Das 23. NASCAR Cup-Rennen der Regular Saison auf dem Richmond Raceway gewann Austin Dillon im RCR-Chevrolet unter Flutlicht nach Verlängerung und unter Gelb. Es war sein erster Saisonsieg, sein erster Erfolg in Richmond und der fünfte Karriere-Sieg, der gleichzeitig seine fünfte Playoff-Teilnahme sicherte.
Nach drei Wochen Olympia-Pause folgte das viertletzte Rennen vor den Playoffs. Zum ersten Mal bekamen die Teams zwei zusätzliche Reifensätze spendiert. Es handelte sich um eine weichere Reifenmischung mit roter Markierung, zusätzlich zu den sieben üblichen Prime-Sätzen (sechs frische und ein gebrauchter Satz aus dem Qualifying) mit gelber Goodyear-Markierung.
Stage 1/2: Bell und Suarez gewinnen die beiden Stages
Lokalmatador Denny Hamlin startete im Gibbs-Toyota bereits zum dritten Mal in diesem Jahr von der Pole Position. Hamlin, der im März das erste Rennen in Richmond gewonnen hatte, führte die ersten 45 Runden das Feld an. Dann übernahm sein Teamkollege Christopher Bell das Kommando an der Spitze und gab die Führung nicht mehr ab. Bell gewann nach 70 Runden bereits zum zehnten Mal eine Stage in dieser Saison. Zweiter wurde Hamlin vor Martin Truex Junior im dritten Gibbs-Toyota.
Auch in der zweiten Stage über 160 Runden gab es keine Unterbrechung. Nach rundenlangen Zweikampf mit Bell holte sich Hamlin Platz eins zurück. Zuvor hatte Daniel Suarez im Trackhouse-Chevrolet in der Conclusion-Caution beim Boxenstopp sich für die neue strategische Variante mit den Option-Reifen entschieden. Durch das bessere Grip-Niveau im Vergleich zur Prime-Standart-Reifenmischung fuhr Suarez aus dem Mittelfeld bis an die Spitze, die er in Runde 186 übernahm. Nach 230 Runden konnte Suarez die erste Stage in diesem Jahr gewinnen. Zweiter wurde Bell vor Hamlin.
Stage 3/Ziel: Dillon gewinnt mit einer "Scheiß-Aktion!"
Das letzte Segment über 170 Runden wurde durch die neue Reifenmischung zu einem Spektakel. Suarez wurde mit den Prime-Reifen bei Restart gewaltig durchgereicht, weil der Rest des Feldes mit der Option-Mischung gestartet war. Bell wurde in der Boxengasse geblitzt und verlor dadurch nach 122 Führungsrunden die Siegchance.
Nach insgesamt vier Green-Flag-Stops unter Flutlicht folgte der Endspurt. Denny Hamlin führte von Runde 347 bis 371 das Feld an. Der immer schneller werdende Austin Dillon konnte Hamlin die Führung abnehmen und sah wie der sichere Sieger aus. Kurz bevor Dillon die weiße Fahne sah gab es doch noch die erste Gelbphase des Rennens. Wer war der Auslöser? Natürlich Ricky Stenhouse Junior, der bereits über zehn Mal in dieser Saison kurz vor Rennende durch eine weitere Dummheit für eine Gelbphase gesorgt hat.
Es ging in die Overtime. Nach Boxenstopps kam Joey Logano im Penske-Ford beim Restart am besten weg. Logano sah eine Runde später die weiße Flagge vor Dillon und Hamlin. Mit einer verzweifelten Aktion schoss Dillon in Kurve drei in den Ford von Logano, nahm ihn als Bande und führte kurz. Dann schoss Hamlin an beiden Kontrahenten vorbei und wurde auch von Dillon durch Kontakt am Heck in die Bande befördert. Dillon gewann unter Gelb nach einer Durststrecke von fast zwei Jahren wieder ein Rennen. Die Zuschauer quittierten seinen Sieg mit hefigen Pfiffen. Hamlin und Logano sprachen im Interview von einer "Scheiß-Aktion!"
Top-10 & Gesamtstand
Hamlin rutschte als Vierter über die Ziellinie. Er wurde aber als Zweiter gewertet, weil er zum Zeitpunkt der gelben Flagge diese Position belegte. Hamlin lag zuvor 124 Runden in Führung, damit führte er sogar noch zwei Runden öfter als Bell. Hamlin holte auch die meisten Gesamtpunkte (52) in dem Rennen, verpasste aber zum x-ten Mal einen weiteren Sieg.
