Für die japanischen Werke ist das Heimrennen immer von besonderer Bedeutung, weswegen es nicht verwundert, dass neben Suzuki auch Kawasaki mit einem dritten Fahrer in Motegi am Start sein wird. Wie bereits berichtet, wird das Akira Yanagawa sein, der sich über die Gelegenheit zwar freut, aber ein schweres Wochenende auf sich zukommen sieht. "Ich habe die ZX-RR Ende August ein paar Tage getestet, bin aber immer noch nicht perfekt damit. Normalerweise fahre ich ein Superbike und es gibt einen großen Unterschied im Charakter der beiden Maschinen. Die Ninja ist speziell; man kann keine ähnliche Maschine kaufen und sie ist völlig anders, als alles Andere. Das macht mich etwas nervös", sagt Yanagawa. Auf was er sich verlassen kann, ist seine Streckekenntnis in Motegi, wo er schon weit mehr als 1000 Runden gefahren ist. Die Erinnerungen daran sind aber nicht immer gut. "Ich habe schlechte Erinnerungen daran, dort die ehemalige ZX-RR zu fahren, als ich gestürzt bin. Diesmal ist es mein Ziel, die karierte Flagge zu sehen."

Ähnlich wird es auch Randy de Puniet sein, der sein Image als Sturzfahrer in dieser Saison bislang nicht loswerden konnte. In Motegi fühlt sich der Franzose aber wohl, auch wenn der Stop-and-Go-Charakter der Strecke ihm eigentlich nicht zusagt. "Ich denke, es ist auch eine gute Strecke für Kawasaki und Bridgestone. Mit der 800er bin ich zuversichtlich, was die Haarnadeln und das Handling in den Kurven angeht", meint er. Außerdem baut er auf die Beschleunigung der Maschine, die seinen Angaben zufolge viel besser geworden ist. Denkt er ans Vorjahr, dann holen ihn aber wieder seine eigenen Dämonen ein. "Ich hatte keine Podestplätze in Motegi, als ich in der 250er gefahren bin, aber ich habe ein paar gute Plätze geholt. Im Vorjahr war es das erste Mal, dass ich vorne gefahren bin, auch wenn ich dann gestürzt bin. Also denke ich, dass es am Sonntag gut laufen könnte." Wenn er eben nicht stürzt.

Ein Sturzproblem war bei Anthony West seit seiner Ankunft bei Kawaski nicht zu orten und der Australier freut sich darauf, wieder in Japan zu fahren. Denn wie Yanagawa hat er schon zahlreiche Runden in Motegi gedreht. Jetzt hofft er nur darauf, nicht die gleichen Maschinen-Probleme wie in Portugal zu haben. "Ich bin aber zuversichtlich, dass die Maschine ziemlich gut laufen wird. Es gibt viele harte Bremszonen, die ich normalerweise nutzen kann, um viel Zeit aufzuholen. Die Beschleunigung des Motors ist unglaublich, also sollte es über die Geraden schnell genug gehen", meint West. Für ihn wird es nun nur noch darauf ankommen, mit dem Motorrad schneller aus den Kurven zu kommen. Sollte das gelingen, dann glaubt er an ein gutes Ergebnis. Ein wenig Zurückhaltung behält er sich aber. "Wir müssen einfach sehen, was passiert."