Die Zeichen in der NASCAR Cup Series stehen auf Veränderung. Sechs Rookies - Christopher Bell, Cole Custer, Quin Houff, John Hunter Nemechek, Brennan Poole und Tyler Reddick - feiern 2020 ihr Debüt in der NASCAR Cup Series.

Mit Paul Menard und David Ragan haben zwei Fahrer ihre Vollzeitkarriere beendet. Kyle Larson hat sein Cockpit verloren. Zudem wechselten vor der Saison mehrere Piloten das Team und auch innerhalb der Teams gab es überraschende Veränderungen. Nun ist auch die Silly Season 2020/2021 im vollen Gange (siehe Updates).

Motorsport-Magazin.com verschafft euch einen Überblick über die Vollzeit-Teams:

#00 StarCom Racing (Chevrolet)
Quin Houff (Rookie) hat das Cockpit von Landon Cassill übernommen. Houff bestritt 2019 insgesamt 17 Rennen für Spire Motorsports und Premium Motorsports.

#1 Chip Ganassi Racing (Chevrolet)
Kurt Busch unterzeichnete im November 2019 eine Vertragsverlängerung über mehrere Jahre. 2020 feiert Chip Ganassi Racing 30-jähriges Bestehen.

#2 Team Penske (Ford)
Brad Keselowski hat mit Jeremy Bullins einen neuen Crewchief und damit verbunden auch eine neue Crew. Roger Penske gab im Januar bekannt, dass alle drei Crews und Crewchiefs zu einem anderen Auto wechseln. Keselowski hat Crew und Crewchief von Teamkollege Ryan Blaney übernommen. Der Vertrag von Keselowski läuft Ende der Saison 2020 aus.
Update: Keselowski hat seinen Vertrag mit Penske verlängert.

#3 Richard Childress Racing (Chevrolet)
Austin Dillon hat einen neuen, aber ihm wohl bekannten Crewchief: Justin Alexander. Mit ihm gewann er 2017 die Coca-Cola 600 und 2018 die Daytona 500.

#4 Stewart-Haas Racing (Ford)
Bei Kevin Harvick stehen keine Veränderungen an. Bereits seit sechs Jahren arbeitet er mit Rodney Childers zusammen. Aktuell gibt es kein weiteres Fahrer/Crewchief-Duo, das schon so lange besteht.

#6 Roush Fenway Racing (Ford)
Ryan Newman hatte bei den Daytona 500 einen schweren Unfall und zog sich eine Kopfverletzung zu. Während seiner Genesungszeit verpasste er drei Rennen, die Ross Chastain an seiner Stelle bestritt. Die Saisonunterbrechung wegen der COVID-19-Pandemie verschaffte Newman mehr Zeit zur Erholung. So war er rechtzeitig zum Comeback der Cup Series in Darlington wieder fit. Aufgrund einer Ausnahmeregelung hat er trotz der verpassten Rennen die Chance, sich für die Playoffs zu qualifizieren.

Ryan Newman hatte in Daytona einen schweren Unfall, Foto: LAT Images
Ryan Newman hatte in Daytona einen schweren Unfall, Foto: LAT Images

#8 Richard Childress Racing (Chevrolet)
Tyler Reddick (Rookie) folgt auf Daniel Hemric, der 2019 Rookie of the Year wurde. Randall Burnett bleibt Crewchief des zweifachen Xfinity-Champions Reddick.
Update: Reddick wird auch 2021 für Richard Childress Racing an den Start gehen.

#9 Hendrick Motorsports (Chevrolet)
Chase Elliott, 2019 erneut zum beliebtesten Fahrer gewählt, hat einen Vertrag bis einschließlich 2022.

#10 Stewart-Haas Racing (Ford)
Aric Almirola hat mit Teamkollege Clint Bowyer den Crewchief getauscht. Das heißt, 2020 arbeitet Almirola mit Mike Bugarewicz zusammen.
Update: Almirola hat seinen Vertrag mit Stewart-Haas Racing verlängert.

#11 Joe Gibbs Racing (Toyota)
Bei Denny Hamlin gibt es keine Veränderungen.

#12 Team Penske (Ford)
Ryan Blaney hat Crewchief Todd Gordon von Teamkollege Joey Logano übernommen. Im März hat er seinen Vertrag mit Penske um mehrere Jahre verlängert.

#13 Germain Racing (Chevrolet)
Bei Ty Dillon bleibt alles beim Alten.

#14 Stewart-Haas Racing (Ford)
Clint Bowyer hat mit Johnny Klausmeier den Crewchief von Teamkollege Almirola bekommen.