Tyler Reddick wurde Dritter vor seinen 23XI-Toyota-Teamkollegen Bubba Wallace. Reddick ist momentan der konstanteste Pilot mit sechs Top-5-Ergebnissen in Folge. In den letzten zehn Rennen kam er sogar auf neun Top-8-Resultate. Fünfter wurde Ross Chastain vor Bell, Kyle Larson, Rookie Carson Hocevar, Chase Elliott und Suarez auf Platz zehn. Hocevar gewann damit zum vierten Mal in Folge und zinsgesamt zum zehnten Mal die Rookie Wertung. Titelverteidiger Ryan Blaney verpasste mit Position elf knapp die Top-10. Debütant Parker Retzlaff wurde mit sechs Runden Rückstand auf Platz 35 gewertet. Auf dem letzten Platz landete Truex nach Motorschaden.
Es gab nur vier Gelbphasen, davon zwei Conclusion-Caution zwischen den Stages. 26 Führungswechsel durch neun verschiedene Fahrer sorgten für Aktion auf der Strecke. Durch Dillon sind jetzt 13 Rennsieger für die Playoffs qualifiziert. Dillon lag zuvor aussichtslos auf Rang 32 in der Gesamtwertung. Drei Fahrer sind momentan über die Gesamtpunkte qualifiziert. Wallace liegt auf dem letzten Playoff-Rang 16. Er hat allerdings nur drei Zähler Vorsprung vor den punktgleichen Chris Buescher und Ross Chastain.
Galerie: Alle Bilder vom Richmond Raceway
Statistiken zum 23. Saisonrennen (Regular Season)
Runden & Renndauer:
400+8 (Stages: 70/160/170+8) Runden (306 Meilen), Renndauer: 3:03:19 Stunden
Sieger:
Austin Dillon (1. Sieg 2024, 1. Richmond-Sieg, 5. Karriere-Sieg)
Punktbester Fahrer:
Denny Hamlin, 52 (9/8/35) Punkte
Stage-Siege (2024):
Stage 1: Christopher Bell (10)
Top-10: #20, 11, 19, 22, 23, 9, 3, 17, 45, 4
Stage 2: Daniel Suarez (1)
Top-10: #99, 20, 11, 22, 3, 34, 45, 23, 77, 9
Stage 3/Ziel: Austin Dillon (1. Sieg 2024)
Top-10: #3, 11, 45, 23, 1, 20, 5, 77, 9, 99
NASCAR Cup Zwischenstand
TOP 20 (nach Rennen 23/36)
Regular Season 2024
(mit allen Bonuspunkten & Strafen)
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alle Sieger (Rennen 1-26):
1. (1) Kyle Larson, 779 Punkte (4 Siege)
2. (2) Denny Hamlin, 755 Punkte (3 Siege)
3. (3) William Byron, 678 Punkte (3 Siege)
4. (4) Christopher Bell, 701 Punkte (3 Siege)
5. (5) Ryan Blaney, 702 Punkte (2 Siege)
6. (7) Tyler Reddick, 775 Punkte (1 Sieg)
7. (6) Chase Elliott, 773 Punkte (1 Sieg)
8. (8) Brad Keselowski, 635 Punkte (1 Sieg)
9. (9) Alex Bowman, 615 Punkte (1 Sieg)
10. (10) Joey Logano, 558 Punkte (1 Sieg)
11. (11) Daniel Suarez, 497 Punkte (1 Sieg)
12. (12) Austin Cindric, 451 Punkte (1 Sieg)
13. (32) Austin Dillon, 344 Punkte (1 Sieg)
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Gesamtpunkte (ohne Sieg):
14. (13) Martin Truex Jr., 662 Punkte
15. (14) Ty Gibbs, 602 Punkte
16. (17) Bubba Wallace, 587 Punkte
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On the bubble:
17. (15) Chris Buescher, 584 Punkte
18. (16) Ross Chastain, 584 Punkte
19. (18) Chase Briscoe, 485 Punkte
20. (19) Kyle Busch, 465 Punkte
Die ersten 16 Fahrer sind für die PLAYOFFS qualifiziert
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