Nach genau vier Stunden Rennzeit stand der Sieger des 25. Saisonlaufes auf dem Darlington Raceway fest. Martin Truex Junior übernahm 28 Runden vor Rennende beim Nachtrennen die Führung und gab sie nicht mehr ab. Damit gewann zum elften Mal in Folge ein anderer Fahrer auf der Traditionsstrecke. Für Truex war es der erste Darlington-Sieg, der zweite Saisonerfolg und der fünfte Sieg in seiner Karriere. Der zuvor dominierende Kevin Harvick musste sich nach 214 Führungsrunden mit Platz zwei begnügen, da er mehrfach wichtige Positionen bei den Boxenstopps verloren hatte.
Vor dem Start
Nachdem am Freitag wegen der schlechten Wetterverhältnisse durch den Hurrikan "Hermine" kein Fahrbetrieb möglich war und auch das Qualifying abgesagt wurde, kam es am Samstag in zwei neu angesetzten Trainings zum ersten Kräftemessen auf dem Darlington Raceway. Jimmie Johnson fuhr die Bestzeit im ersten Training und Brad Keselowski war der schnellste Fahrer in der Happy Hour.
Die letzten zehn Nostalgie-Rennen wurden immer von einem anderen Fahrer gewonnen. Der liebevoll mit "Lady in Black" benannte Superspeedway sorgte in der Vergangenheit immer für eine lange Nacht mit vielen Rennunterbrechungen. Die Ideallinie in Kurve eins und zwei befindet sich direkt an der Außenbande und das Zählen der "Darlington Stripes" ist Bestandteil des 25. Saisonrennens. Im letzten Jahr dauert das Rennen viereinhalb Stunden. Es gab 18 Gelbphasen und 24 Führungswechsel an der Spitze. Da das Qualifying nicht ausgetragen wurde, ergab sich die Startaufstellung nach den Owner-Points. Zum vierten Mal konnte in dieser Saison keine Qualifikation stattfinden und Harvick erbte alle vier Pole Positionen in diesen Rennen, konnte aber anschließend noch keinen Sieg erzielen.
Start: Harvick dominiert vor Sonnenuntergang
Polesetter Harvick verteidigte nach dem Start die Führung und sicherte sich den ersten Bonuspunkt. Nach 15 Runden waren die Busch-Brüder hinter den Zweiten Keselowski die ersten Verfolger von Harvick, der sich schon leicht abgesetzt hatte. Kyle Busch fiel anschließend zurück und Teamkollege und Vorjahressieger Carl Edwards übernahm Rang drei. Nach 30 Runden klaffte zwischen Platz eins und drei bereits ein Abstand von jeweils drei Sekunden. Die tiefstehende Sonne bereitete einigen Fahrern Probleme. Ab der 45. Runde gab es die ersten Stopps unter grüner Flagge. Austin Dillon erhielt eine Strafe und lag dadurch eine Runde zurück.
Nur noch 22 Piloten hatten in der 55. Runde noch keinen Rundenrückstand. Hinter Harvick und Keselowski war Matt Kenseth neuer Dritter vor Truex, Kyle Larson, Joey Logano, Johnson, Edwards, Denny Hamlin und dem Zehnten Kyle Busch. Zwölf Runden später wurde auch Rookie Chris Buescher und Jeff Gordon überrundet. Auch unter Flutlicht legte Harvick weiterhin ein Höllentempo vor.
Zur Rennhalbzeit führte Harvick vor Keselowski
Ab der 90. Runde erfolgten die zweiten Green-Flag-Stopps. Nur Keselowski, Rookie Chase Elliott und Ricky Stenhouse Junior waren noch nicht beim Service gewesen, als es die erste Caution gab. Trevor Bayne hatte sich in Runde 95 gedreht und Buescher freute sich über den Lucky Dog. 12 Fahrer nahmen einen Wave Around und es waren wieder 16 Piloten in der Führungsrunde. Johnson erhielt beim Boxenstopp eine Strafe und hatte nun zwei Runden Rückstand. Nach dem Restart setzte sich Keselowski sofort ab. Elliott war Zweiter vor Stenhouse, Buescher und Harvick. Rookie Brian Scott sorgte in Runde 114 für die zweite Gelbphase und Dillon erhielt den Lucky Dog. Die nächsten Boxenstopps waren angesagt.
