wollte er auch nicht, dass die Leute glauben, er sei in irgendeiner Weise verärgert gewesen, denn Biaggi hatte nach seiner Meinung verdient gewonnen. "Ich habe das zweite Rennen sehr genossen. Ich bin überhaupt kein schlechter Verlierer, vor allem nach Platz eins und zwei - für mich war das fast so gut wie das Silverstone-Doppel. Wir haben danach darüber gesprochen und für mich war es das dann auch. Ich habe viel Respekt vor Max. Er hat die WM gewonnen und das kann man ihm nicht absprechen. Er war dieses Jahr der beste Fahrer in der Meisterschaft und hat das oft bewiesen."