Casey Stoner ist ehrgeizig und Casey Stoner hat nicht gerne Konkurrenten vorne sich. Deswegen könnte es durchaus ein kleiner Fingerzeig gewesen sein, dass sich der Australier nach dem Qualifying in Katar nicht sonderlich darüber ärgerte, dass drei Fahrer schneller waren als er. Denn auf Rennreifen fühlt er sich wohl. Außerdem meinte er: "Ehrlich gesagt habe ich erwartet, in der zweiten Reihe zu sein, also bin ich über das Ergebnis nicht zu sehr enttäuscht. Ich glaube sogar, dass ich vorne hätte sein können, wenn ich noch einen Qualifyier gehabt hätte, wie den, mit dem ich meine schnellste Runde gefahren bin." Doch das ließ ihn einigermaßen kalt und er betonte schnell, das für das Rennen alles passe.

Zu dieser positiven Annahme hatte ihn das dritte Training veranlasst, in dem er eine große Änderung an der Maschine vornahm, die sich sehr positiv auswirkte. "Im Qualifying probierten wir dann aber ein paar Dinge, die nicht den gewünschten Effekt hatten, also werden wir zu dem zurückgehen, von dem wir wissen, dass es funktioniert. Ich denke, mit ein paar weiteren, kleinen Änderungen können wir stark sein", meinte er.

Respekt vor der Konkurrenz hatte er aber trotzdem, vor allem vor Jorge Lorenzo, dessen schnelle Zeiten auf Rennreifen auch Stoner mitbekommen hat. "Es wird interessant zu sehen, wo alle im Warm-up sind. Ich kenne Jorge noch gut aus meinen Tagen in der 125er und 250er, also bin ich nicht überrascht, dass er und Andrea [Dovizioso] schnell sind. Ich muss aber zugeben, dass ich James Toseland nicht so stark erwartet hatte und ich ziehe meinen Hut vor ihm", sagte der Weltmeister. Sollte es zum Duell mit einem der Neulinge kommen, will er sich aber nicht anders verhalten als sonst. "Jeder im Feld ist ein starker Gegner und alle müssen geschlagen werden."

Bereits geschlagen fühlte sich Marco Melandri, der einen schlechten Abend erwischt hatte. "Leider gibt es nicht viel über heute zu sagen, denn die Dinge sind nicht gut gelaufen- Wir haben viele Sachen probiert, aber nichts hat das erhoffte Ergebnis gebracht. Ich kann nicht gut fahren und wir scheinen weder vorne noch hinten Grip zu finden, also bin ich einfach langsam", klagte er. Er beteuerte, dass er gerne noch einiges ausprobiert hätte, nun aber dafür keine Zeit mehr sei. "Jetzt müssen wir einfach sehen, wie es im Rennen läuft", meinte er wenig optimistisch.