#15 Premium Motorsports (Chevrolet)
Brennan Poole (Rookie) bestreitet die komplette Saison. Er fuhr 2019 ein Teilzeitprogramm in der NASCAR Truck Series.

#17 Roush Fenway Racing (Ford)
Chris Buescher ist der Nachfolger von Ricky Stenhouse Junior. Das Team kennt Buescher bereits von seinem Meisterjahr in der NASCAR Xfinity Series. Sein Crewchief ist Luke Lambert, der nach acht Saisons bei Richard Childress Racing zu Roush Fenway Racing wechselt.

#18 Joe Gibbs Racing (Toyota)
Der amtierende Champion Kyle Busch soll einen Vertrag bis mindestens einschließlich 2022 haben.

#19 Joe Gibbs Racing (Toyota)
Martin Truex Junior hat mit James Small einen neuen Crewchief. Der Rückzug seines bisherigen Crewchiefs Cole Pearn aus dem Sport schlug in der Winterpause hohe Wellen. Pearn ist mit seiner Familie in seine Heimat Kanada zurückgekehrt und leitet dort ein Ski Resort. Small war zuvor leitender Ingenieur bei Joe Gibbs Racing.

Cole Pearn kehrte der NASCAR Cup Series überraschend den Rücken, Foto: LAT Images
Cole Pearn kehrte der NASCAR Cup Series überraschend den Rücken, Foto: LAT Images

#20 Joe Gibbs Racing (Toyota)
Erik Jones startet nach einer Vertragsverlängerung auch 2020 für das Team.
Update: Nach der Saison ist die Zusammenarbeit jedoch vorüber. Jones ist auf Cockpitsuche. Sein Nachfolger steht bereits fest: Christopher Bell.

#21 Wood Brothers Racing (Ford)
Matt DiBenedetto hat das Cockpit des zurückgetretenen Paul Menard übernommen. Er wechselte nach seiner bislang stärksten Saison in der NASCAR Cup Series von Leavine Family Racing zu Wood Brothers Racing.

#22 Team Penske (Ford)
Joey Logano arbeitet ab 2020 mit Keselowskis Crewchief Paul Wolfe zusammen. Sein Vertrag läuft bis einschließlich 2023.

#24 Hendrick Motorsports (Chevrolet)
Für 2020 stehen bei William Byron keine Neuerungen an.
Update: Byron hat seinen Vertrag mit Hendrick Motorsports verlängert und geht auch 2021 und 2022 für das Team an den Start.

#32 Go Fas Racing (Ford)
Corey LaJoie hat mit Ryan Sparks einen neuen Crewchief. Sparks war zuvor als Renningenieur von Austin Dillon bei Richard Childress Racing. Go Fas Racing ist eine technische Partnerschaft mit Stewart-Haas Racing eingegangen. Das bedeutet, dass das Team Chassis, Daten und technische Unterstützung erhält.
Update: LaJoie und Go Fas Racing gehen am Ende der Saison getrennte Wege.

#34 Front Row Motorsports (Ford)
Michael McDowell pilotiert eines von nur noch zwei Autos des Teams. Front Row Motorsports setzt seine Service-Vereinbarung mit Roush Fenway Racing, Ford Performance und Roush Yates Engines fort.

#37 JTG Daugherty Racing (Chevrolet)
Ryan Preece fährt auch 2020 für das Team, wechselte jedoch von der #47 in die #37 und übernahm den Crewchief von Chris Buescher, Trent Owens.

#38 Front Row Motorsports (Ford)
John Hunter Nemechek (Rookie) ersetzte den gesundheitlich angeschlagenen Matt Tifft bereits in den letzten drei Saisonrennen 2019. Nachdem Tifft bekannt gab, sich 2020 auf seine Genesung zu konzentrieren, bekam Nemechek das Cockpit für die Saison. Tifft erlitt im Oktober und ein weiteres Mal im Dezember 2019 einen Krampfanfall. 2016 wurde bei Tifft ein Gehirntumor entfernt.

#41 Stewart-Haas Racing (Ford)
Cole Custer (Rookie) ist der Nachfolger von Daniel Suarez, der das Team nach nur einer Saison wieder verließ. Custer stammt aus dem Xfinity-Team von Stewart-Haas Racing. Er hat seinen Crewchief Mike Shiplett in die NASCAR Cup Series mitgenommen. Cole Custer ist der Sohn von Joe Custer, Geschäftsführer von Stewart-Haas Racing.

