Beinahe hätte das erste Training der MotoGP in Le Mans mit einer Überraschung geendet. Denn bis wenige Momente vor Schluss lag der nach wie vor stark angeschlagene Jorge Lorenzo in Führung. Am Ende wurde der Spanier aber noch von seinem Landsmann Dani Pedrosa überflügelt und auf Platz zwei verdrängt. Pedrosa kam in seinem schnellsten Umlauf in 1:34.646 Minuten um den Kurs, womit er etwas mehr als eine Zehntel schneller war als Lorenzo.

Aber auch Rang zwei war für den WM-Zweiten eine enorme Leistung, immerhin war er am Donnerstag aufgrund seiner Knöchelverletzungen von Shanghai noch mit dem Rollstuhl durchs Fahrerlager gekurvt. Direkt hinter Lorenzo fand sich Valentino Rossi auf Rang drei. Der Italiener hatte sich während des Trainings etwas Zeit gelassen, um auf Touren zu kommen. Lange lag er in der hinteren Hälfte der Top Ten, bevor seine Crew anscheinend einen Kniff an der Maschine fand, der ihm dazu verhalf, einige konstant schnelle Runden abzuliefern.

Acht Hundertstel hinter Rossi reihte sich Casey Stoner auf Rang vier ein. Der Australier konnte von Beginn des Trainings an konstant schnelle Runden fahren, legte am Ende dafür dann nicht so viel zu wie die drei Konkurrenten vor ihm. Colin Edwards verlor bereits etwas mehr auf die Spitze. Hatten Stoner noch rund drei Zehntel auf Pedrosa gefehlt, waren es beim Texaner knapp sieben Zehntel. Dennoch werden er und Yamaha zufrieden gewesen sein, brachte der Hersteller doch drei Maschinen unter die Top Fünf. Die vierte Yamaha chauffierte James Toseland bei seinem allerersten Einsatz in Le Mans immerhin auf Rang zehn. Vor ihm hatten sich noch Chris Vermeulen, Andrea Dovizioso, Shinya Nakano und John Hopkins auf den Rängen sechs bis neun eingefunden.

Keinen guten Auftakt in Le Mans erwischte Nicky Hayden. Während sein Teamkollege die Bestzeit erreichte, kam der Amerikaner lediglich auf Rang 14, 1,5 Sekunden langsamer als Pedrosa. Hinter ihm werden allerdings auch einige Sorgenfalten wieder tiefer geworden sein. Marco Melandri, der Shanghai als großen Durchbruch gefeiert hatte, war lediglich auf Rang 15 zu finden und auch hinter ihm fand sich die übliche Klientel ein. Anthony West war 16. und die letzten beiden Plätze im Feld gehörten den D'Antin-Piloten und ihren Ducatis. Vor allem Sylvain Guintoli dürfte sich zum Auftakt seines Heimrennens mehr erwartet haben als den letzten Platz.