Das meiste Drama im MotoGP-Rennen von Assen spielte sich eigentlich in der ersten Runde ab. Dort wurde das Rennen entschieden und die Weltmeisterschaft wieder etwas spannender gemacht. Was war passiert? Einerseits schaffte es Casey Stoner, sich an dem gut gestarteten Dani Pedrosa vorbeizuarbeiten und die Führung zu übernehmen, die er danach nicht mehr hergab, sondern auf dominante Art und Weise ausbaute. Damit fuhr er schon wie in Donington souverän zum Sieg.

Andererseits passiert in Runde eins, dass Valentino Rossi zu heiß in eine Kurve ging und wegrutschte. Der Italiener räumte dabei auch noch Randy de Puniet ab, der damit diesmal unverschuldet im Kiesbett landete. Für de Puniet war das Rennen vorbei, Rossi schwang sich wieder auf die Maschine, um im dezimierten Feld - Loris Capirossi und John Hopkins fehlten verletzungsbedingt - noch ein paar Punkte zu ergattern. Bis zum Ende konnte er noch von den Stürzen von Alex de Angelis und Anthony West profitieren und holte auch noch Marco Melandri und Toni Elias ein, womit er Elfter wurde, was ihm fünf Punkte einbrachte.

Die WM-Führung war damit trotzdem futsch, denn Dani Pedrosa konnte sich nach den ersten Runden von seinem Teamkollegen Nicky Hayden absetzen und den sicheren zweiten Platz nach Hause fahren. Hayden selbst hielt trotzdem eine gute Pace und war in Richtung Rang drei unterwegs, allerdings versagte seine Maschine wenige Meter vor der Ziellinie die Arbeit. Dadurch musste Hayden noch Colin Edwards vorbeilassen, der den Podestplatz kaum glauben konnte. Denn er war der dritte Leidtragende des Rossi-Sturzes, da er dabei nach außen gedrängt wurde und fast bis ans Ende des Feldes zurückfiel. Doch Edwards arbeitete sich wieder durch das Feld und wurde am Ende belohnt - einzig die Frage, was ohne das Problem in Runde eins gewesen wäre, dürfte ihn geärgert haben. Hayden fragte sich nach Rang vier dafür, was mit seiner Maschine passiert war. Er vermutete zunächst ein Motorproblem.

Hinter dem Yamaha-Piloten konnte Andrea Dovizioso mit Rang fünf sein nächstes starkes Ergebnis einfahren. Der Italiener hatte sich erfolgreich von einer Gruppe abgesetzt, die verbissen um jede Position kämpfte. Dort mit dabei waren nach der Flucht Doviziosos noch Shinya Nakano, Jorge Lorenzo und Chris Vermeulen. Unter diesen Dreien erwischte Lorenzo das beste Finish und ließ seine Konkurrenten hinter sich. Vermeulen setzte sich gegen Nakano durch, womit der Australier Rang sieben mitnehmen konnte. James Toseland kam als Neunter und Sylvain Guintoli als Zehnter ins Ziel.

In der Weltmeisterschaft hat Pedrosa durch seinen zweiten Platz die Führung übernommen. Der Spanier liegt nun vier Punkte vor Rossi. Auch Stoner ist wieder näher gekommen. Dem Weltmeister fehlen nun 29 Punkte auf die WM-Spitze, womit im Titelkampf beinahe wieder alles möglich scheint.