Seit 47 Rennen wartete Jeff Gordon vergeblich auf seinen 82 Sprint-Cup-Sieg. Seine längste Durststrecke von 47 erfolglosen Rennen in seiner Cup-Karriere beendete er ausgerechnet auf dem Texas Motor Speedway. Er konnte nach dem Rennen sein Glück kaum fassen, da er hier noch nie gewinnen konnte. Jetzt fehlt in seiner Statistik nur noch ein Sieg in Homestead-Miami, dann hat er auf allen aktuellen Strecken des Nascar-Kalenders die Victory Lane besucht. Noch während des Sieger-Interviews rief ihn Rennstallbesitzer Rick Hendrick an, und gratulierte seinem vierfachen Champion. Hendrick durfte sich über einen Doppelsieg freuen, denn der amtierende Meister Jimmie Johnson belegte Rang zwei.

Das Rennen war mehr als abwechslungsreich. Das belegen 29 Führungswechsel durch 14 verschiedene Fahrer. Das überrascht vor allem, weil es nur sechs Gelbphasen gab und viele Boxenstopps unter Grün vollzogen wurden. Die erste Unterbrechung kam erst in Runde 88 und damit erlebten die Zuschauer in Fort Worth die längste Rennphase in ihrer Geschichte. Nach dem Start ging Jeff Gordon in Texas gleich in Führung, bevor ihn Polesitter David Reutimann ablöste. Reutimann hatte im Laufe des Rennens Pech, dass er unter Grün einen Service absolvieren musste und dabei eine Runde verlor. Doch er kämpfte sich zurück und belegte noch den elften Rang.

Roush-Phase mit Matt Kenseth, Greg Biffle und Carl Edwards

Jeff Gordon feiert seinen 82. Cup-Sieg, Foto: NASCAR
Jeff Gordon feiert seinen 82. Cup-Sieg, Foto: NASCAR

Dann folgte die Roush-Phase des Rennens in der Matt Kenseth die Pace bestimmte. Die Roush Piloten waren erwartungsgemäß in Texas wieder stark unterwegs. Doch etliche Fehler bei den Boxenstopps verhinderten bessere Platzierungen. Greg Biffle kämpfte sich zum Rennende wieder bis auf Position drei vor, und konnte sich nach der Zieldurchfahrt nicht so recht damit abfinden, dass er nach 93 Führungsrunden nicht als Sieger das Oval verlies. Kenseth konnte sich nach seinem missratenen Boxenstopp in Runde 252 durch einen Endspurt in den letzten 40 Runden wieder auf Rang fünf vorarbeiten. Carl Edwards hielt sich lange zurück und überholte plötzlich in Runde 296 den Chevrolet von Gordon. Edwards fuhr einen Vorsprung heraus, bevor ihn die sechste Caution einbremste. Der Reifenwechsel war ein Desaster und er lag beim Restart nur noch auf Position elf. Damit musste Edwards seine Hoffnungen auf den dritten Texas-Sieg in Folge begraben.

Hendrick-Endspurt endete mit Doppelsieg

Platz zwei für Jimmie Johnson, Foto: NASCAR
Platz zwei für Jimmie Johnson, Foto: NASCAR

Dafür sah Gordon jetzt seinen Teamkollegen Jimmie Johnson im Rückspiegel und ergriff die Flucht. In den letzten zehn Runden konnte Johnson zwar den Rückstand von 1,7 auf 0,3 Sekunden verringern, aber ihm gingen die Runden aus, und er begnügte sich mit dem zweiten Platz. Vierter wurde Tony Stewart, der 16 Runden lang das Tempo bestimmt hatte. Mit Mark Martin kam der dritte Hendrick-Pilot in die Top 6. Juan Pablo Montoya fuhr mit Rang sieben nicht nur sein bestes Rennen in Texas, sondern es war auch seine beste Platzierung seit 21 Rennen. Montoya liegt nur noch 16 Punkte hinter dem zwölften und letzten Chase-Platz. Sein Saisonziel rückt in greifbare Nähe.

Kyle Busch lag nach einem Reifenschaden in Runde 109 Runden bereits zwei Runden hinten. Er rundete sich jedoch wieder zurück und landete noch auf Rang 18. Dale Earnhardt Junior warf ein gutes Ergebnis in die Mauer und musste in Runde 290 unter Grün seine Boxencrew besuchen. Clint Bowyer war während des gesamten Rennens nicht auf vorderen Positionen zu finden. Der größte Pechvogel des Rennens war David Ragan, der bis 42 Runden vor Rennende immer zu besten fünf Fahrern gehörte, bevor sein Wagen Wasserfontänen in den texanischen Himmel beförderte.

Ergebnis: Samsung 500

1. Jeff Gordon (Chevrolet), 195/10 Punkte
2. Jimmie Johnson (Chevrolet), 175/5 Punkte
3. Greg Biffle (Ford), 170/5 Punkte
4. Tony Stewart (Chevrolet), 165/5 Punkte
5. Matt Kenseth (Ford), 160/5 Punkte
6. Mark Martin (Chevrolet), 155/5 Punkte
7. Juan Pablo Montoya (Chevrolet), 146/0 Punkte
8. Kurt Busch (Dodge), 147/5 Punkte
9. Jeff Burton (Chevrolet), 138/0 Punkte
10. Carl Edwards (Ford), 139/5 Punkte

Gesamtstand: Rennen 7/36

1. (+0) Jeff Gordon, 1.157 Punkte
2. (+2) Jimmie Johnson, -162 Punkte (Rückstand)
3. (+0) Kurt Busch, -180 Punkte
4. (-2) Clint Bowyer, -187 Punkte
5. (+2) Tony Stewart, -191 Punkte
6. (-1) Denny Hamlin, -216 Punkte
7. (-1) Kyle Busch, -240 Punkte
8. (+0) Carl Edwards, -265 Punkte
9. (+3) Matt Kenseth, -290 Punkte
10. (-1) Kasey Kahne, -303 Punkte
11. (+0) David Reutimann, -309 Punkte
12. (+1) Jeff Burton, -319 Punkte