Den zweiten Restart gewann erneut Keselowski und Harvick eroberte Rang zwei vor Elliott. In Runde 139 machte Keselowski einen kleinen Fahrfehler, den Harvick sofort zum Führungswechsel ausnutzte. Die dritten Stopps unter Grün erfolgten ab der 160. Runde. Nach den Boxenstopps führte weiterhin Harvick vor Keselowski, Elliott, Joey Logano und Kyle Busch. Bayne parkte inzwischen in der Garage. Rookie Ryan Blaney holte sich Darlington-Stripes ab und musste seine Crew aufsuchen. Zur Rennhalbzeit nach 184 Runden hatte Harvick einen Vorsprung von 1.2 Sekunden vor Keselowski.
Harvick fährt allen Konkurrenten davon
In Runde 192 machte Keselowski einen frühen Stopp unter Grün, während Buescher überrundet wurde. Hamlin hatte nach dem letzten Boxenstopp das schnellste Fahrzeug. Er machte fünf Positionen gut und lag nun auf Rang vier. In Runde 204 drehte Tony Stewart Rookie Scott von der Strecke und Dillon erhielt den Lucky Dog. Harvick behauptete die Führung nach dem dritten Restart. Eine Runde später war Kyle Busch neuer Zweiter vor Logano, Elliott und Hamlin. Kurz darauf löste Johnson mit einem Dreher die vierte Gelbphase aus. Der Lucky Dog ging an Ryan Newman. Auch den nächsten Restart gewann Harvick.
Harvick hatte nach 240 Runden schon wieder einen Vorsprung von 3.5 Sekunden herausgefahren. Logano war neuer Zweiter, während Kyle Busch nach leichtem Mauerkontakt einige Positionen verloren hatte. Jeffrey Earnhardt war der Auslöser für die fünfte Gelbphase in Runde 250 und Gordon erhielt den Lucky Dog. Das Rennen in der Boxengasse gewann Hamlin vor Elliott, Kyle Busch, Logano und Harvick, der beim Reifenwechsel viel Zeit verlor. Damit war Hamlin beim Restart der dritte Leader des Rennens. Auch nach dem Restart führte der Gibbs-Pilot vor Elliott, der sofort in den Angriffsmodus ging.
Vier Gelbphasen innerhalb von 30 Runden
Greg Biffle holte sich in Runde 260 reichlich Darlington-Stripes ab und das Pace Car führte zum sechsten Mal das Feld an. Buescher erhielt den Lucky Dog. Erneut war Hamlin nach den Boxenstopps als erster Fahrer wieder auf der Strecke. Es führten allerdings Kenseth und Kurt Busch, die auf einen Boxenstopp verzichtet hatten. 20 Fahrer lagen noch in der Führungsrunde. Blaney folgte mit zwei Runden Rückstand. Dann schoss Harvick in Runde 273 erneut in Front und Hamlin übernahm Rang zwei vor Kenseth und Elliott. Kurz darauf war Larson neuer Dritter. Wieder gab es nach zehn gefahrenen Runden eine Caution. A.J. Allmendinger hatte sich gedreht.
Erneut verlor Harvick viel Zeit und elf Positionen beim Boxenstopp. Hamlin war jetzt der Leader vor Larson, Keselowski und Truex. In der Restart-Runde zog Larson in seinem 100. Sprint-Cup-Rennen an Hamlin vorbei. Kurz darauf war Truex neuer Zweiter. Wegen eines losen Rads musste Keselowski erneut einen Boxenstopp vorziehen. Mit Rauchfahne verabschiedete sich Stewart Richtung Garage. 50 Runden vor Rennende sorgte die achte Rennunterbrechung für die nächsten Boxenstopps und Keselowski war wieder in der Führungsrunde.
