So gelöst wie nach dem Rennen in Barcelona hatte man Dani Pedrosa bislang selten gesehen. Der jubelte, lachte, schlug mit seinen Mitstreitern ein und schien seinen sonstigen Ernst ein wenig abgelegt zu haben. Ihren Beitrag dazu leisteten sicher auch die 113.150 Zuschauer, die den Spanier bejubelten und feierten. Für Pedrosa war es der Sieg gewesen, den er unbedingt wollte, ist er doch nur unweit des Circuit de Catalunya in Sabadell aufgewachsen und zählt den Catalunya GP deswegen unter den Spanien-Rennen am ehesten als Heim-Rennen.

Woher er die Pace hatte, die ihn im Rennen allen Anderen auf und davon fahren ließ, wusste er selbst nicht. "Ich habe keine Ahnung. Ich freue mich aber sehr, denn dieses Rennen war fantastisch. Es ist toll, hier vor diesen Leuten zu gewinnen. Ich habe schon in der 125er und 250er hier gesiegt und jetzt in der MotoGP, das ist toll; danke an sie, weil sie mich angefeuert haben", sagte Pedrosa danach. Dabei war er gar nicht so optimistisch in den Sonntag gegangen, denn am Samstag hatte er noch ein paar Probleme mit seiner Abstimmung. "Aber heute haben wir eine neue Abstimmung probiert und das hat funktioniert. Danke an das Team und alle um mich herum."

Nach drei Siegen in Folge war Valentino Rossi in Barcelona zwar nicht ganz oben gestanden, doch auch der Italiener hatte beste Laune. "Was für ein Rennen. Ich freue mich sehr, vor allem weil ich viel Spaß gehabt habe. Ich habe heute viel überholt, so wie früher", erzählte der Italiener. Auch über die 20 Punkte für Platz zwei konnte er sich freuen und das obwohl er fünf Zähler auf Pedrosa eingebüßt hatte. "Wir wussten, dass wir vorne würden starten müssen, um ihn aufzuhalten, aber gestern ist es nicht so gut gelaufen. Ich konnte aber mit Casey kämpfen und das war gut. Es hat mir viel Spaß gemacht und die 20 Punkte sind für die WM gut", meinte Rossi.

Anders als die Beiden vor sich wirkte Casey Stoner ein wenig zerknirscht. Das lag weniger daran, dass ihm der Podestplatz nicht gefiel - damit war er schon zufrieden -, sondern daran, dass die Maschine sich am Renntag verändert hatte. "Wir haben gestern ein gutes Setup gehabt und uns gut gefühlt. Aus irgendeinem Grund ist mir im Rennen dann aber immer wieder das Heck weg gebrochen. Dadurch war das Vertrauen weg, denn hier braucht man ein gutes Heck beim Bremsen", erzählte er. Und weil es diesmal nicht so gut war, verbremste er sich einige Male und Pedrosa konnte ihm weg fahren. Mit Fortdauer des Rennens besserte sich die Situation, der Zug nach vorne war aber abgefahren. "Es blieb mir nur mehr der Kampf mit Valentino. Dabei gab es ein paar gute Überholmanöver. Ein paar Mal war Valentino neben mir, das war schon spannend", sagte Stoner, der sich bereits auf die Testgelegenheit am Montag und Dienstag freute. Denn er ortete doch noch einiges an Arbeit. "Ein weiters Podium ist aber nicht so schlecht."