Sie waren die Duellanten des vergangenen Jahres: Valentino Rossi und Casey Stoner. Die versammelte MotoGP-Welt erwartete mit Spannung das erste Aufeinandertreffen der beiden Titelaspiranten bei den Tests in Sepang. Doch beide sind gehandicapt: Stoner leidet noch an den Nachwirkungen seiner Kahnbeinoperation, Rossi zog sich kurz vor seiner Abreise Schnittwunden zu, als er zuhause auf einen Glastisch stürzte.

Stoner trotzt den Schmerzen

Totz der Schmerzen ließ sich Casey Stoner am zweiten Testtag von keinem seiner Rivalen die Show stehlen. Der Ducati-Pilot fuhr sogar schneller als die letztjährige Pole-Zeit. "Das Handgelenk bereitet mir viele Probleme", klagte er. "Ich kann nicht mehr als zwei oder drei Runden am Stück fahren." Entsprechend schwierig war es für ihn, am Setup der neuen Ducati Desmosedici GP9 zu arbeiten.

Dennoch konnte er einige Veränderungen am Hecksetup vornehmen, die das Fahrverhalten verbesserten. "Das Motorrad lässt sich jetzt viel einfacher fahren", meinte er. "Ich kann noch nicht so fahren, wie ich es gerne hätte, und muss noch mehr konstante Runden am Stück drehen, aber wenn ich wieder 100% fit bin, sollte das Problem gelöst sein." Bereits am Samstag hofft er etwas mehr Runden zurücklegen zu können.

Rossi ohne Long Runs

Pedrosa beendet den Test vorzeitig., Foto: Repsol Honda
Pedrosa beendet den Test vorzeitig., Foto: Repsol Honda

Das gleiche Ziel hat sich Rossi gesetzt. "Ich bin heute keinen Long Run gefahren, das werde ich morgen nachholen, wenn es mein Gesundheitszustand erlaubt", sagte er. "Vielleicht muss ich es in zwei Teilen machen, damit ich meine Stiche nicht zu stark belaste. Aber es wird interessant sein, einen Long Run mit den neuen Reifen zu fahren, aber ich erwarte nicht viel langsamer zu sein als letztes Jahr."

Hauptsächlich arbeitete der Italiener am Freitag an der Elektronik seiner M1. "Wir haben heute einige neue Elektroniklösungen getestet, damit ich eher Gas geben kann und sie waren nicht schlecht, aber wir müssen es noch stärker verbessern", erklärte er.

Sein persönliches Highlight war ein kleines Duell mit seinem alten Freund Loris Capirossi. "Am Ende des Testtages hatte ich viel Spaß mit Loris", berichtete Rossi. "Wir fuhren einige Runden zusammen und ich glaube, er hat es sehr genossen, denn er hat mich geschlagen! Es hat sehr viel Spaß gemacht und war wie in den guten alten Zeiten!"

Vorzeitiges Ende für Pedrosa

Hinter Stoner, Capirossi und Rossi reihte sich Dani Pedrosa in der Zeitenliste ein, die damit von vier Fahrern unterschiedlicher Hersteller angeführt wurde. Auch der Spanier hatte sich für den Samstag Long Runs ins Aufgabenheft geschrieben, doch die Nachwirkungen seiner Knieoperation vom letzten Dezember verlangen ihren Tribut: "Wir haben uns dazu entschieden, den Test zu beenden, da ich morgen eh nur 5 oder 6 Runden am Stück hätte fahren können", so Pedrosa.

Mit den bisherigen Arbeiten ist er aber zufrieden. "Wir haben uns auf das Chassis und die Aufhängung konzentriert und auch an den Reifen gearbeitet, um den besten Kompromiss zu finden", erläuterte er. "Ich fühlte mich heute viel wohler auf dem Motorrad und war ab der ersten Runde schneller."