Spannung pur
Larson führte beim Restart vor Truex, Hamlin und Harvick. Eine Runde später war Harvick Dritter. Wieder lief das Rennen nur über zehn Runden. Paul Menard beklagte einen Reifenschaden und riss Kurt Busch ins Verderben. Über die neunte Rennunterbrechung freute sich nur Blaney, der den Lucky Dog bekam. Die nächsten Boxenstopps folgten. Truex übernahm in der Boxengasse die Führung vor Larson und Hamlin. Truex war damit beim Restart Dritter hinter Newman und Keselowski, die auf der Strecke geblieben waren. Edwards Reifen qualmte und er musste einen Extra-Stopp einlegen.
Nach neun Führungsrunden konnte Newman Verfolger Truex nicht mehr hinter sich halten. Kurz darauf übernahm Harvick Rang drei von Keselowski. 23 Runden vor Rennende war Harvick Zweiter mit 2.5 Sekunden Rückstand auf Leader Truex. Dann holte sich Harvick Darlington-Stripes ab und Truex hatte plötzlich 4.3 Sekunden Vorsprung. Aric Almirola landete heftig in der Mauer und Caution Nummer zehn war perfekt. Erneut kamen die Fahrer zum Service in die Boxengasse. Truex und Harvick standen beim Restart in Reihe eins vor Larson und Hamlin, während McMurray sich eine Strafe eingehandelt hatte. Jetzt waren noch zwölf Runden zu fahren. Truex setzte sich leicht von Harvick ab. Dann kam Harvick langsam näher heran.
Truex siegt vor Harvick
Eine halbe Sekunde trennte beide Kontrahenten. Truex verteidigte den Vorsprung und konnte sich weiter absetzen. Truex gewann mit 0.873 Sekunden Vorsprung vor Harvick, der den Sieg nach 214 Führungsrunden in der Boxengasse verschenkte. Larson wurde Dritter vor Hamlin, der zum siebten Mal in Folge in den Top-10 landete. Platz fünf ging an Logano vor Kenseth und Kasey Kahne, der nach acht Rennen wieder einmal in den Top-10 punktete. Newman landete auf Rang acht vor Keselowski und dem besten Rookie Elliott.
25. Lauf: Bojangles' Southern 500
Darlington Raceway, Darlington, SC
Ergebnis: Top-10 (367 Runden)
1. #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 44/4 Punkte
2. #4 Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 41/2 Punkte
3. #42 Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 39/1 Punkte
4. #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 38/1 Punkte
5. #22 Joey Logano (Ford) Team Penske, 36/0 Punkte
6. #20 Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 36/1 Punkte
7. #5 Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 34/0 Punkte
8. #31 Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 34/1 Punkte
9. #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 33/1 Punkte
10. #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 31/0 Punkte
Gesamtstand: Rennen 25/36 (Chase Top-16)
1. (1) #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 4 Siege, 797 Punkte
2. (2) #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 4 Siege, 727 Punkte
3. (3) #4 Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2 Siege, 840 Punkte
4. (4) #19 Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2 Siege, 746 Punkte
5. (5) #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2 Siege, 729 Punkte
6. (10) #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 2 Siege, 696 Punkte
7. (7) #20 Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2 Siege, 669 Punkte
8. (6) #48 Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2 Siege, 656 Punkte
9. (9) #22 Joey Logano (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 752 Punkte
10. (8) #41 Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 728 Punkte
11. (11) #42 Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 1 Sieg, 621 Punkte
12. (12) #14 Tony Stewart (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 426 Punkte (+79 Punkte/P31)
13. (13) #34 Chris Buescher (Ford), Front Row Motorsports, 1 Sieg, 358 Punkte (+11 Punkte/P31)
14. (14) #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 659 Punkte (+24 Punkte/P17)
15. (15) #3 Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 651 Punkte (+16 Punkte/P17)
16. (16) #1 Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 642 Punkte (+7 Punkte/P17)
…
17. (17) #31 Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 635 Punkte (-7 Punkte/P16)
18. (18) #5 Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 598 Punkte (-44 Punkte/P16)
19. (20) #21 Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing, 573 Punkte, (-69 Punkte/P16)
20. (21) #47 A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 562 Punkte (-80 Punkte/P16)
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