Über einige neue MotoGP-Projekte konnte man in der Vergangenheit leider nur schmunzeln. Soviel man sich zum Beispiel von der Ilmor erhofft hatte, so wenig bekam man am Schluss und das Team verschwand nach nur wenigen Einsätzen wieder auf Nimmerwiedersehen. Daher war die Fachwelt auch eher kritisch, als die spanische Firma Inmotec den Einstieg in die Königsklasse verkündete. Doch das Projekt nimmt Formen an. In Valencia präsentierte man die eigenentwickelte Maschine und gab weitere Details bekannt. "Unser Projekt wurde in 2006 in Gang gesetzt, als eine Gruppe von Freunden und Technikern zusammenkam. Die Dinge konkretisierten sich etwas mehr in 2007, als wir offiziell die Firma Inmotec in Navarra, Nordspanien, gründeten", erklärte Chefmanager Oscar Gorria am Freitag der offiziellen Website der MotoGP.

"Wir begannen mit den Zahlen im Hinblick darauf, dass es ursprünglich einmal nur ein Traum war und dann sahen wir, dass es möglich war, ein MotoGP-Motorrad zu bauen", fuhr Gorria fort. "Wir begannen hart zu arbeiten und das Resultat sehen wir heute hier. Wir sind hier hergekommen und haben eine ganze Reihe von Produktionsprozessen durchlaufen, Forschung betrieben und die Maschine Schritt für Schritt entwickelt." Inmotec plant nun, in den nächsten sieben oder acht Monaten viele weitere Tests. "Und dann im nächsten Juli in Catalunya wollen wir den Rennbetrieb aufnehmen."

Als Fahrer will man weiter auf die Dienste des 27-jähirgen Spaniers Ivan Silva bauen. Der kam in den Saisons 2006 und 2007 zu insgesamt vier WildCard-Einsätzen in der MotoGP. Im letzten Jahr der 990ccm-Maschinen ersetze er damals in Assen, Donington und Brünn Alex Hofmann in der Ducati-Satellitentruppe, während der den verletzten Sete Gibernau im Ducati-Werksteam vertrat. Ein Jahr später durfte Silva in Brünn erneut ran, dieses Mal war Hofmann verletzt. "Der Plan sieht vor, mit Ivan Silva weiter zu machen, der für uns in der spanischen Meisterschaft und die MotoGP-Tests fährt", sagte Gorria. "Er wird mit den Hauptwerken auf die Strecke gehen. Und auch wenn wir nächstes Jahr an den Rennen teilnehmen, werden wir mit Ivan Silva weiter machen."

Der Firma Inmotec schwebt vor, als reinrassige Schmiede für Rennmotorräder aufzutreten und dabei ähnlich zu fungieren und zu funktionieren, wie es die Werke von Ducati, Yamaha, Honda und Co. tun. "Ab 2011 wollen wir die Dinge etwas intensivieren, um ein weiteres Werk zu werden, welches Rennmotorräder baut, ein Testteam unterhält und ein Weltmeisterschafts-Team, welches mit unserem Motorrad antreten will, mit Teilen unterstützt", gab Gorria das ehrgeizige Ziel von Inmotec aus. "Damit meinen wir, dass wir das Modell der Werke kopieren, welche momentan an der MotoGP teilnehmen."

Auch an der Moto2-WM will man über kurz oder lang teilnehmen. Doch bein Inmotec scheint vieles wirklich gründlich durchdacht und so will man nichts überstürzen. "Wir haben ein Moto2-Projekt und wir hoffen, dass das Motorrad im März 2010 fertig und auf der Strecke sein wird", hieß es. "Im Moment ist der Plan zwei Motorräder in der CEV Buckler, der spanischen Meisterschaft, einzusetzen und die Bikes dort zu entwickeln." Erst danach will man sich an die Weltmeisterschaft wagen.