#42 Chip Ganassi Racing (Chevrolet)
Nach einer rassistischen Äußerung während eines iRacing-Events im April verlor Kyle Larson sowohl mehrere Sponsoren als auch sein Cockpit bei Chip Ganassi Racing. Zudem wurde Larson von der NASCAR auf unbestimmte Zeit suspendiert. Als Ersatz engagierte Chip Ganassi den Cup-Champion von 2003, Matt Kenseth. Wie es mit Larson weitergeht, ist noch unklar. Bis zu dem Vorfall galt er als heißer Anwärter auf die Nachfolge von Jimmie Johnson bei Hendrick Motorsports.

#43 Richard Petty Motorsports (Chevrolet)
Bubba Wallace hat 2020 mit Jerry Baxter einen neuen, aber vertrauten Crewchief. Das Duo arbeitete bereits in der Truck Series zusammen.
Update: Wallace teilte im September mit, dass er 2021 nicht für Richard Petty Motorsports an den Start gehen wird.

#47 JTG Daugherty Racing (Chevrolet)
Ricky Stenhouse Junior hat im Grunde genommen mit Chris Buescher den Arbeitgeber und anschließend mit Ryan Preece die Startnummer getauscht. Sein Crewchief ist weiterhin Brian Pattie, mit dem er in den letzten drei Saisons bei Roush Fenway Racing zwei Siege feierte.

#48 Hendrick Motorsports (Chevrolet)
Jimmie Johnson bestreitet 2020 seine letzte Saison in der NASCAR Cup Series. Der Gedanke an Titel Nummer acht soll dabei nicht dominieren. Johnson teilte mit, dass er nicht mehr so auf dieses Ziel fixiert sein möchte, wie in den vergangenen Jahren. Er sei im Grunde genommen nie ein Fan von Statistiken gewesen.

#27/#51/#53 Rick Ware Racing (Chevrolet/Ford)
Laut Bob Pockrass (NASCAR-Reporter bei FOX Sports) hat Rick Ware das Team Premium Motorsports gekauft. Er besitzt nun zwei Charter (#15 und #27) und hat zwei weitere gemietet (#51 und #53). Die #27 ist die ehemalige #52. Auf Wunsch eines Sponsors wurde die Startnummer geändert. Joey Gase und J.J. Yeley werden die gesamte Saison für Rick Ware Racing bestreiten. Garrett Smithley, Gray Gaulding, Josh Bilicki und B.J. McLeod bekommen jeweils ein paar Einsätze.

#66 MBM Motorsports (Toyota)
Timmy Hill soll laut Plan die gesamte Saison bestreiten. Das Team hat jedoch keinen Charter.

#77 Spire Motorsports (Chevrolet)
Ross Chastain bestritt die Daytona 500. In Las Vegas, Fontana und Phoenix kam Reed Sorenson zum Einsatz, weil Chastain den verletzten Ryan Newman in der #6 von Roush Fenway Racing vertrat. Da die Einsätze von Rick Ware Racing betreut werden, gibt es bei der #77 ein ähnliches Bäumchen-wechsel-dich Spiel zwischen Sorenson, J.J. Yeley, Garrett Smithley, B.J. McLeod, James Davison, Josh Bilicki, Joey Gase und Stanton Barrett.

#88 Hendrick Motorsports (Chevrolet)
Alex Bowman hat seinen Vertrag im Mai verlängert und wird auch 2021 für Hendrick Motorsports fahren.

#95 Leavine Family Racing (Toyota)
Christopher Bell (Rookie) soll einen Drei-Jahres-Vertrag bekommen haben - zwei Jahre bei LFR und dann ein Jahr bei Joe Gibbs Racing. Bells Crewchief ist Jason Ratcliff, mit dem er bereits in der NASCAR Xfinity Series zusammenarbeitete und in den letzten zwei Jahren 15 Siege feierte. Dank der technischen Partnerschaft mit Joe Gibbs Racing erlebte LFR 2019 die bis dato erfolgreichste Saison.
Update: LFR wurde verkauft und verlässt die Cup Series am Ende der Saison. Bell übernimmt das Cockpit von Jones bei Joe Gibbs Racing.

#96 Gaunt Brothers Racing (Toyota)
Daniel Suarez startet nach seinem Abschied bei Stewart-Haas Racing für Gaunt Brothers Racing. 2020 ist die erste Vollzeit-Saison für das Team in der NASCAR Cup Series, jedoch ohne Charter. Crewchief von Suarez ist Dave Winston, der bislang bei Richard Childress Racing als Vehicle Performance Group Engineer tätig war.