Wie schon in Katar spielte auch in Motegi der Regen eine große Rolle. Von den Rennen war dabei nur eines betroffen - wenn auch indirekt. Dafür fielen die Qualifyings gleich ganz aus und die Fahrer wurden anhand ihrer besten Zeit aus den Trainings in der Startaufstellung gereiht.

Aufbegehren der Spanier

Dank des abgesagten Qualifyings konnte Jorge Lorenzo in Japan nur als Dritter ins Rennen gehen, am Ende lag er dafür ganz vorne. Damit stand er nach rund einem Jahr Pause wieder ganz oben auf dem Podest und trotz seiner bislang guten Leistungen in der MotoGP überhaupt erst das zweite Mal. Doch nicht nur Lorenzo beeindruckte, sondern auch Dani Pedrosa. In der Vergangenheit oft als Überhol-Schwächling verschrien, hielt der Repsol Honda Pilot mehrere Male ordentlich gegen Valentino Rossi rein. Am Ende zog er mit Platz drei zwar den Kürzeren, hatte aber gezeigt, dass er in punkto Überholen dazugelernt hat.

Bautista klaut Aoyama den Heimsieg

In der 250er-Klasse konnte Alvaro Bautista Motegi als Sieger verlassen. Geholfen hatte ihm dabei, dass der nach seinem Kahnbeinbruch wieder erstarkte Marco Simoncelli mit einer Reifenpanne punktelos blieb. Leichte Fahrt hatte er trotzdem keine. Denn Hiroshi Aoyama wollte für die heimischen Fans gewinnen. Letztendlich setzte sich der Spanier durch und Mattia Pasini wurde Dritter.

Iannone gewinnt das Reifenrennen

Beim 125er-Rennen spielte der Regen noch eine indirekte Rolle. Die Strecke war zum Start noch recht nass, es zeichnete sich aber ab, dass sie trocknen würde. Es blieb die Frage, welcher Reifen ist der richtige. Die Piloten gingen mit Regenreifen, geschnittenen Slicks und vollständig glatten Slicks ins Rennen. Während die Regenreifen-Fahrer zu Beginn dominierten, kam in der zweiten Hälfte die Zeit der Slick-Piloten - geschnitten oder ungeschnitten. Am Ende gewann Andrea Iannone auf ganz glatten vor Julian Simon und Pol Espargaro auf nicht ganz so glatten Reifen. Stefan Bradl wurde Vierter, Sandro Cortese Sechster und Jonas Folger Achter.

Der traurigste Fahrer des Wochenendes

Was ihren Patriotismus und das Gefühl für Ehre angeht, sind die Japaner kaum zu schlagen. Hiroshi Aoyama wollte deswegen sein Heimrennen unbedingt gewinnen. Als er hinter Alvaro Bautista als Zweiter ins Ziel kam, konnte er seine Enttäuschung nicht verbergen. Im Parc Fermé angekommen kullerten einige Tränen über das Gesicht des Japaners. In Jerez konnte er sich dann allerdings revanchieren und Bautista vor dessen Heimpublikum ausstechen.

Der glücklichste Fahrer des Wochenendes

Der erste WM-Punkt ist immer eine besondere Angelegenheit, wenn man gerade erst sein zweites Rennen auf einer 250er-Maschine bestreitet, nachdem es zuvor lediglich zwei Straßen-Saisonen auf 600er-Viertaktern um die Strecke gegangen war. Feiert man noch dazu Geburtstag und ist der erste Fahrer seines Heimatlandes, der einen Zähler einfährt, dann ist das Glück perfekt. Vladimir Leonov hatte in Japan also allen Grund zu feiern.

Der Fehler des Wochenendes

Die Tech-3-Crew schickte Colin Edwards mit einer Motor-Abstimmung für Regen ins Rennen. Die Folge war fehlende Leistung und ein zum Fluchen aufgelegter Texaner.

Der Spruch des Wochenendes

"Wenn ich kein gestandener Mann wäre, dann würde ich jetzt weinen. Obwohl ich ein gestandener Mann bin, will ich immer noch weinen" - Colin Edwards.

Auszug aus der Ausgabe Juni 2009 des Motorsport-Magazins. Aktuelle Hintergrundberichte zu den Motorrad GPs der Saison gibt es in unserer Printausgabe Motorsport-Magazin. Im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder am besten gleich online zum Vorzugspreis abonnieren: