Im Porsche Carrera Cup Deutschland wird es drei Läufe vor Saisonende nochmal richtig spannend. Am Samstag siegte der Deutsche Michael Ammermüller (KÜS Team75 Bernhard) vor Christian Engelhart (D/MRS GT-Racing) und Nicholas Yelloly (GB/Rookie Team Deutsche Post by Project 1) auf dem Nürburgring. Der Meisterschaftsführende Sven Müller (D/Konrad Motorsport) belegte nach zehn Siegen in den vergangenen Rennen nur Platz acht. Damit liegt der Porsche-Junior in der Gesamtwertung nur noch 14 Punkte vor Engelhart. Ammermüller, der an diesem Wochenende erstmals im 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup für das KÜS Team75 Bernhard an den Start ging, zeigte sich zufrieden: "Das Rennen ist perfekt gelaufen. In den ersten Runden musste ich extrem aufpassen, dass ich keinen Fehler mache. Am Ende war der Abstand größer und dank eines guten Set-ups wurde mein Auto immer schneller. Teameigner Timo Bernhard ist Le-Mans-Gewinner und da dachte ich mir schon, dass mein Auto super ist", sagte Ammermüller mit einem Schmunzeln.

Das Qualifying am Samstagmorgen entwickelte sich zum Krimi für das Team von Konrad Motorsport. Müller fuhr sowohl für das Samstags- als auch für das Sonntagsrennen die schnellste Rundenzeit, doch sein Fahrzeug wurde beim anschließenden Routinecheck als nicht reglementkonform befunden. Damit muss der 24-jährige Konrad-Pilot in beiden Rennen vom letzten Platz starten. Am Samstagnachmittag ging deshalb Ammermüller von der Pole-Position ins Rennen und münzte diesen Vorteil in eine souveräne Führung um. Nach einem gelungenen Start setzte sich der Bayer über 17 Runden kontinuierlich von seinen Verfolgern Engelhart und Yelloly ab, um die Ziellinie mit einem Vorsprung von sechs Sekunden zu überqueren. "In den ersten Runden war ich an Michael noch dran, doch dann ist er weggezogen und ich musste mich nach hinten verteidigen. In der Meisterschaft habe ich entscheidenden Boden gut gemacht. Im Sonntagsrennen wird es garantiert spannend", sagte Engelhart.

Der Brite Yelloly stand im Porsche Carrera Cup Deutschland erstmals auf dem Podium und freute sich über Platz drei: "Das war ein aufregendes Rennen für mich. Aber ich muss sagen, dass die Zweikämpfe total fair abliefen und ich am Ende froh bin, dass ich Platz drei so gut verteidigen konnte." Als Vierter sicherte sich der Schweizer Jeffrey Schmidt (Team Lechner Huber Racing) wichtige Punkte und lieferte sich auf den letzten Metern ein sehenswertes Duell mit dem Australier Nick Foster (AUS/KÜS Team75 Bernhard), der mit einem Abstand von 15 Tausendstel Platz fünf belegte. David Kolkmann (D/Rookie Team Deutsche Post by Project 1) beendete das Rennen auf Rang sechs vor Porsche-Junior Dennis Olsen (N/Team Lechner Huber Racing). "Das Rennen verlief für mich nicht optimal und mit dem Resultat bin ich nicht ganz zufrieden. Mein Ziel ist es, mir die Rookiemeisterschaft zu sichern und mit dem Team Lechner Huber Racing die Teamwertung zu gewinnen. Daran arbeite ich", sagte Olsen, der am Sonntag nur noch einen Punkt benötigt, um Rookie-Champion zu werden.

Hinter Olsen platzierte sich Müller, dem eine Aufholjagd von Platz 16 auf Position acht gelang. "Auf der Strecke konnte ich alle negativen Gedanken ausblenden und mir ein paar gute Zweikämpfe liefern. Ich musste allerdings in den ersten Runden aufpassen, dass ich in keine Kollisionen verwickelt werde. Auch wenn ich lieber volle Punktzahl mitgenommen hätte, muss ich mich mit der Situation abfinden. Für Zuschauer und Fans kommt es in Hockenheim zum Showdown. Ich hoffe, dass ich am Ende die Nase vorn habe", sagte Müller. In der Gesamtwertung liegt Müller nach 13 von 16 Läufen mit 229 Punkten auf Platz eins. Engelhart folgt dahinter mit 215 Zählern. Olsen hat 191 Punkte auf seinem Konto.

Der 14. Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland wird am Sonntag um 11.40 Uhr auf dem Nürburgringring ausgetragen.