Es war nicht genau zu erkennen, ob es Casey Stoner zumindest ein klein wenig unangenehm war, Valentino Rossi vor dessen heimischen Fans im letzten Moment die Pole Position weggeschnappt zu haben. Besonders traurig wirkte der Australier danach jedenfalls nicht, auch wenn er weiß, dass er sich für den ersten Startplatz nur recht wenig kaufen kann. Da er nun vier Poles in Serie hat, kennt er sich damit aus. "Wir haben nicht alle Poles in Siege verwandelt. Es wäre schön, wenn es ginge, aber morgen wird es schwer", sagte er bei der Pressekonferenz nach dem Qualifying.

Denn er musste zugeben, dass noch nicht alles perfekt auf der Maschine funktioniert und man auch die fehlende Erfahrung an der Strecke merkt. "Durch gestern wurde alles ein bisschen durcheinander geworfen", meinte er. Dennoch konnte er auch sagen, dass man bislang alles ganz gut hinbekommen hätte. "Wir sind mit den Reifen eine Renndistanz gefahren, das hat sehr gut funktioniert, also sollten wir ganz gut aufgestellt sein. Wir werden sehen, was morgen herauskommt."

Geht es nach Valentino Rossi, dann sollen die Fans an der Strecke am Sonntag etwas zum Jubeln haben. Dass der Rennsport aber kein Wunschkonzert ist, musste er schon am Samstag feststellen. Dennoch war er auch mit Startplatz zwei ganz zufrieden. "Es ist hier ein sehr wichtiges Rennen. Die Atmosphäre ist unglaublich. Es sind so viele Fans und Menschen mit gelben Fahnen und Leibchen unterwegs. Deswegen muss ich unbedingt das Maximum geben. Die Leute haben auf dieses Rennen lange gewartet", sagte Rossi.

Valentino Rossi will für die Fans sein Maximum geben, Foto: Fiat Yamaha
Valentino Rossi will für die Fans sein Maximum geben, Foto: Fiat Yamaha

Die Strecke mag er jedenfalls recht gerne und findet sie auch nicht zu wellig, so wie Stoner das am Freitag kritisiert hatte. Seine Rückkehr in die erste Reihe machte ihm zusätzlich Freude und auch mit den Reifen konnte er endlich wieder zufrieden sein. "Ich kann endlich wieder normal fahren. Auch der Qualifyier war gut, aber Casey war eben schneller. Ich freue mich schon auf das Rennen. Es wird schwer werden, es ist aber wichtig, vorne zu stehen", erklärte Rossi.

So sah das auch Nicky Hayden, der das Rennen morgen aber nach wie vor als Abstimmungs- und Reifen-Mysterium erwartet. "Einige Reifen habe ich noch immer nicht probiert", meinte er. Aber mit der Strecke hat er sich schon angefreundet. So konnte er am Morgen gleich schnelle Runden drehen. Allerdings konnte er dann nicht so einen großen Sprung nach vorne machen wie andere, was ihn wieder etwas zurückwarf. "Am Nachmittag hatte ich ein paar Probleme, auch am ersten Qualifier. Mit dem zweiten wusste ich dann, dass ich volles Risiko gehen muss. Michelin hat sich gesteigert. Sie haben sich wirklich reingehängt und das weiß ich zu schätzen."

Haydens Crew wird sich bis Sonntag aber auch noch ein wenig reinhängen müssen. Denn an einige Stellen der Strecke fühlt er sich noch zu langsam und möchte das bis zum Rennen beheben. "Ich vertraue meinen Leuten aber, die machen das schon." Und dann blieb da nur die Vorfreude auf Sonntag, die er irgendwie mit seinen Kollegen in der ersten Reihe teilte. "Das Rennen wird großartig. Die Atmosphäre ist unglaublich und ich freue mich darauf", sagte Hayden.